Pen & Paper - Spielsysteme > FHTAGN
FHTAGN und das generische Femininum
schneeland (n/a):
--- Zitat von: Jiba am 27.10.2019 | 20:29 ---Ich finde es übrigens interessant, dass wir jetzt bei FTHAGN ein Riesenfass aufmachen. Dabei benutzten zum Beispiel White Wolf und Onyx Path bevorzugt das generische Femininum in ihren Werken seit ungefähr immer schon, IIRC. Ist jetzt also auch keine wahnsinnig provokante Sache, sondern steht in guter Tradition.
--- Ende Zitat ---
Ich würde behaupten, dass FTHAGN unter der besonderen Herausforderung leidet, dass es seinem Wesen nach eher ein konservatives Projekt ist (Aufbereitung gemeinfreier Teile eines lange etablierten Spielsystems sowie beliebter Abenteuer für eben dieses), aber auf progressive Sprachpolitik setzt. Das sorgt - neben der Tatsache, dass die politischen Gräben mittlerweile recht verhärtet sind - m.E. für ein Spannungsverhältnis, das ein neues Spielsystem nicht hätte.
KhornedBeef:
In meiner Firma bekommen alle Männer zum normalen Lohn 10000 Euro geschenkt. Das machen wir schon immer so. Abteilungsleiter Ftaghn will in seiner Gruppe mal den Frauen statt den Männern den Bonus geben.
"Heuchelei! Unrecht!"
Kurz, wenn du nur eine Kategorie für "Unrecht" hast, dann sieht das wohl so aus. Wir leben aber nicht mehr in der Welt, in der das allgemein anerkannt ist.
schneeland (n/a):
Lasst uns das doch nicht wieder auf die polemische Ebene ziehen. Um im Bild zu bleiben, wurde doch nicht gesagt: "den Männern mehr zu geben ist das einzig Wahre!", sondern "den Frauen mehr zu geben ist nicht inhärent gerechter". Am Ende wären doch die meisten zufriedener, wenn es eine Lösung gäbe, bei der Männer wie Frauen gleichermaßen "5000€ Bonus bekommen".
Maarzan:
--- Zitat von: KhornedBeef am 27.10.2019 | 21:19 ---In meiner Firma bekommen alle Männer zum normalen Lohn 10000 Euro geschenkt. Das machen wir schon immer so. Abteilungsleiter Ftaghn weil in seiner Gruppe mal den Frauen statt den Männern den Bonus geben.
"Heuchelei! Unrecht!"
Kurz, wenn du nur eine Kategorie für "Unrecht" hast, dann sieht das wohl so aus. Wir leben aber nicht mehr in Welt, in der das allgemein anerkannt ist.
--- Ende Zitat ---
Hinkt auf mehreren Ebenen.
Wenn da ein "Schaden" postuliert wird, dann ist das nicht nur ein netter Bonus.
Das hieße eher: Wir haben früher den Frauen bisher einen Hungerlohn, der zu Schäden geführt hat, und die Männer regulär bezahlt. Jetzt bezahlen wir eben die Männer schadhaft niedrig und geben das stattdessen ab jetzt den Frauen für ein reguläres Auskommen und erklären uns damit zusätzlich zu guten Menschen, welche ein Unrecht abgeschafft haben!
Auszurechnen, was die Mitte wäre ist uns zu umständlich.
KhornedBeef:
--- Zitat von: schneeland am 27.10.2019 | 21:24 ---Lasst uns das doch nicht wieder auf die polemische Ebene ziehen. Um im Bild zu bleiben, wurde doch nicht gesagt: "den Männern mehr zu geben ist das einzig Wahre!", sondern "den Frauen mehr zu geben ist nicht inhärent gerechter". Am Ende wären doch die meisten zufriedener, wenn es eine Lösung gäbe, bei der Männer wie Frauen gleichermaßen "5000€ Bonus bekommen".
--- Ende Zitat ---
Entschuldige? Ich habe nur auf einen rein kognitiven Bias hingewiesen. Ich glaube, sachlicher ist es hier bis jetzt nicht geworden.
Jedenfalls: Fthagn sehen sich in der Rolle des Fthagn in meinem Bild: sie können nur einen kleinen Teil der systematisch ungerechten Welt beeinflussen, also überkompensieren sie quasi.
Das Argument von der idealen Lösung aus krankt meiner Meinung nach daran, dass es keinen Umsetzer gibt. Aber ich lasse mich gerne überzeugen, sobald ich Argumente höre.
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