Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
[Suche] Fantasy-System mit wenig Horror
Gunthar:
--- Zitat von: Blizzard am 7.06.2020 | 22:20 ---Aus einem Quartett von möglichen Systemen habe ich mich schließlich für Die vergessenen Chroniken entschieden.
Wenn es jemanden interessiert kann ich auch gerne noch ein paar Worte zur Entscheidungsfindung verlieren...
--- Ende Zitat ---
Klar, gerne. Immer schön, was Neues zu lernen.
Blizzard:
Okay. Also nachdem ich mich entschieden hatte, es doch erstmal mit dem zu versuchen, was ich da habe, rückten 4 Systeme in die engere Auswahl:
1.) Elyrion
2.) Die vergessenen Chroniken
3.) Castlemourn(mit Cortex)
4.) Splittermond
und diese 4 habe ich eben unter verschiedenen Gesichtspunkten miteinander verglichen.
Als 1. ist Castlemourn rausgefallen. Es ist auf englisch, es gibt keine eigene Homepage sondern nur einen netten kleinen Artikel in Wikipedia. Als ich dann feststellen musste, dass es den Schnellstarter nicht mehr auf drivethrugh zum Download gibt (warum auch immer?) war es endgültig entschieden.
Dann folgte Elyrion. Eigentlich wäre das ganz gut geeignet gewesen- aber das spiele ich schon mit einer anderen Runde. Und 2 der Spieler wollen in dieser anderen Runden auch noch mitspielen. Was bedeutet hätte, dass sie zwei verschiedene Charaktere in zwei verschiedenen Runden spielen müssten. Klar, es ist das selbe System-aber andererseits für Leute mit wenig bis gar keiner Erfahrung dann vielleicht doch etwas (zu) viel für den Anfang. Außerdem überwog in mir dann irgendwann die Entscheidung für diese Runde ein anderes System zu nehmen.
Blieben noch: Splittermond & Die vergessenen Chroniken. Also wenn es rein ums Material geht, dann hat Splittermond da klar die Nase vorn. Und einer der Spieler hat sogar schon Mal Splittermond unter mir gespielt und würde es auch schon einigermaßen kennen. Ich habe mich eben aber auch an die teils durchwachsenen Erfahrungen erinnert, die ich persönlich mit Splittermond gemacht habe in den letzten Jahren. Und in den Gesprächen haben mir die Spieler gesagt, dass ihnen das Narrative schon ziemlich wichtig ist- und die Tick-Leiste kollidiert da leider mitunter (aus Erfahrung). Außerdem ist Splittermond viel eher geeignet, Anfänger mit seiner Komplexität zu erschlagen (ja ich weiß dass es Starterboxen gibt; trotzdem). Und Splittermond wäre halt schon stark klassische Fantasy- aber ich hatte eben mal Lust auf was Neues. Und man sollte halt auch mal die kleinen Verlage & Systeme ausprobieren und unterstützen, die sonst kaum einer kennt. Nach objektiven Kriterien wäre meine Wahl wohl auf Splittermond gefallen- aber intuitiv habe ich mich dann eben doch für Die vergessenen Chroniken entschieden (das ich ja eh mal ausprobieren wollte).
Blizzard:
Nach 3 Monaten muss ich diesen Thread leider reaktivieren...
Vornweg: Die Gruppe ist gut und sie hat Spaß. Es liegt also nicht an der Gruppe...
Ach ja, und das soll -bitteschön- kein(!) System- (Setting included)Bashing werden, sondern ich geben hier einfach unsere (und vor allen Dingen meine) Eindrücke wieder...
Rückblick: Wir hatten uns damals erst auf Die Vergessenen Chroniken geeinigt. Die Spieler fanden es von der Auswahl & Anzahl der unterschiedlichen spielbaren Völker cool -und ich (als SL ) auch. Dennoch kamen wir nach 3-4 Sitzungen an einen Punkt, wo wir festgestellt haben, dass wir mit dem Setting insgesamt nicht so klarkommen. Es ist einfach in vielen Teilen nur unzureichend oder oberflächlich beschrieben, einige wichtige Informationen sucht man vergebens. Ebenso waren wir alle der Ansicht, dass die vorindustriellen Aspekte des Spiels irgendwie 'drangeklatscht' wirken und nicht so recht zum Rest des Settings passen. Auch die Regeln haben uns an einigen Stellen Kopfzerbrechen bereitet, weil z.B. manche Dinge gar nicht oder komisch geregelt gewesen sind. Und obwohl ich in der Zeit immer wieder im aktiven Austausch mit dem Autor stand konnte das am unzufriedenen Gesamtbild, das bei uns entstanden ist, nicht wirklich was ändern.
Und so sind wir dann umgestiegen auf Elyrion. Vorweg: Hier haben wir keine oder deutlich weniger Probleme mit dem Setting. Im Gegenteil. Es ist für uns alle stimmiger und kongruenter als bei DvC. Es gibt natürlich auch hier den ein oder anderen Punkt, den wir gerne gewusst oder geklärt (gehabt) hätten- zumal sich der Austausch mit den Autoren, was Fragen anbelangt, zuweilen als schwierig erwies. Hier sind es eher die Regeln, die uns (und vielmehr) mir Kopfzerbrechen bereiten. Es geht nicht um die Grundregeln, die finden wir nämlich gut. Sondern es geht eher um die Charaktere und ihr Kompetenzniveau. Hier habe ich nach 5-6 Sitzungen einfach gemerkt, dass mir die Charaktere raw deutlich zu mächtig und overpowered sind. Das habe ich insbesondere dann gemerkt, als die Spieler, die wollten, eigene Charaktere gebaut haben. Ich weiß, die Charaktere sollen etwas Besonderes sein, und besser als der Durchschnitt(sbürger)...aber bei Elyrion ist das imho einfach nur noch übertrieben und passt auch nicht so ganz zu einer Welt, die 7 Jahrhunderte voller Kriege, Zerstörungen und (politischen) Umwälzungen hinter sich hat und in der Technik ein umstrittenes Gut ist.
