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Rollenspiel- und Vereinsrecruiting

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DonJohnny:
Hallo alle zusammen,

auch aufgrund der Uhrwerk- und Autorenvergütungsthematik möchte ich ein bisschen was dazu schreiben, was ich konkret geplant habe um die Rollenspielgemeinde ein bisschen größer zu machen. Auch werde ich euch über meine Aktionen die ich dieses Jahr durchführe auf dem Laufenden halten sofern ich das Gefühl habe, dass hier dran Interesse besteht. Vielleicht helfen die Berichte und Analysen anderen, ähnliche Dinge erfolgreich anzugehen oder motivieren dazu so etwas grundsätzlich in Erwägung zu ziehen.

Die Ausgangslage

Biberach und Umgebung
Biberach liegt im südöstlichen Baden-Württemberg auf halbem Weg zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee. Die Stadt Biberach an der Riß hat knapp 33.000 Einwohner, im Landkreis sind es knapp 200.000. In Pendlereichweite liegt die Großstadt Ulm. Prinzipiell befinden wir uns im ländlichen Raum allerdings mit vielen erfolgreichen mittelständischen Unternehmen. Zudem hat das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hier seinen großen Forschungsstandort was zu einer relativ hohen Dichte u.a. an Naturwissenschaftlern führt. In Pendlerreichweite liegen weitere Pharmaunternehmen wir Ratiopharm in Ulm.

Rollenspieltechnische Infrastruktur beinhaltet neben unserem Verein den ich weiter unten beschreibe den Imp’s Shop und den Verein Cubus in Ulm, in Weingarten (ca. 40 km nach Süden, gleich neben Ravensburg) gibt es noch den Weltenwanderer e.V..

In Biberach und Ravensburg gibt es jeweils eine Hochschule, in Weingarten eine pädagogische Hochschule, in Ulm eine Universität.


Freizeitangebote
Das Ferienwaldheim Hölzle gibt es schon seit über 60 Jahren in Biberach, gegründet von einem evangelischen Pfarrer, um die vielen Kinder von Vertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg schöne Sommerferien zu ermöglichen. Das Hölzle ist in Biberach eine bekannte und geschätzte Institution, jedes Jahr besuchen in den Sommerferien ca. 1000 Kinder das Ferienwaldheim, hierbei gibt es drei Abschnitte für jeweils zwei Sommerferienwochen in denen die Kinder zwischen 3 und 13 Jahren in Gruppen zu je 15 bis 20 Teilnehmer und zwei bis drei Mitarbeiter den Tag mit Programm verbringen.

Die Kinder werden morgens von den Eltern gebracht und Abends abgeholt.

Es gibt eine Halle und mehrere Blockhütten, den größten Teil des Tages verbringen die Kinder jedoch draußen, es gibt einen Kiesplatz mit Gruppentischen, eine Fußballwiese, einen Spielplatz, einen Kletterturm und ein reichhaltigen Angebot an Spielgeräten und Material.

https://www.hoelzle-online.de/home/

In Biberach gibt es noch kleinere, ähnlich konzipierte Angebote, das katholische Paradiesle und das Warapu. Konfessionszugehörigkeit spielt bei der Wahl der Eltern und der Mitarbeiter wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle.

Der Rollenspielverein Biberach e.V.  Palaver
Der Rollenspielverein Biberach e.V. Palaver (im Folgenden „der Verein“) wurde 2002 gegründet. Keim für diese Vereinsgründung war eine Gruppe von DSA-Spielern die in der Oberstufe zusammen gespielt hatten, deren Runde sich jedoch verlaufen hatte, als einige angefangen haben zu studieren und sich die übrigen nach neuen Möglichkeiten umgesehen haben.

In der Anfangszeit (bis 2006) wuchs der Verein schnell an, inkooperierte die örtliche Vampire-LARP-Gruppe und war Gast in verschiedenen Jugendräumen der Stadt Biberach. 2006 dann bewegte man sich auf die 60 Mitgliedermarke zu und die Räumlichkeiten die die Stadt zur Verfügung stellen konnte (oder wollte) waren für einen Verein dieser Größe völlig unzureichend. Mit weiterem Wachstum in Aussicht wurde dann nach einige Diskussion und trotz der Risiken beschlossen, ein eigenes Vereinsheim anzumieten.

Der Verein wandelte sich mit den eigenen Räumlichkeiten, das Angebot konnte deutlich ausgebaut werden, gerade auch für die LARPer boten sich hier viele tolle Möglichkeiten wie die Mitgestaltung der Räumlichkeiten oder das Anlegen eines zentralen LARP-Funduses. Die Mitgliedsbeiträge wurden um ein vielfaches erhöht um die Räumlichkeiten zu finanzieren, Mitglieder haben wir dadurch nicht verloren. Da die von uns angemieteten Räumlichkeiten verkauft werden sollten wechselten wir nochmals das Vereinsheim in das nun aktuelle. Es handelt sich um einen Altbau mit einigen baulichen Mängeln, dafür zentral in der Stadt und mit einem Gewölbekeller den wir zum Spielen mitnutzen können.

Die Räumlichkeiten die wir jetzt seit fast zehn Jahrne haben beinhalten einen großen Hauptraum mit Brettspielmagazin und Rollenspielbibliothek (jeweils ein bis zwei Schränke) und einem großen Konferenztisch, einem Nebenraum mit einem großem Spieltisch und Tabletopmagazin sowie einem etwas kleineren Raum (von uns aufgrund der Nutzung im LARP „Prinzgemach“ genannt) mit LARP-Fundus, außerdem eine relativ große Küche und ein relativ großes Bad mit Sanitäranlagen.

Der Verein hat momentan um die 80 Mitglieder, die Zahl der Mitglieder betrug ca. 2013 ca. 95 Mitglieder, ging dann zurück und hat sich bei 80 eingependelt. P&P-Spieler machen immer noch zahlenmäßig die Masse des Vereins aus, ich würde schätzen, dass die Hälfte bis zwei Drittel grundsätzlich P&P-Rollenspiele zumindest sporadisch spielen.

Der LARP-Bereich, der mal die Hälfte des Vereins ausgemacht hat, ist etwas zusammengeschrumpft, das Hauptangebot dieser Sparte ist das Vampire: Die Maskerade-LARP das einmal im Monat stattfindet. Seit 2014 haben wir eine Brettspielsparte, deren dynamisches Wachstum die Weggänge teilweise kompensiert hat.

Es immer noch so, dass Neumitglieder überproportional Brettspieler sind was bei stagnierenden Mitgliederzahlen dazu führt, dass Brettspiel im Vergleich zu anderen Angeboten an Gewicht gewinnt.

Unser Tabletopangebot ist momentan die kleinste Sparte aufgrund der geringen Größe organisatorisch dem Brettspiel angeschlossen, da zum Schluss kaum noch gespielt wurde. Jüngst ist hier aber erfreulicher Weise wieder deutliche Aktivität zu sehen.

Bezüglich der Mitgliederentwicklung und wie und welche Mitglieder in den Verein kommen, kann ich folgende Beobachtungen machen. In der Frühphase des Vereins wurden gefühlt alle Rollenspieler in der Umgebung eingesammelt die schon mit dem Hobby vertraut waren und es sich vorstellen konnten, sich einem Verein anzuschließen. Anschließend gab es mehrere Eintrittswellen von jungen Neumitgliedern die vorher wenig Kontakt mit dem Hobby hatten.

Die letzte dieser Eintrittswellen ist mittlerweile gut fünf Jahre her. Leute die schon länger im Verein sind werben nur wenige neue Mitglieder an, da der Freundeskreis bereits „abgegrast“ ist, bzw. der Freundeskreis sowieso zu einem großen Teil aus Vereinsmitgliedern besteht. Wenn neue Leute durch Mitglieder angeworben werden, dann sind das vor allem Leute aus der gleichen Altersgruppe.

Ohne die Neueintrittswellen von jungen Mitgliedern stagniert der Verein also was die Mitgliederanzahl angeht und wird tendenziell immer älter.

Meine Beobachtung ist auch, dass Leute über 30 weniger neue Mitglieder aus dem eigenen Bekanntenkreis anwerben oder in den Verein mitbringen (mögliche Gründe: weniger fluktuativer Freundeskreis deswegen weniger Leute die man mitbringen könnte, weniger Bereitschaft in dieser Altersklasse ein neues Hobby anzufangen, aufgrund anderer Prioritäten (Familie, Beruf) weniger Aktivität im Verein und weniger Bereitschaft oder Möglichkeit, durch aktive Mitgliederwerbung für den Verein aktiv zu sein und durch weniger Aktivität im Verein weniger Möglichkeiten Interessenten in den Verein mitzunehmen und einzuführen).

Führen wir die beiden Prinzipien zusammen: Der Verein wird immer älter, ältere Mitglieder (sowohl was Lebensalter als auch Mitgliedschaft angeht) werben weniger neue Mitglieder an. Dies ergibt natürlich langfristig eine unschöne Tendenz. Leute die uns spontan finden (Rollenspieler die zuziehen, Leute auf der Suche nach einem neuen Hobby) können das nur zu einem kleinen Teil auffangen. Tatsächlich hätten wir ohne das Wachstum der Brettspieler ein massives Problem im Verein. Die Tendenz betrifft übrigens meiner Beobachtung nach LARP fast noch mehr als P&P.

Auf der Positivseite sind ältere Mitglieder (sowohl was Lebensalter als auch Mitgliedschaft angeht) tendenziell beständiger und bleiben länger dabei. Und sie zahlen den Vollzahlerbeitrag.

Wir finanzieren unser Vereinsheim über Mitgliedsbeiträge (die relativ hoch sind, 7 Euro im Monat ermäßigt, 14 Euro für Vollzahler) von daher ist unsere Größe eine überlebenswichtige Kennzahl. Mit 60 überleben wir, mit 70 haben wir Probleme aber es geht schon, 80 sind ok mit 90 geht es uns sehr gut, mit 100 haben wir tolle Möglichkeiten.
 

Dynamik der Vereinseintritte
Die großen Eintrittswellen junger Neumitglieder sind eigentlich immer dem gleichen Muster gefolgt. Eine oder zwei Personen, gut vernetzt mit größerem Freundeskreis, ist vor dem Kontakt zum Verein in Kontakt mit dem Thema Rollenspiel gekommen. Diese Person ist dann in den Verein eingetreten und hat nach und nach weitere Freunde und Bekannte in den Verein gebracht, oft auch indirekt: Weil Person A in den Verein geht, folgt Person B, weil A und B jetzt im Verein sind folgt Person C, D verbringt die meiste Freizeit mit C und kommt deswegen auch. E kennt B und D folgt nach und so weiter.

Eine dieser Eintrittswellen ging auf mich zurück, weil Person A als Kind an einem meiner Rollenspielangebote im Hölzle teilnahm und nach einigen Jahren wieder mit mir Kontakt hatte als wir dann beide Mitarbeiter waren.


Die Rollenspielangebote im Hölzle
Seit meinem zweiten Hölzlejahr (2002) habe ich Rollenspiel als Angebot im Rahmen der so genannten Wahlgruppen angeboten.

Das normale Programm in den Gruppen findet vormittags statt, Nachmittags werden verschiedene Angebote vorsgestellt, bei denen die Teilnehmer sich aussuchen können, bei was sie mitmachen wollen.

Mit Rollenspiel konnte man mit relativ wenig Aufwand ein Angebot auf die Beine stellen, das sich deutlich von den anderen Angeboten unterschied. Ich hatte meistens eine Spielrunde mit fünf bis sieben Teilnehmern zwischen 11 und 13 Jahren, selten kam kaum jemand, manchmal haben wir in zwei Runden gesplittet.

Gelegentlich habe ich auch Mitarbeiterrunden angeboten. Gemessen an der Zahl der Teilnehmer war die Erfolgsquote (wenn man sie an der Zahl der Kinder misst, wie viele langfristig zu dem Hobby gefunden haben) sehr sehr gering. Trotzdem war so gesehen diese Bemühung für den Verein überlebenswichtig da, wie oben beschrieben im Zweifelsfall einer ausreicht, der sie Sache weiterträgt. Leider bin ich aus familiären und beruflichen Gründen nicht mehr als Mitarbeiter im Hölzle tätig, deswegen ist seit einer Zeit diese „Basistätigkeit“ in der Anwerbung verloren gegangen.



Die Idee
Mir ist klar geworden, dass Werbung für unser Hobby und für den Verein bei Nichtrollenspieler im Jugendalter einen langen Atem und eine hohe Frustrationstolleranz benötigt, dass aber jeder, der in jungen Jahren zum Hobby findet sein Gewicht in Gold wert sein kann, weil er viele Leute mitziehen kann (Rollenspielgruppe gründen, in den Verein gehen und Leute nachziehen).

