Pen & Paper - Spielsysteme > DSA5

Ist das Fokusregel-System gescheitert?

<< < (4/4)

Tarin:
Ich denke, der Diskussionspunkt ist hier, inwieweit die Regeln und die Spielwelt verzahnt sind. Ich lese zwischen den Zeilen heraus, dass Fokusregeln erlauben, bestimme und als wichtig erachtete Inhalte genauer zu bespielen. Wenn man da so sieht, machen die tatsächlich einen gewichtigen Unterschied zu Basisregeln.

Entgegengesetzt sehe ich, wie YY vor allem auf der reinen Regelebene vergleicht und daher dort die Regeln wählt, die das gewünschte Ergebnis (Zahlen! Wir reden nicht von dem, was IT passiert!) auf die einfachste Art liefern. Allerdings unterstelle ich mal, dass dann auch keine zwingende Verzahnung von Ausspielen und Detail  und der Komplexität der angewendeten Regel besteht.

YY:
@Marzaan:
Die Fokusregeln kann man sich online ja anschauen und da ist mein Eindruck schon recht deutlich, dass meist verschwindend kleine Boni unter sehr spezifischen Bedingungen vergeben werden.
Von mehr Entscheidungsmöglichkeiten oder größerer Detailtiefe (=bessere Simulation?) sehe ich da nur sehr bedingt was.


Mal etwas weg von DSA ist mir heute eingefallen, wo es noch ein Beispiel für diesen "Immersion durch Regeln"-Gedanken gibt:
Rückstoßregeln bei Shadowrun & Co.
Denn Rückstoß gehört ja inhärent zum Schießen und wenn sich das in den Regeln wiederfindet, fühlt es sich "echter" an. So der gut gemeinte Gedanke, nur funktioniert das für mich kein Stück.
Das einzige, was Immersion wirklich begünstigt, ist das Anspielen/Ansprechen eigener Erfahrungen oder Vorstellungen zum Thema. Erstere kann ein Regelwerk aber gar nicht liefern und zweitere nur in Form einer Auflistung von Referenzmedien, Schaffung einer bestimmten Atmosphäre und Ähnlichem.
Da ist für manch einen Autoren wohl die Versuchung groß, das irgendwie in Regeln zu gießen - schließlich hat man außer Fluff und Regeln nichts, worauf man unmittelbaren Einfluss hat.




--- Zitat von: Tarin am 27.04.2020 | 17:56 ---Allerdings unterstelle ich mal, dass dann auch keine zwingende Verzahnung von Ausspielen und Detail  und der Komplexität der angewendeten Regel besteht.

--- Ende Zitat ---

Genau - ich kann ja auch mehr Spielzeit auf etwas verwenden, was sehr schlank verregelt ist.

Ich störe mich wie gesagt nicht daran, dass ein Thema, welches der Gruppe am Herzen liegt, umfangreich(er) verregelt ist.
Aber dass das mit Regeln passieren soll, die ihrer Konzeption nach recht geringe Auswirkungen haben müssen - das will mir nicht in den Kopf.
Das sind für mich gegensätzliche Ziele. Wenn der Gruppe etwas wichtig ist, dürfen (und sollen) die zugehörigen Detailregeln auch starke Auswirkungen haben. Dann muss man sich eben im Vorfeld mal drüber unterhalten, welche Bereiche das sein sollen.

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln