Das Tanelorn spielt > [The Witcher] Allen eine gute Nacht

[AegN] Was wäre wenn - der Auflösungs-Thread

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BBB:
Hallo zusammen,

wie angekündigt werde ich hier in den nächsten Tagen und evtl. Wochen nach und nach die Hintergründe des Szenarios posten, wann immer ich ein bisschen Zeit habe.
Also solche Dinge wie:
- wie war das Szenario eigentlich gedacht
- wo bin ich von den offiziellen "Setzungen" abgewichen (und warum)
- wo hatten die Entscheidungen der Spieler einen Einfluss auf den weiteren Verlauf, der vom Szenario so vielleicht nicht vorgesehen war
- wo hätte sich etwas anders entwickeln können, wenn ihr euch anders entschieden hättet
- warum haben sich NSCs so verhalten, wie sich verhalten haben

Wenn ihr an irgendeiner Stelle konkrete Fragen habt oder irgendwo mehr Details wollt, einfach nachfragen.

Ganz wichtig: Jeder, der "Allen eine gute Nacht" noch als Spieler erleben will, sollte einen großen Bogen um diesen Thread machen, denn er wird ein einziger großer Spoiler!

Allen anderen: Viel Spaß!

Der Läuterer:
Zum Thema KRÄUTERWEIB wolltest Du noch was schreiben.

BBB:
Ja ich weiß.
Das steht auch ganz oben auf meiner Liste.

Sobald wir durch sind, fange ich aber erstmal mit dem allgemeinen Hintergrund an und arbeite mich dann entweder chronologisch oder anti-chronologisch durch ;)

BBB:
So, da ich gerade ein paar Minuten habe, fang ich einfach schonmal mit den unverfänglichen Sachen an.
Sicherheitshalber in Spoiler-Tags, damit die Versuchung nicht allzu groß ist.

Thema 1: Was ist die Ausgangslage?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die laut Abenteuer offizielle Ausgangslage ist tatsächlich die, wie im gespielten Szenario umgesetzt. Die SCs kommen nach Eschenberg, das seit etwa 2 Wochen von Nilfgaarder Truppen besetzt ist. Ihnen fällt dabei auf, dass es fast nur alte Leute in Eschenberg gibt. Die jüngeren Erwachsenen wurden eingezogen und in die Armee eingegliedert, die Kinder wurden in den letzten zwei Wochen entweder entführt, oder werden von den Straßen fern gehalten, damit sie nicht entführt werden.
Insgesamt ist die ganze Stadt in Angst aufgrund der Entführungen.

Hierzu ein paar Details:
Die Größe von Eschenberg
Im Abenteuer wird Eschenberg als Stadt beschrieben, der beigelegte Gebäudeplan zeigt so etwa 15 Gebäude. Wirklich groß ist Eschenberg also nicht. Die Bezeichnung "Stadt" war glaube ich bei uns im Szenario eine von zwei Ursachen dafür, dass der Läuterer eine größere Siedlung im Kopf hatte, als sie tatsächlich war.
Die zweite Ursache liegt darin begründet, dass er in einem seiner ersten Posts schreibt, wie die Gruppe eine Leiche findet. Das wollte ich ungern korrigieren, weil ich es sehr stimmungsvoll fand und nicht gleich im ersten Posting das Player Empowerment eindämmen wollte, andererseits führte es mich vor das Problem, dass Eschenberg ein Leichenhaus hat. Der dortige Leichenbestatter würde seinen Job schlecht machen, wenn er einfach so die Toten rumliegen lassen würde - also hab ich Eschenberg ein bisschen größer gemacht und angenommen, dass der Leichenbestatter sich zunächst um die frischen Leichen kümmert und Anweisung hat die Kriegsleichen als "Warnung" liegenzulassen, solange sie den Alltag nicht gefährden (wer stolpert schon gern bei seinen Besorgungen über Leichenberge?).
War vielleicht nicht die cleverste Lösung, aber erklärt vielleicht ein paar der späteren Interpretationsschwierigkeiten.

Die Angst der Bevölkerung
Hier hat mir Andras mit seiner offenen Art, die Menschen für sich zu gewinnen, das Leben etwas schwer gemacht. Eigentlich ist gesetzt, dass Eschenberg wirklich verängstigt ist - weshalb auch die ersten Begegnungen etwas, naja, holpfig liefen.
Als Andras aber anfing zu singen, konnte der Gruppe eigentlich niemand mehr so richtig ängstlich gegenüberstehen. Daher liefen spätere Gespräche dann auch etwas sanfter.

Der Punkt mit den entführten Kindern ist im Abenteuer übrigens meiner Meinung nach ziemlich... wie drücke ich das diplomatisch aus...? unvollständig beschrieben. Wie die Gruppe richtig festgestellt hat, wäre es das eine, die Kinder zu entführen, als Geiseln zu benutzen und damit Kooperation der Bevölkerung zu erpressen. Tun sie aber nicht, sie nutzen stattdessen Wollsäckel. Die Bevölkerung hat also nagst vor irgendeinem Monster, das Kinder entführt - und hält die Nilfgaarder Soldaten für unfähig, etwas dagegen zu unternehmen.
Wie genau das eine Revolte verhindern soll, ist mir schleierhaft.
Der ganze Teil mir den Anschlägen auf den Fürsten und dem Plan, die Kinder dann durch die Nilfgaarder Armee "befreien" zu lassen, war mein Versuch, das (halbwegs) logisch zu erklären.
Hoffe das hat halbwegs geklappt.

Rassismus und Toleranz
Tatsächlich ist es so, das in den Romanen zur Witcher Welt vor allem die nördlichen Königreiche sehr ablehnend gegenüber allem andersartigen sind. Nilfgaard ist zwar auch kein Ponyhof, aber tendenziell liberaler.
Die Anfeindung durch die Nilfgaarder Soldaten zu Beginn ist im Abenteuer eigentlich nicht vorgesehen. Die drei Male, die ich das Abenteuer geleitet habe, habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass eine solche Szene hilft, Nilfgaard als "die Bösen" TM zu etablieren, was es einfacher macht für die SCs, den Auftrag anzunehmen.
Und gerade in dieser Gruppe, die ja ausschließlich aus Anderlingen bestand, bot sich das irgendwie an.

BBB:
So, weiter geht es...

Heute mit dem Tigel und Fürst Novak
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Tigel und Novak sind quasi die beiden big baddies im Abenteuer, die auch im Buch etwas ausführlicher beschrieben werden.
Witcher typisch sind sie dabei gar nicht so böse, sondern haben durchaus ihre eigene Agenda.

Tigel ist vor allem ein Jäger, der, wie im gespielten Szenario auch mehrfach angedeutet, eigentlich vor allem Deserteure und Flüchtige jagd, sie fängt und dann grausam foltert. Der Name Tigel rührt daher, dass er seinen Opfern gern einen Tigel geschmolzenen Eisens über den Kopf/in den Mund kippt - GoT lässt Grüßen.
Die Anwesenheit von Tigel wird im Abenteuer nicht weiter begründet, ist aber der Grund für mich, warum die meisten Soldaten doch sehr pflichtversessen ihren Aufgaben nachgehen - denn wer nicht spurt, droht eine Begegnung mit dem Tigel zu haben.
Das, was die entführten Kinder für die Einwohner Eschenbergs sind, ist der Tigel für die Soldaten.

Wären die SCs stärker auf den Namen Tigel und seine Funktion eingestiegen, hätte ich durchaus einen (vom Abenteuer nicht vorgesehenen) subplot zugelassen, bei dem ein paar Soldaten in Aussicht gestellt hätten die SCs zu unterstützen, wenn sie dafür den Tigel beseitigen.
Naja, ist nicht dazu gekommen.

Fürst Novak ist das Mastermind hinter allen Vorgängen in Eschenberg. Er hat die Eroberung angeführt und verwaltet nun die Region. Die Entsführungen der Kinder gehen auf sein Konto.
Anders als Tigel ist Novak durchaus nicht sadistisch veranlagt. Er ist rational. Alles, was er tut, folgt einem Zweck.

Das Gespräch, dass die SCs mit Major Anys hatten, hätte eigentlich mit Novak stattfinden sollen - dazu später mehr.

Ich hatte, wie mir retrospektiv wieder eingefallen ist, beide Namen tatsächlich recht frühzeitig ins Szenario eingebracht, weil ich wollte, dass die SCs wissen, womit sie es zu tun haben und die Möglichkeit kriegen, eigeninitiativ in diese Richtung zu ermitteln. Hätte dem Abenteuer wahrscheinlich einen ganz anderen Verlauf gegeben, aber hat nicht sollen sein.
Offiziell vorgesehen ist, dass beide, Tigel und Novak, eher Figuren im Hintergrund sind, bis es zur großen Auflösung kommt. Da mich die Auflösung wie vorgesehen aber ziemlich stört, hab ich es halt ein bisschen geändert.
Hat dem ganzen ja auch nicht geschadet ;)
/spoiler]

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