Aus diesem Grund verfolge ich nun die Strategie bei den Teilnehmern (11 bis 13 Jahre) und bei den jungen Mitarbeitern (15 bis 17 Jahre) so viele Samen wie nur möglich zu sähen, in der Hoffnung, dass wenn das immer wieder gemacht wird, ein paar aufgehen. Bei den Mitarbeitern bestünde eventuell die Möglichkeit diese auch direkt anzuwerben.

Also habe ich folgende Angebote ersonnen:

-   Auf der großen jährlichen Mitarbeiterschulung im Mai das Schulungsangebot „Rollenspiel mit Kindern und Jugendlichen“ auf die Beine zu stellen. Hierbei erkläre ich den Mitarbeitern wie Rollenspiel funktioniert und wie man das am besten mit Teilnehmern an der Ferienfreizeit umsetzt. Durch die Möglichkeit hier mit wenig Aufwand ein gutes Angebot einzubringen, ist das für viele Mitarbeiter sehr attraktiv. Ich hoffe auf diese Art möglichst viele Multiplikatoren zu gewinnen, die mir quasi die Arbeit abnehmen und noch viel mehr Teilnehmer in Kontakt mit Rollenspielen bringen. Hierbei ergab sich aber die Problematik, dass diejenigen die ich darüber für dieses Angebot begeistern kann, nicht über das nötige Material verfügen, wie ich dieses Problem gelöst habe, dazu komme ich unten.

-   Ich werde dieses und in den nächsten Jahren selber ins Hölzle gehen und als Externer dieses Angebot für die Teilnehmer einmal pro Hölzleabschnitt bereit stellen. Da nicht jeder einfach ins Hölzle gehen kann und dort ein Angebot für die Kinder anbieten kann da das Sache der Mitarbeiter ist, habe ich eine Kooperation zwischen Rollenspielverein Biberach und Fereinwaldheim Hölzle vereinbart, deren Chef ist glücklicherweise mit mir befreundet und Mitglied im Verein.

-   Um die Mitarbeiter zu kriegen und um ggf. diejenigen die schon bei der Schulung beim Rollenspiel mitgemacht haben wieder daran zu erinnern „Ah ja, da gab es ja was echt cooles“, werde ich einmal pro Hölzleabschnitt eine offen ausgeschriebene Mitarbeiterrunde anbieten.


Herausforderungen

System: Ich habe kein System gefunden was alle meine Anforderungen erfüllt:

-   Eingängige, gut zugängliche Standardfantasywelt. Ich habe mit Fantasy immer die besten Erfahrungen gemacht, vor allem den Zulauf durch Teilnehmer angeht.

-   Kompakt und kostenlos verfügbar. Da ich Mitarbeiter dazu bringen will, Rollenspiel selbstständig im Hölzle anzubieten sollte es ein System sein was sich schnell verfielfältigen lässt. Mir schwebt da eine Rollenspielkiste fürs Hölzle vor, mit viel Material, welche fest im Ferienwaldheim verbleibt, bei der sich Mitarbeiter bedienen können und die von Zeit zu Zeit aufgefüllt wird. Die einzelnen Regelwerke sollten so billig zu produzieren sein, dass sich ohne Probleme auch mal ein Mitarbeiter oder ein Kind eine Ausgabe mitnehmen kann, am besten mit Downloadhinweisen zu weiterem kostenlosen Material.

-   W6: Eine Hürde ist die Anschaffung der Würfel, gerade für Schüler die einfach mal in das Hobby reinschnuppern wollen. Deswegen sollte das System nur W6 verwenden.

Lösung: Ich habe jetzt selber ein kleines Rollenspiel geschrieben. Das System basiert auf den alten Sagaland-Abenteuerspielebüchern von Ravensburger aus den 90ern, die sind glaube ich mal von Mantikore neu aufgelegt worden, außerdem hat Greywood Publishing ein Rollenspiel mit der Welt und einem modifizierten System heraus gebracht (das aber leider sehr schlecht gemacht war). Es gibt fünf Attribute, man würfelt mit 2W6+Attribut+Bonus von Ausrüstung gegen einen Mindestwurf. Es gibt Fertigkeiten, die relativ spezifische Spezialfähigkeiten vermitteln (z.B. Zauber laufen über Fertigkeiten, oder so eine Art Schlachtruf des Kriegers). Dazu habe ich eine einfache Fantasywelt kreiert, die sich ganz grob etwas vom Original hat inspirieren lassen.

Helfer: Es war tatsächlich schwierig bei uns in Verein Leute zu finden die da unterstützen würden. Erst nach einigen Aufrufen und persönlichem Ansprechen haben sich zumindest ein paar Leute gefunden. Eigentlich war meine Hoffnung, dass ich dieses Jahr viele Leute mitnehmen kann, damit im Verein ein Stamm an Leuten entsteht, die das theoretisch auch ohne mich durchziehen könnten. So wie es aussieht wird das aber noch einige Zeit von mir abhängig sein. Ich hatte eigentlich gehofft, dass der Bedarf an neuen Leuten für den Verein so groß ist und der Plan so vielversprechend, dass sich schnell ein paar Leute melden die hier mitziehen, aber gut, so ist es halt irgendwie immer…

Was man noch machen könnte:

-   In Biberach gibt es noch eine von der Stadt organisierte Kinderferienbespaßung. Vereine oder Gruppen können hier Einzelangebote die sich über die Sommerferien verteilen in ein Prospekt aufnehmen lassen. Hier wäre die Überlegung nächstes Jahr in den Sommerferien ein Jugend-Rollenspielangebot im Vereinsheim mit ein oder zwei Spielrunden zu organisieren.

Wir würden hier insofern herausstechen, als dass wir das Angebot kostenlos anbieten können, wir haben nicht wirklich Materialkosten, was anfällt wird privat getragen oder übernimmt der Verein. Durch die erforderliche Voranmeldung gehen wir auch kein Risiko ein umsonst anzutanzen und wir haben nur Teilnehmer dabei, die auch wirklich mitmachen möchten.


-   Eine weitere Überlegung ist, sich von den ganzen Mitarbeitern die während des Hölzles interessiert an einer Runde teilgenommen haben, die Kontaktdaten geben zu lassen um nach den Sommerferien im Vereinsheim einen Hölzle-revival-Rollenspielabend anzubieten und dann darauf zu verweisen, dass wer gerne mehr Rollenspiel machen möchte sich das Vereinsangebot anschauen kann.

Ein paar Worte noch
Ich hoffe, dass diese Strategie langfristig, irgendwann neue, junge Mitglieder in den Verein spült und/oder zur Verbreitung von Rollenspiel in unserer Region beisteuert. Weiterhin hoffe ich, dass meine Aktion vielleicht Anregung für euch ist, ähnliche Aktionen in eurer Gegend zu planen, egal ob ihr neue Mitglieder für euren Verein sucht oder einfach mehr Leute zum Rollenspiel bringen wollt.

Ich werde hier ab und an berichten, was gelaufen ist, was erfolgreich war, wo es vielleicht noch gehapert hat, ich freue mich auch über Fragen, Diskussionen und neue Ideen. Sobald unser Rollenspiel, das ich für dieses Zweck geschrieben habe spruchreif ich, stelle ich es zur freien Verfügung (wahrscheinlich als Download über unsere Homepage, Link stelle ich dann rein).

Falls ihr etwas in die Richtung machen wollt und Fragen habt oder Hilfe braucht, meldet euch bei mir! Ich freue mich sehr über Multiplikatoren, wir können gerne schreiben oder auch telefonieren, ich bin auf jeden Fall dabei!!!!

Viele Grüße, Johnny

First Orko:
Moin und vielen Dank für die ausführliche Darstellung! Ich aboniere mal, da das für unseren Verein auch ein Thema ist. Wir haben zwar immer wieder ein paar neue Spielern und treten mit der RPG-Sparte schon recht aktiv auf (Nordcon, GRT usw.) aber bei uns ist derzeit die Situation, dass sich ein paar Dauerrunden mit (gefühlten) Endloskampagnen gibt und wir mit 2-3 SL daneben auch mal Oneshots anbieten.
Wir versuchen derzeit auch ein paar Andere mal zum Leiten zu motivieren, da finde ich so Dinge wie die Anfängerfibel Gold wert. Aber möglicherweise bieten wir auch mal intern Workshops an, sofern da Bedarf besteht.

Achso, rein aus Interesse: Dein eigenes W6-System für diesen Zweck ist dann auch irgendwo frei runterzuladen..?  ^-^

unicum:

--- Zitat von: DonJohnny am  2.07.2019 | 13:47 ---Ohne die Neueintrittswellen von jungen Mitgliedern stagniert der Verein also was die Mitgliederanzahl angeht und wird tendenziell immer älter.

--- Ende Zitat ---

Hallochen,
Das Problem haben wir auch gerade und es scheint uns auch etwas auf die Füsse zu fallen, gegründet wurden wir als "Jugendverein" - gemeinnützig sind wir aufgrund der "Jugendarbeit" - in der Tendenz sind wir aber wohl langfristig eher ein Seniorenverein - und ja das heißt auch das wir langfristig Probleme mit dem Finanzamt bekommen könnten.

Insofern ist Jugendarbeit und Jugendwerbung etwas das uns sicherlich etwas bringt.

Wir machen derzeit in den Sommerferien ab und an Brett und Rollenspieltage für Kinder. (Da gehen halt eigene Urlaubstage dafür drauf - aber das hat man beim Kleintierzüchterverein ja auch meistens)
Anfangs gab es auch mal vor diesen Dingen Rollenspielabende an welchen die "besorgten" Elten dann die Rollenspiele ausprobiert haben (Da macht man sich die Mühe und baut ein Rollenspielszenario für Kinder und sezt das den Eltern vor,... deren Lösung war dann immer eine Lösung die eigentlich nicht so gedacht war spricht die - unnötige - Gewaltlösung) Ach ja.

Ich denke das man da, wie so oft - nachhaltig sein sollte. Insbesondere reicht es nicht aus das nur einmal zu machen, da muss man dann wohl jedes Jahr ran.

Wir haben bei uns auch einen Rollenspieltag ins Leben gerufen wo jeder ohne Eintritt ins Vereinsheim kommen kann zum Rollenspiel austesten. (Wie der besucht ist weis ich aber mangelns eigener anwesenheut nicht).

Settembrini:
Danke für die ausführliche Schilderung!

Ich lebe mitlerweile ja wie Du auch, Johnny auf dem Land, und deswegen interessiert mich das alles brennend. Ich habe im Jugendclub eine wöchentliche AG angeboten und biete auch etwas in den Ferienbespaßungsprogrammen an. Die Ferienbespaßungen wurden bisher sehr, sehr gut angekommen, aber die "Konversionsrate" war bisher nahe null. Das finde ich interessant, daß das bei Euch ähnlich ist.

Ich finde es sehr schwer, die Abläufe und Umstände des westdeutschen Landfreizeitlebens zu verstehen, geschweige denn geeignete Strategien zu finden, um tatsächlich irgendetwas zu bewegen. Zum Beispiel waren die begeisterten Kids von den Ferienprogrammen alle aus noch kleineren Umlanddörfern von den Eltern angekarrt worden. Die Kategorien in denen ich aufgewachsen und zum RSP gekommen sind gelten einfach mal alle nicht. "Nach der Schule bei Tim treffen und Fantasy zocken" scheint aus verschiedenen Gründen, die ich nicht ganz verstehe aber mit Mobilität und Vereinen zu tun haben, nicht zu klappen.

Was Mobilität angeht (wir sind einfach in Berlin Bus oder Fahrrad gefahren, auch im zarten Alter von 9, das scheint mitlerweile auch nicht so üblich) gibt es auf dem Land sogar harte Auswirkungen auf die Fußball(!)-Kultur des Landes: der DFB registreiert außerhalb der Metropolen einen starken Mitgliedescwhund im Kinder und Jugendbereich, der zu Zusammenlegungen und größeren Radii für die Serienspiele führt, was in diesen Regionen den Schwund verstärkt.

Zum Schluß aber Hut ab und Respekt vor dem, was ihr alles schon geleistet habt. Meine üblichen Einlassungen zur Erklärung, warum Du jetzt ein eigenes Rollenspiel schreiben mußt nur ein kurzes "q.e.d".

Wobei ihr seid ja im Schwäbischen: ist da nicht Midgard eine Option? Warum scheidet das bei Euch aus, wegen der Würfel?

Halte uns auf dem Laufenden!

Swafnir:
Der Verein in Biberach war auch zum großen Stück ein Vorbild für unseren Verein. Macht weiter so  :d

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