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[Beyond the Wall] Längere Kampagnen möglich?
Nodens Sohn:
Hallo,
bei mir schneite gerade die neue Druckversion von Beyond the Wall herein. Beim anlesen der Regeln stellte ich mir die Frage ob es möglich ist, mit diesem Rollenspiel längere Kampagnen zu spielen. Hat von euch schon jemand Erfahrung mit länger andauernden Abenteuern oder Kampagnen? Oder verwendet jemand dieses System vielleicht sogar als Hauptregelwerk? Und wie fühlt es sich an, im Gegensatz zum aktuellen D&D5e oder anderen großen Systemen?
Tegres:
Ich leite gerade eine Beyond-the-Wall-Kampagne. Die Charaktere sind mittlerweile auf Stufe 3 nach 18(?) Sitzungen (pro Sitzung circa 3 Stunden). Die ersten paar Abenteuer haben im Dorf gespielt, dann ging es in die weite Ferne. Das Sandboxspiel und damit das Kampagnenspiel wird aus meiner Sicht sehr gut von Beyond the Wall unterstützt. Nützlich sind dafür die Veröffentlichungen "In die Ferne" und "Schauplätze". Beide gibt es gerade nur als PDF, werden aber bald als ein Hardcoverband wieder neu und sogar noch erweitert gedruckt erscheinen.
Das Regelwerk funktioniert auch jenseits der ersten Stufe hervorragend (es ist ja im Prinzip die Basic- und Expert-Box von DnD aus den frühen 80ern, da hat ja das Kampagnenspiel auch schon wunderbar funktioniert). Im Gegensatz zu D&D5 ist es deutlich geerdeter. Die Charaktere haben keine Sonderfertigkeiten (die besonderen Fertigkeiten des Kämpfers und des Schurken äußern sich direkt in modifizierten Werten, hebeln also keine Grundregeln aus, und werden nicht vergessen). Außerdem ist das Magieniveau niedriger. Meinen Spielern und mir gefällt dieser geerdete Ton sehr gut. Du könntest das Magieniveau auch etwas anziehen, das sollte auch funktionieren. Dank eigener kleiner Besonderheiten können Kämpfer und Schurken dennoch mit dem Magiern mithalten.
Nodens Sohn:
Cool - Danke für deine ausführliche Antwort.
Meine Ausgangsfrage kam auf, da ich derzeit eine D&D5e-Runde mit meinen Kurzen und deren Freunden leite und merke, dass bis zur 2. Stufe alles richtig gut lief, sie aber jetzt (seit Stufe 3) mit den vielen Sonderfertigkeiten und Möglichkeiten der einzelnen Klassen nicht mehr klar kommen. Es sind einfach zu viele Untersysteme und Stellschauben, die immer im Blick behalten werden müssen. Auch das mit den Spruchgraden und den Zauberplätzen ist schwer zu vermitteln.
Da ist BtW einfach viel geradliniger. Wenn man aufmerksam liest, hat es ebenfalls viele Stellschrauben, doch sind diese nicht in Unterregeln und -sytemen eingekapselt.
Daher überlege ich, ob ich die D&D-Runde auf BtW umstellen werde. Dann muss ich mir nur noch überlegen, wie ich einen Kleriker und einen Halbork in dem System abbilden kann. Aber wenn es schon "Werwölfe" und "Bären" als Spielercharaktere gibt, wird das ja wohl auch möglich sein ;D
aikar:
--- Zitat von: Nodens Sohn am 26.06.2020 | 07:52 ---Meine Ausgangsfrage kam auf, da ich derzeit eine D&D5e-Runde mit meinen Kurzen und deren Freunden leite und merke, dass bis zur 2. Stufe alles richtig gut lief, sie aber jetzt (seit Stufe 3) mit den vielen Sonderfertigkeiten und Möglichkeiten der einzelnen Klassen nicht mehr klar kommen.
--- Ende Zitat ---
Wenn die Spieler wirklich schon auf Stufe 3 zuviel haben, solltest du wirklich das System wechseln. D&D5 ist jetzt eigentlich kein überladenes System, aber es kommen auf fast jeder Stufe neue Fähigkeiten dazu und dann kommen noch die Tricks durch magische Gegenstände und neue Zauber. d.h. es wird schnell mehr (was viele Spieler durchaus zu schätzen wissen).
Wenn deine Spieler das nicht mögen, ist BtW sicher eine gute Alternative.
Nodens Sohn:
--- Zitat von: aikar am 26.06.2020 | 07:59 ---Wenn die Spieler wirklich schon auf Stufe 3 zuviel haben, solltest du wirklich das System wechseln. D&D5 ist jetzt eigentlich kein überladenes System, aber es kommen auf fast jeder Stufe neue Fähigkeiten dazu und dann kommen noch die Tricks durch magische Gegenstände und neue Zauber. d.h. es wird schnell mehr (was viele Spieler durchaus zu schätzen wissen).
Wenn deine Spieler das nicht mögen, ist BtW sicher eine gute Alternative.
--- Ende Zitat ---
Ja, ich glaube in zwei drei Jahren wird das schon ein wenig anders aussehen. Aber jetzt und in der derzeitigen Spielfrequenz ist das wohl richtig. Erschwerend kommt ja noch dazu, dass ich als SL ja der einzige bin mit dem Regelwerk.
Edit: Natürlich spiele ich in anderen Runden D&D5e sehr intensiv und schätze das alles, was man bei der 5e alles nutzen kann. Wie gesagt es geht mir hier lediglich um das Spielen mit noch recht jungen Spielern. Und manchmal ist man echt überrascht, wie wenig Regeln benötigt werden um epische Geschichten zu erleben.
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