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[Amazon] Tales from the Loop

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Ninkasi:

--- Zitat von: Sarastro am 15.04.2020 | 14:23 ---Bei Star Wars erklärt auch keiner, wie die Raumschiffe funktionieren oder die ganzen Wesen/Monster entstanden sind. Sie sind einfach da. Genauso wie die Macht, die einige verspüren und andere nicht.

--- Ende Zitat ---

Im Setting ist der "Magnetrine Effect" allgemein bekannt und daher z. B. die Gauss Frachter alltäglich, genauso wie Robotertechnik.
Wenn dem Zuschauer dies nicht vermittelt wird, dann ist das blöd, weil dieser nicht zwischen Alltagskram und mysteriöses Artefakt unterscheiden vermag.

Ich mag das Setting, auch wie es in der Serie dargestellt wird grundsätzlich schon. Ich war auch von mehr Kids on Bikes ausgegangen, durch die im Rollenspiel vorgeprägte falsche Erwartungshaltung meinerseits, aber so ist auch fein.
Ich habe die Staffel noch nicht zu Ende geschaut, aber die Plots gefallen mir thematisch, aber diese langatmige Umsetzung ist für mich unnötig. Ohne zum Griff der Vorspultaste wird schon schwierig. Nein, es muss kein Explosionfeuerwerk das nächste jagen, aber schnellere Handlungsentwicklung, mehr gewinnbringende Dialoge etc. Die erste Folge empfand ich pacingmäßig noch als okay, aber zweite und dritte Folge...

Sarastro:

--- Zitat ---Im Setting ist der "Magnetrine Effect" allgemein bekannt und daher z. B. die Gauss Frachter alltäglich, genauso wie Robotertechnik.
Wenn dem Zuschauer dies nicht vermittelt wird, dann ist das blöd, weil dieser nicht zwischen Alltagskram und mysteriöses Artefakt unterscheiden vermag.
--- Ende Zitat ---
Es kann auch durchaus beabsichtigt sein, daß der Zuschauer zwischen Alltagskram und mysteriösem Artefakt nicht zu unterscheiden vermag - eben weil es für die Bewohner um die Loop auch schon irgendwie Alltag ist !

Wie bereits gesagt zum Thema Entschleunigung:
1.) Ende der 70er und Anfang der 80er waren viele (FSK 6 oder 12) Serien und Filme wesentlich langsamer als heute.
2.) Amazon will zwar für 95% ihrer Serien gute Quoten, so wie jeder andere Streaming Anbieter auch. Aber Tales from the Loop gehört zu den anderen 5%, wo sie ihren "künstlerischen Anspruch" verwirklichen. Natürlich auch im Sinne des Marketings:
Seht her. Wir produzieren nicht nur kommerzielle Unterhaltung für die Masse. Sondern auch hochwertige Filme/Serien, die Künstler ansprechen und zum Nachdenken anregen. Wo wir dann auch auf die Einschaltquote wenig Rücksicht nehmen.

Was nicht heißt, daß das jedem gefällt. Siehe die gegensätzlichen Meinungen hier im Forum.

D. M_Athair:
Hab die Serie jetzt auch durch. Unsortierte Gedanken:

Ist wirklich schön und sehr traurig geworden. Eine gelungene Metapher darauf, wie menschliche Realitätsverweigerung auf die Vorstellung von technischer Lösbarkeit trifft wodurch alles erst schlimmer wird.

Die Erzählgeschwindigkeit fand ich recht angenehm, weil sie den Figuren und den Emotionen und den Unsicherheiten ... Zeit gibt. Womit man v.a. klar kommen muss, ist the anthologische Erzählweise, die auf sehr ungewöhnliche Weise Episodenserie und Fortsetzungsserie kombiniert und dabei mit beiden Logiken bricht.
Entsprechend finden sich auch Brüche im Weltenbau und in der Welt-Logik, mit der ich mich sehr schwer tat. Das strapaziert die "Suspension of Disbelief" doch erheblich. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich die Logik-Löcher akzeptabel finde oder nicht.

... langweilig fand ich die Serie zu eigentlich keinem Zeitpunkt.
Wobei Folge 3 "Für immer und ewig" in meinen Augen die mit deutlichem Abstand schwächste Folge ist.


Insgesamt: Gelungene Verfilmung ... die so einige Schwierigkeiten im Gepäck hat.

seanchui:
Ich habe die Serie mittlerweile 2 mal komplett durchgeguckt. Ich bin nach wie vor total begeistert, muss allerdings einigen Kritikern hier recht geben.

Denn: die Serie klärt tatsächlich extrem wenig über das Setting auf. Viele Dinge werden als gegeben vorausgesetzt. Ja, Robotik ist Standard, genauso wie Antigrav-Technik. Solchen Apparaten guckt keiner mehr nach, einfach weil es zum normalen Straßenbild gehört. Die Serie erklärt das in kleinen Ansätzen (z.B. als Cole in der ersten Episode den Roboter mit Steinen beschmeißt oder die Tatsache, dass der Antigravtraktor schwebt nicht einmal eine Dialogzeile wert ist). Allerdings muss man - wenn man das Setting nicht kennt - schon sehr genau hinschauen, um das auch zu bemerken. Das hätte man durch eine simple Einleitung in der ersten Episode viel einfacher lösen können.

Die bleibenden Logiklöcher kann ich meinem Suspension of Disbelief unterordnen. Ich meine, im Loop werden Zeitlöcher geöffnet und Dimensionen überlappt (so zumindest im Rollenspiel), da kann auch mal irgend so ein Apparat aus einem Labor verschwinden und irgendwo anders auftauchen. Das passiert eben so selten, dass es kaum auffällt. Und auch niemanden dazu bringt, wegzuziehen - nur weil jemand jemanden kennt, der gehört hat das sowas passiert. Nein, das passt schon für mich.

Ansonsten gefällt mir nach wie vor sehr vieles in der Serie. Die Charakterentwicklung. Die Optik. Die Melancholie. Die Musik. Das Erzähltempo. Die Themen. Diese Mischung aus "Technik, die begeistert" und "menschlichem Versagen", die schlussendlich nie zu dem Ergebnis führen, dass sich die Protagonisten erhofft haben. Nirgends so wunderbar deutlich dargestellt wie in der dritten Episode, "Für immer und ewig". Doch, "Tales from the Loop" war/ist genau die richtige Serie für mich.

Teylen:
Offebar wurde Tales of the Loop abgesetzt.
Zumindest mein Serien-Planer behauptet das.

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