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Hyperraum - Unendliche Weiten?

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Runenstahl:
Film Flugzeiten sind ja eher Sekunden bis Minuten um ins Nachbarsystem zu kommen und Stunden bis Tage für wirklich weite Strecken (den instant Stotter-Flug ignoriere ich mal völlig).

Lange Reisezeiten sind allerdings auch gar nicht mit Star Wars zu vereinigen weil es zuviele Logiklücken aufwirft. Spätestens bei hyperraumfähigen Raumjägern wird es haarig. Im Handschuhfach hat der Pilot dann einen haufen Nahrungsriegel. Kann ja noch sein. Aber wie und wo geht er auf Klo ? Und warum kann er sich noch bewegen wenn er nach Tagen oder Wochen die er ohne Bewegung im Liegen verbringen mußte irgendwo ankommt ?

Nachteil von kurzen Reisezeiten ist halt das sich die Galaxis plötzlich recht klein anfühlt und man sich fragt warum das Imperium so lange braucht um Rebellenbasen zu finden. Betragen die Reisezeiten nur Stunden, dann könnte man innerhalb eines Monats locker jedes System anfliegen. Soooviele System sind nämlich auch wieder nicht auf der (Star Wars) Sternenkarte zu finden.

Althalus:

--- Zitat von: JS am 25.03.2020 | 21:45 ---In alle Filmen und Serien geht das deutlich schneller, und zwar konsequent und nicht nur mal so und mal so. Bsp.: Als Vader in Episode III auf Mustafar (Äußerer Rand) von Kenobi verprügelt wird und abfackelt, spürt das der Imperator auf Coruscant (Kern), setzt sich in sein Raumschiff und holt Keuche-Ani vor dem Ableben noch mal flott vom Lavafluß ab. Gemäß Rollenspiel bräuchte der Imperator dafür aber mit bestem Antrieb Stufe 1 und über die beste Route so lange, daß Ani sich auf Mustafar in der Zwischenzeit ein Ferienhaus bauen könnte.
Auch der Flug zu benachbarten Systemen in Rebels dauert nicht länger als eine städtische Busfahrt, obwohl es laut Regelwerk bis zu einem Tag dauern müßte.

--- Ende Zitat ---
Das ist dem beschissenen Schnitt von Georgie geschuldet. Laut dem hat Luke ja auch innerhalb von zwei Tagen alles gelernt, um nach Bespin zu cruisen...
Wie allerdings die Bücher zum Film schon erklärt haben, dauerte die Reise mit Sublichtantrieb des Falken mehrere WOCHEN - und so war Luke fast zwei MONATE auf Dagobah. Und Bespin liegt faktisch direkt neben dem Hoth-System...

Ansonsten ist es natürlich wie bei jedem anderen Film auch - Szenen, in denen nichts passiert, werden geschnitten. Daher finden lange Raumflüge eben Offscreen statt.

In den Büchern sieht das aber ganz anders aus. Da sind Hyperraumflüge durchaus auf Wochen und sogar Monate ausgelegt. Reisen quer durch die Galaxis sind langwierige, aufwändige Angelegenheiten.

Was die Sache auf Mustafar betrifft: Palpies wichtigste Kraft ist die Prophezeiung. Wann genau er von Coruscant aufbricht, ist nicht eindeutig - Schnitt ist hat Georgie-typisch Mist.
Was dazu kommt: Es gibt jede Menge geheimer Hyperraumrouten, die deutlich schneller sind als die bekannten - und das Imperium hat davon eine ganze Menge.

Ich weiß nicht, ob jemand das in seiner Runde nutzt, aber "Into the Unknown" beschäftigt sich ausgiebig mit dem Erkunden neuer Hyperraumrouten. Das ist ein höchst gefährliches Unterfangen (und wird üblicherweise in Mikro-Jumps durchgeführt wie in TRoS) - aber ein extrem lukratives.

Flamebeard:
Und gerade für 'Plot-Löcher' wie die Anakin-Palpatine-Situation in Ep.III kann ich mir das auch noch anders her leiten:

Angenommen, ein Gutteil der Reisezeiten ist dem geschuldet, dass die Hyperraum-Routen eine Auslastungsgrenze haben? Mir als Raumschiff-Kommandant wäre wichtig, dass die Route frei ist und mir nix mit Faktor 1-2 auf der selben Bahn entgegen kommt. Heißt also: Nach der Astrogation bekommt man von der Routen-Kontrolle einen Time-Slot zugewiesen, an dem die Route frei ist und man da durch kann. (Und da imperial verwaltet, auch gern anfällig für Bestechungen, um reservierte Slots zu bekommen)
 Wenn also der Palpatine auf einmal zügig durch die Galaxis will, ruft er beim Fluglotsen an und sagt 'Mach' mal Bahn, ich muss da durch!'. Fazit: Die Reisezeit berechnet sich aus Astrogationsvorbereitung+Strecke+Scheduling der Flug-Leit-Behörde des Imperiums.

Was auch nebenbei erklärt, warum die Rebellen in der klassischen Trilogie

a) in Hinterwäldler-Systemen rumkrauchen

und

b) recht zügig von A nach B kommen:

Auf Feldwegen ist halt wenig los, da muss man nicht immer um Flugrechte fragen. Und mit der richtigen Maschine kommt man auch da zügig voran.

hexe:
Oder man dreht einen Schicksalspunkt um? Dann macht es Bumm! und es 'ist dann so'. *obiwangeste*
Mit diesem Wissen im Hintergrund ergeben die ganzen Filme für mich zumindest sehr viel mehr Sinn.  ~;D

Ansonsten hab ich meine SL schlicht gefragt, wie das so ist mit dem Raum-Zeit und Weltraum? Wenn ich jetzt drei Wochen weg bin, sind dann zu Hause auch drei Wochen vergangen? Ja. Also pfft. Wir nutzen die Tabelle wie lange so eine Reise dauert ungefähr und dann sind das Wegstrecken wie im Sandkasten. Lieber nicht zu viele Gedanken über Weltraumreisen machen. Ich kann mich auch in Echtzeit über die gesamte Galaxis unterhalten - allerdings nur mit Blautönen in schlechter Auflösung.

nobody@home:

--- Zitat von: JS am 26.03.2020 | 01:32 ---Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber meine Spieler führen z.B. ein Logbuch mit Datum und Reisezeiten. Für sie ist es also auch ohne Zeitdruck interessant, wie sie fliegen, wann sie wo losfliegen und wann sie wo ankommen. Über eine "drastisch" verkürzte Reisezeit oder einen sonstigen Kniff durch einen Triumph freuen sie sich beispielsweise. Astrogation ist dem Piloten sehr wichtig, und wenn er eine Tour z.B. von X Tagen auf X Stunden reduzieren kann, findet er das cool.

In den Filmen sind mMn die normalen Reisezeiten schon das, was man dann im Spiel erst durch sehr gute Würfe und Triumphe erreichen kann oder soll, aber das paßt dann schon.

--- Ende Zitat ---

Ist ja schön und gut, aber: für einen "normalen" Raumflug würde ich generell gar nicht erst würfeln lassen. Der funktioniert halt und man kommt nach zirka XY Zeiteinheiten an sein Ziel -- der Vergleich mit dem regulären Straßenverkehr auf Erden paßt mMn schon ganz gut, da legt ja auch nicht jeder Superfahrer regelmäßig Rekordzeiten hin (zumal die Karre selbst das ja auch mitmachen müßte und ich mir auswendig nicht mal sicher bin, ob spezialisierte Formel-Sonstwas-Rennboliden für die Autobahn überhaupt zugelassen wären) und halten sich umgekehrt katastrophale Unfälle im Vergleich zur reinen Zahl der täglichen Verkehrsteilnehmer doch eher stark in Grenzen...mit anderen Worten, so viel Varianz ist da einfach nicht.

Wirklich interessant werden Pilotenfertigkeiten aus meiner Sicht erst da, wo sie wirklich gefordert werden. Wenn man also plötzlich durch ein typisches Star-Wars-Asteroidenfeld zickzacken, dem Beschuß eines Sternenzerstörers möglichst gut ausweichen, oder sonstige Kunststücke durchführen will, die sich Otto Normalpilot mit seiner Fuhre Fracht von Alderaan nach Bespin freiwillig gar nicht erst trauen würde -- dann wird's Zeit für die Würfel. Ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung zum Thema unter dem Vorbehalt, daß ich mich mit FFG Star Wars nie konkret beschäftigt habe und die Sache also nur aus einer eher allgemeinen Perspektive beurteilen kann.

Unabhängig davon ist mir gestern oder vorgestern mal kurz der Gedanke durch den Kopf gegangen, daß die weit entfernte Galaxis vielleicht wirklich gar nicht so groß sein könnte. Frei herumtreibende Zwerggalaxien, im Vergleich zu denen solche Klopse wie die Milchstraße oder die Andromedagalaxis tatsächlich schon wie kleinere Systeme regelrecht fressende Monster wirken, gibt's ja schließlich auch schon im realen Universum. :)

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