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Probleme mit dem Challenge Rating

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Feuersänger:
Auf Stufe 3 anfangen finde ich auch gut, da Stufe 1-2 sowas von "Dark Souls, Tutorial Level" hat. Langweilig aber tödlich. Tödlich aber langweilig. Tödlich langweilig.


--- Zitat von: hassran am 15.08.2019 | 22:51 ---Als Ergänzung dazu: 5E hat als Prämisse für die Balance etc. den "adventuring day", also dass die Gruppe zwischen zwei Long Rests etwa 6-8 medium to hard encounters hat. Diese Annahme ist...sportlich. Wenigstens ist sie offen kommuniziert, weshalb man drum herum planen kann.

--- Ende Zitat ---

Die zwei Short Rests zwischen jeweils zwei Long Rests nicht zu vergessen.
Aber das ist halt so das Problem bei der offiziellen Prämisse: sie geht quasi von typischem Dungeoncrawling aus, bei dem man eine Reihe von Räumen nach und nach ausräumt. So kommt man auch ganz gut hin mit den 6-8 Encountern. Aber bei etlichen anderen Abenteuermustern ist das halt quasi nicht zu machen, jdf nicht sinnvoll.
Naja, und dann ist es halt wie gesagt so, dass ein einzelner Medium-Encounter für eine erfahrene Gruppe wirklich nicht mehr als ein Speedbump ist.

Bei den Leuten, mit denen ich 5E gespielt habe, hatte es sich so eingebürgert, dass es pro Tag eher so drei Encounter gab, die von der nominellen Schwierigkeit zwischen "Deadly" und "Triple Deadly" waren. Und dafür nach den ersten zwei Encountern je eine Kurze und nach dem dritten eine Lange Rast. Dadurch entwickelten sich die Kämpfe freilich stark in Richtung Rocket Tag - die Spieler gingen Nova, um die Gegner möglichst abzuschmelzen, ehe sie ihr durchaus beträchtliches Schadenspotential anbringen konnten. Der SL wiederum war eben der Meinung, wenn er nicht mindestens mit Deadly anfängt, lebt nichts lange genug um überhaupt mal einen SC ernsthaft anzukratzen. Das war ein munteres Wettrüsten. Mal wie gesagt abgesehen von der Schwierigkeit, in einer Nicht-Dungeon-Umgebung -- etwa einer Überlandreise -- 6-8 Encounter einzuflechten. Da kommst ja zu nix anderem mehr.

Wisdom-of-Wombats:
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Das CR System von D&D 5e ist quasi für die Tonne ab Stufe 7-8. Ich hab heute kräftig aufgefahren und bis auf einen Charakter, der zum Ziel von 8 Disintegrates wurde, haben alle gut überlebt. Und auch sonst habe ich das Gefühl, dass es mehr Sinn macht viele Gegner einzusetzen, wenn man die SC in Bedrängnis bringen will als einen starken Gegner. Meine Gruppe hatte mit Encountern ab doppelt bis dreimal so viele Gegner mehr Probleme als mit Encounter, deren Einzelgegner einen CR von dem 1,5-fachen der Gruppe hatte.

Feuersänger:
Das liegt halt freilich an der Action Economy. Aber selbst das kann man nicht pauschalisieren.

Beispielsweise hatten wir mal in Pathfinder eine Situation, die ungefähr so auch in 5E passieren könnte: wir hatten im Dungeon ein gut Teil der Encounter umgangen bzw genauer gesagt den Endkampf vorzeitig getriggert. Der Endboss hat nun alle seine verbliebenen Minions - ich würde sagen, die Hälfte der Dungeonbevölkerung - gebündelt zu uns teleportiert. Das wären normalerweise vermutlich so ca 6-8 einzelne Encounter gewesen, und jetzt hatten wir sie - zusammen mit dem Boss - alle gleichzeitig an der Backe. Katastrophe? Nein, im Gegenteil ermöglichte uns diese taktische Lage, das ganze Gschwerl höchst ökonomisch mit einer Handvoll Feuerbälle wegzubrennen. Hätten wir die Encounter alle nacheinander abgearbeitet, hätten sich die Flächenzauber kaum gelohnt, und dafür hätten wir mehr andere Ressourcen zahlen müssen.

Wir haben also sozusagen die feindliche Infanterie zusammengetrieben und mit unserer Artillerie aufgesammelt wie Erbsen auf die Gabel.
https://youtu.be/0deTf57rUqE?t=137

Weltengeist:

--- Zitat von: tantauralus am 15.08.2019 | 21:15 ---Eigentlich soll das vom Design Intend der 5e dank bounded accuracy ja nicht so extrem der Fall sein wie bei älteren Editionen, zumindest wenn man die Anzahl Gegner etwas nach oben schraubt.
Ich nehme mal an Du sprichst da aus deiner Spielererfahrung? Ggf hast Du ja mal ein Beispiel parat an dem die Scharmintelligenz sich austoben könnte?

--- Ende Zitat ---

Nein, ich spreche aus meiner Spielleitererfahrung bei anderen Systemen.

Nehmen wir an, wir haben einen Standardgegner durch die Kampagne hindurch (sagen wir mal: Orks). Bei Systemen mit schwacher Progression kann man die die ganze Kampagne über verwenden: am Anfang halt 5 pro Gruppe, später erhöht man die Anzahl etwas, spendiert ein paar Warge dazu und setzt den einen oder anderen Anführer mit hin. Weil die Unterschiede gar nicht so groß sind, funktioniert das.

Bei D&D habe ich nicht den Eindruck, dass das funktioniert. Da müssen es auf höheren Stufen schon lauter Elitekämpfer sein, von denen jeder so gut ist, dass die Gruppe auf Level 1 nicht einen einzigen hätte besiegen können. Und dann dreht sich die Rüstungsspirale weiter, bis "Ork" schlicht nicht mehr funktioniert, wenn man ihnen nicht gleich einen Halbdrachen oder einen Riesen mitgibt.

Aber vielleicht sehe ich da auch ein Problem, wo keines ist. Mein Problem ist glaube ich, dass die wahre Stärke (wie der Feuersänger schreibt) häufig nicht einfach in den HP bzw. Schadenswürfen steckt (das könnte man ja ausrechnen), sondern im Kleingedruckten (Feats, Zauber,...) und im Zusammenspiel derselben. Das finde ich jetzt am Anfang recht schwer zu überblicken, zumal das auch bei anderen Systemen nicht eben  meine größte Stärke ist - ich habe da nicht den Tactician-Blick für Regeleffizienz, den manch andere Leute haben.

Aber gerade tantauralus' Hilfestellungen finde ich interessant, die schaue ich mir mal an. Und sonst hilft wohl nur "learning by doing"...

takti der blonde?:

--- Zitat von: Weltengeist am 16.08.2019 | 08:16 ---Mein Problem ist glaube ich, dass die wahre Stärke (wie der Feuersänger schreibt) häufig nicht einfach in den HP bzw. Schadenswürfen steckt (das könnte man ja ausrechnen), sondern im Kleingedruckten (Feats, Zauber,...) und im Zusammenspiel derselben. Das finde ich jetzt am Anfang recht schwer zu überblicken, zumal das auch bei anderen Systemen nicht eben  meine größte Stärke ist - ich habe da nicht den Tactician-Blick für Regeleffizienz, den manch andere Leute haben.

--- Ende Zitat ---


www.themonstersknow.com könnte dahingehend helfen den Blick zu schärfen wie sich das meiste aus einzelnen Kreaturen herausholen lässt ohne (viel) Metagaming.

Grüße

Hasran

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