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Layouten mit dem Affinity Publisher - Erfahrungsaustausch

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schneeland:
Na ja, also mir wären da zumindest keine Beispiele bekannt, in denen Permanentlizenzen tatsächlich wieder entzogen worden werden. Sicher: es könnte schon irgendwo der Lizenzserver abgeschaltet werden, aber praktisch gesehen konnte ich bisher alle Software, für die ich Lizenzen gekauft habe, auch solange nutzen, wie ich wollte.

Ich bin da tatsächlich auch skeptisch, ob über die KI-Abos genug Geld zusammenkommt, um die Weiterentwicklung von Affinity zu finanzieren. Aber ich werd's mir wohl bei Gelegenheit mal genauer anschauen. Und im Zweifelsfall kann ich ja immer noch zu meiner v2 zurück (bedauerlicherweise ist die Konkurrenz im Grafiksektor ja übersichtlich).

sma:

--- Zitat von: schneeland am  2.11.2025 | 13:03 ---Ich bin da tatsächlich auch skeptisch, ob über die KI-Abos genug Geld zusammenkommt

--- Ende Zitat ---

Serif hatte 90 Mitarbeiter als Canva das Unternehmen für $600 Mio gekauft hat. Die sitzen in Schottland, daher würde ich mal vorsichtig 11 Mio € Betriebskosten ansetzen. Von 2020 bis 2023 haben sie im Schnitt 16 Mio € Umsatz gemacht. Das würde einen satten Gewinn bedeuten.

Affinity hat 50€ pro Programm gekostet sagt mir Google, also habe die etwa 320.000 Lizenzen pro Jahr verkauft. Worst case sind das 100.000 Kunden pro Jahr. Rechnen wir großzügig, hat Affinity etwa 500.000 Kunden gehabt. Die hat sich Canva eine Stange Geld kosten lassen, falls es denen überhaupt darum ging. Ich denke, sie wollten die Software selbst haben.

Mit 2500 Mitarbeitern fallen die 90 kaum auf. Der Umsatz auch nicht. Canva hat 230 Mio monatliche aktive Nutzer, 6% davon zahlende Kunden, die 100€ im Jahr bezahlen. Das sind rechnerisch bereits 1,3 Mrd € Umsatz! Der echte Umsatz wird von Analysten auf 2,5 Mrd € geschätzt.

Potentiell könnten nun 400x mehr Leute Affinity Studio ausprobieren, einfach weil sie als Canva-Kunden darauf aufmerksam werden. Wenn dadurch 110.000 neue Leute ein Canva-Pro-Abo abschließen, haben sie die Betriebskosten bereits drin und wenn sie nur 0,5% ihrer aktuellen User dazu bringen, wären das 110 Mio € (also das 10-fache von notwendigen)!

Will sagen: Die bekommen locker das Geld für die Weiterentwicklung.

Problem ist eher, dass wie ich in 1-2 Videos gesehen hatte, die KI-Features einfach nicht gut (genug) sind. Hier scheint Adobe deutlich zu führen und wird diese Position auch noch ausbauen. Die hier notwendigen Investitionen werden ein Vielfaches der Betriebskosten einer mittelständischen Softwareschmiede in Schottland betragen.

schneeland:
Dass Canva insgesamt genug Geld hat, glaube ich gerne. Ich bin nur etwas skeptischer, was die Adoption Rate der KI-Abos angeht. Und meine Vermutung ist: auch bei Canva sitzen Leute, die mit spitzen Bleistift rechnen, ob sich ein Produkt/eine Abteilung lohnt oder nicht. Aber schauen wir mal. Ich würde mich freuen, wenn ich unrecht hätte mit meiner Skepsis, und der Schritt insgesamt gut ist für Affinity.

Und ja, was ich als Beispiele für die generative KI-Nutzung gesehen habe, war ziemlich enttäuschend.

Swanosaurus:
Habe mir jetzt Affinity Studio installiert, und es sieht erst einmal angenehm vertraut aus ... jetzt fängt also wieder das Lernen an.


Mal eine grundsätzliche praktische Frage an die Profis, ob das, was ich mit Affinity machen will, überhaupt wirklich auf die Anwendung passt:

Bisher habe ich Karten mit meinen bescheidenen Mitteln von Hand gezeichnet; für mein nächstes Troika-Abenteuer wollte ich gerne mal versuchen, einen komplexeren Lageplan digital zu erstellen. Dafür brauche ich:

Ein Programm, mit dem ich geometrische Formen einfach zeichnen und manipulieren kann (um aus Kreisen z.B. Viertelkreise zu machen, um Kreise einzudellen ...); mit dem ich unregelmäßige Gänge einzeichnen kann (z.B. gerade Linien, die ich dann nach hier und dort ausbeulen kann). Und das ganze dann am besten noch mehrlagig und so, dass ich einzelne Bereiche herausgreifen, vergrößern und mit zusätzlichen Angaben versehen kann.

Das ist wahrscheinlich alles kein Hexenwerk, und ich nehme an, ich müsste dafür den Vektor-Bereich von Affinity verwenden ... aber so richtig sicher bin ich nicht, und bevor ich mir zwanzig Lehrvideos ansehe, frage ich vielleicht erst mal, of ich das wirklich damit hinbekomme.

sma:

--- Zitat von: schneeland am  2.11.2025 | 14:09 ---Canva sitzen Leute, die mit spitzen Bleistift rechnen

--- Ende Zitat ---
Schon klar, aber was ich versuchte zu sagen: Das Tool muss nicht selbst sein Geld verdienen, sondern ist Teil einer größeren Strategie. Aber es könnte das schaffen, denn…

…ich hatte die Anzahl der Nutzer krass unterschätzt. In einer Pressemittelung schrieb Canva 2024, dass Serif 3 Mio Kunden hatte. Seit dem hat Affinity noch mal 1,8 Mio weitere Kunden gewonnen, sicherlich nicht zuletzt durch die höhere Bekanntheit – und weil Adobe alles dafür tut, seine Nutzer zu verärgern.

Wenn davon jetzt 6% ein Pro-Abo abschließen – wo es ja nicht nur um KI geht, sondern auch darum, dass ich damit alles nutzen kann, was Canva so bietet, z.B. Zugriff auf eine riesige Asset-Datenbank – sprechen wir von 30 Mio € Umsatz. Da ist also Potential.

Ich persönlich bin ja gespannt auf das Scripting. Im Video sah man JavaScript, was wohl benutzt wurde, um Bitmap- und Vektor-Grafiken programmatisch zu manipulieren. Und sie werden sicherlich auch einbauen, dass man dann derartige Skripte per KI erzeugen können wird, was IMHO ein mächtiges Feature sein wird, weil ich dann darüber indirekt das ganze per Sprache dienen kann. Und wenn das gut funktioniert, bis ich vielleicht auch zahlender Kunde.

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