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Ethik und Rollenspiel

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Tudor the Traveller:
Ich sehe noch nicht, was das mit Ethik oder Moral zu tun hat. Das sind alles lediglich Interessenkonflikte zwischen den Motiven der Spieler und den festgelegten oder zumindest plausiblen Motiven der Figur. Letztere sind aber relativ unverbindlich und stehen einem meiner Meinung nach nur im Weg, wenn die Gruppe darüber keinen Konsens findet.

AngeliAter:
Stimme Tudor zu, hier soll ein Spieler über eine Outgame-Sache abstimmen indem er ingame handelt. Sowas hat nichts mit Moral oder Ehtik zu tun sondern einfach mit der Frage "Soll mein Freund noch mein Freund bleiben oder ist es mir wichtiger für 5 Minuten rollengerecht gespielt zu haben?".
Streng genommen ist die Sache noch nicht einmal eine freie Entscheidung sondern ein Hinterntritt vom SL.

Aber die Frage, ob ein Spieler sich von seiner eigenen Moral/Ehtik trennen und seinen Char komplett anders spielen kann sollte mit einem einfachen Blick auf dem Killcount geklärt sein. Die wenigsten von uns dürften rl als "Massenmörder mit guten Absichten" gelten.

Feuersänger:
Zu deinen 3 Beispielen:

1: Recht über einen Dieb sprechen. Das kann man nicht so im luftleeren Raum betrachten. Für mich liefe es (auch als Paladinspieler) darauf hinaus: ist der Dieb(spieler) ein geschätztes Mitglied der Gruppe, der halt mal hie und da seine Fingerchen nicht bei sich lassen kann aber ansonsten gut zum Gruppenerfolg beiträgt? Oder ist er ein toxischer Egoist, der mit seinem Mein-Charakter-Ist-Halt-So allen auf den Sack geht und eher eine Belastung für die Gruppe darstellt?

Wenn ersteres, wäre mein Urteil als "richtender Paladin", dass der Dieb den Schaden begleichen muss und zur Bewährung unter die Aufsicht der Gruppe (bzw des Paladins) gestellt wird. Die "Roy und Belkar" Lösung.
Wenn zweiteres, sollten natürlich zunächst mal OOC-Interventionsmechanismen greifen, aber wenn diese nicht fruchten, dann werden eben entsprechende Konsequenzen gezogen. Meines Erachtens ist man eh ohne solche Mitspieler besser dran.

--

2: solche Dilemmata mag ich gar nicht, denn damit bringt man den Spielern nur bei, dass sie in den Arsch gekniffen sind wenn sie Gute, altruistische Charaktere spielen. Sie tun vielleicht in dem Moment was man von ihren Charakteren erwarten würde, aber die Konsequenz ist dann meistens, dass die nächste Garnitur aus skrupellosen Opportunisten besteht.

3: Seh ich nicht das Problem. Why not both? In AD&D (und evtl auch noch älteren D&D-Editionen) ist es sogar explizit so vorgesehen und im Regelwerk verankert, dass etwa ein Fighter auf der 9. Stufe zum Lord wird und ein Lehen oder sonstiges Herrschaftsgebiet erhält. So wie der Priester seinen eigenen Tempel, der Dieb seine eigene Gilde usw. Das tut der Abenteurerkarriere überhaupt keinen Abbruch; der Fokus verschiebt sich halt wahrscheinlich.

Bildpunkt:
OOC?

Roach:
OOC - Out of character.

Wobei, wenn der Spieler des Diebes ein "Mein Charakter ist nun einmal so"-A* ist und womöglich die Gruppe schon mehrere Male mit dieser Ausrede in die Sch* geritten hat (denn so jemand tut das nicht nur einmal), hätte ich ehjrlich gesagt auch keine Priobleme als Paladin-Spieler ihm klarzumachen "Du bestehst immer darauf, dass wir uns darauf einlassen, dass er nunmal so ist. Nun erwarte ich nur, dass du, quid pro quo, mir das gleiche zugestehst - und mein Charakter ist nunmal so, da habe ich auch nie einen Zweifel dran gelassen..."

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