Ich meine die sind alle noch Rang 1, wir spielen beim nächsten Mal das 1. Abenteuer (endlich) zu Ende...und ich musste da schon richtig schwere Geschütze auffahren (an Gegnern), damit die mal ordentlich ins Schwitzen (und etwas drüber hinaus) gekommen sind. Da fehlt nicht nur die Feinabstimmung, das ist auch was, was ich eigentlich eher nicht mag/möchte.
Wenn man sich das mal genauer anschaut, dann sind die Charaktere da mindestens so gut& kompetent wie Charaktere in 7teSee, teilweise sogar noch besser- auch in Anbetracht dessen, was sie aushalten (dank zweier Gesundheitspools und massig Gummipunkten). Das mag für 7teSee passend sein- hier finde ich es nicht passend-schon gar nicht zum Setting.
Ich mag diese Over-the-Top und Larger-than-Life- Charaktere nicht mehr- zumindest nicht in dieser ausgeprägten Form und schon gar nicht bei Anfangscharakteren.
Ich will auch keine Charaktere haben, die durch- ich sage mal: geschicktes Min-Maxing -egal wo- einen Wert haben, der bereits dem Maximum entspricht oder knapp darunter ist (habe ich grade, wo der Spieler eigentlich nur würfeln muss, um zu sehen, dass er nicht kritisch patzt).
Die "Problematik" habe ich bereits zwei oder 3 Mal in der Runde angesprochen...der Tenor der Runde war: " Lass erstmal spielen und schauen..." Ok, haben wir jetzt gemacht mit 2 One Shots und einem etwas größeren Abenteuer...und die Spieler haben mir schon Recht gegeben...und von daher werden wir uns auch von Elyrion wieder abwenden nach dem Ende des Abenteuers.
Ist mir zwar nicht ganz Recht, weil ich gerne ein System hätte, was wir längerfristig & dauerhaft bespielen- aber so haben die Spieler jetzt schon Mal zwei verschiedene Systeme kennengelernt, denen sie sonst vermutlich nie begegnet wären.
Und damit beginnt die Suche wieder von Vorne und dementsprechend habe ich die Suchkriterien auf Seite 1 etwas ergänzt.
Mit from low to Hero meine ich Folgendes:
- Charaktere, die am Anfang zwar schon oder teilweise kompetent sind, die aber durchaus auch noch scheitern können bei Proben
(keine Vollluschen wie in Degenesis 1st, aber eben auch keine Charaktere, die bereits auf Stufe 1 Experten sind)
- Charaktere, die nicht beim 1. Treffer sterben, bei denen man aber auch keinen Level 99 Dämon (übertrieben formuliert) bringen muss, weil sie alles drunter nur müde anlächeln und als Kanonenfutter ansehen
Ich habe bewusst nicht " From Zero to Hero" geschrieben ;)
Ich selbst suche natürlich auch aktiv. Vielleicht kommen ja durch die Reaktivierung des Threads hier ein paar neue Vorschläge rein, die ich vielleicht noch nicht auf dem Schirm habe ?
Gunthar:
Ich schmeiss nochmals das Spiel Destiny Dungeon in den Ring.
Oder was ist mit d100 Spielen wie Barebone Fantasy?
Junk Mage:
Wurde Pendragon schon genannt? Ist doch ein schön "helles" Szenario, zwar mir etwas menschlich/fragileren Helden aber einem größtenteils einfachen System und schnellem Einstieg. Ich weiß natürlich nicht, wie leicht es ist, da an eine deutsche Version zu kommen, wenn du das nicht zufällig schon bei dir rumstehen hast. Ich glaub die letzte Edition ist nur auf englisch rausgekommen?
Was da natürlich fehlt ist die große Auswahl an spielbaren Völkern.
Hm.
Etwas ausgefallenere Idee: Numenera mit ner Homebrew Fantasykampange oder einem Setting, wo euch das System einfach nicht taugt (Aventurien?). Gibts auf deutsch. Man kann praktisch alles spielen, die Regeln sind ziemlich einfach und verschiedene Völker lassen sich eigentlich recht fix in Deskriptoren umwandeln. Braucht für die Vorbereitung und Übertragung vielleicht etwas Arbeit. Allerdings ist die Charakterprogression eigentlich so, wie du sie beschrieben hast. Am Anfang kompetent, aber nicht zu stark. Und bis die mal auf Rang 6 ihre krassen Fähigkeiten haben vergeht je nach XP-Vergabe ziemlich viel Zeit. Und die Fähigkeiten, die die drei Typen so lernen können, kombiniert mit den Foki, ergeben auch ganz normale Fantasycharaktere, wenn man den weird sci-fi flair einfach rausnimmt. Ist im Grunde Vanilla sowieso ein Fantasysetting mit nem Sci-fi Anstrich, wenn man genau hinschaut.
Edit: Ist natürlich (umgekehrtes) D20, Mist.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln