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Übernatürliche Allgemeinbildung

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Maarzan:

--- Zitat von: First Orko am 29.09.2020 | 18:23 ---Ich finde das schwierig zu beantworte, ohne mehr über die Welt zu wissen. Wenn Magiebegabte aufgrund der hohen Zauber eine wichtige Ressource sind UND es Zauber gibt, mit denen man das Wissen kontrollieren kann (Gedankenmanipulation) könnte man davon eine Gesellschaft ableiten, in der das Thema verboten ist und entsprechende Repressionen für die Bürger mitbringt. Da wäre dann die Frage, wie gut dieses Verbot aufrech erhalten werden kann. Gibt es vielleicht eine "Ersatzgeschichte"? (Die Begabten sind Mutanten, die irgendwann durchdrehen und die alle zum "Sanatorium" gebracht werden, keiner sieht sie je wieder). Oder ist es eine progressive Gesellschaft die magische Experimente erforscht und Begabte offen fördert?
Ich würde davon ausgehen, dass die Linie zwischen Repression und Progression parallel zum Wissen über Magie vs. Gerüchte liegt.

--- Ende Zitat ---

Ich wüsste jetzt nicht, wie sich da jetzt ein Verbot des Themas herleiten sollte, gerade wo es in jedem Dorf zumindest ein paar Kleinanwender gibt.
Auch eine generelle religiöse Ablehnung wollte ich ja ausdrücklich nicht haben.

Im Prinzip wäre das erst einmal eine "Fäntelalter"welt mit der oben benannten Verteilung von Zauberern um die Kontaktdichte und das Machtlevel der Beteiligten abzuschätzen, sowie eben die Setzung, dass es keine allgemeinen religiösen (und ich ergänze somit: auch keiner anderen allgemeinen staatlichen) Restriktionen gibt (Anwendungen zu illegalen Zwecken werden natürlich nach Möglichkeit verfolgt).


--- Zitat von: Edvard Elch am 29.09.2020 | 18:34 ---Gesetzt eine Welt, in der fast jeder eine Milz hat: wie viel wissen die Leute durchschnittlich über Milzen?

Anders ausgedrückt: Ob und wie viel die Menschen in dem dir vorschwebenden Setting über Magie wissen, hängt in erster Linie von den gesellschaftlichen Verhältnissen ab (wie stark wird Magie erforscht, wie ist der Zugang zu Bildung geregelt, gibt es Wissen, das bestimmten Ständen vorbehalten ist, wie viel Zeit hat man als Angehöriger welcher gesellschaftlicher Schicht, sich zu bilden, …) und erst in zweiter Linie davon, wie häufig magische Begabungen sind.

--- Ende Zitat ---

Nicht Begabung, sondern ein Anwender bekannt ist. Im realen Mittelalter gab es ja auch diverse Vorstellungen von "Magie", obwohl sie nicht real existiert hat aber auch seltsame Vorstellungen zu real vorkommenden Effekten.
Hier haben wir Leute, welche auf verschiedenen Leveln und in verschiedenen Bereichen zumindest etwas Magie einsetzen quasi in Blickweite (im Gegensatz zur Milz idealerweise ... ).

Wie oben beschrieben, ich nehme erst einmal clicheehaftes Fäntelalter an (Laien auf dem Land, ggf. auch recht auf lokale Anwendungen spezialisiert und als Lehrlimng bvei lokalen Vorgängenr oder gar Selbstgelernter. Gilden in den Städten oder gar Universitäten in großen Städten), zumindest bis mir jemand zwingende Abweichungen überzeugend genug erklärt hat.

nobody@home:
Ich denke, wenn Magier häufig genug vorkommen (und einer in dreißig läuft, eine ungefähr gleichmäßige geographische Verteilung einmal angenommen, auf einen bis mehrere pro Dorf und entsprechend mehr in Städten hinaus), dann werden die meisten Leute zumindest eine Ahnung davon haben, was so ein typischer Amateurzauberer in etwa können kann -- in einem System wie D&D werden sie also zumindest von den gängigeren Zaubersprüchen so der 1. bis 3. Stufe zumindest mal gehört und den einen oder anderen insbesondere von den Erststufenzaubern (plus Cantrips/At-wills, wenn's die in der Edition gibt) wohl auch schon mal persönlich in Anwendung gesehen haben. Vor den höheren arkanen Geheimnissen der richtigen und selteneren Meistersprücheklopfer können sie ja trotzdem noch im Wesentlichen stehen wie der Ochs vorm Berg...

Maarzan:

--- Zitat von: nobody@home am 29.09.2020 | 18:54 ---Ich denke, wenn Magier häufig genug vorkommen (und einer in dreißig läuft, eine ungefähr gleichmäßige geographische Verteilung einmal angenommen, auf einen bis mehrere pro Dorf und entsprechend mehr in Städten hinaus), dann werden die meisten Leute zumindest eine Ahnung davon haben, was so ein typischer Amateurzauberer in etwa können kann -- in einem System wie D&D werden sie also zumindest von den gängigeren Zaubersprüchen so der 1. bis 3. Stufe zumindest mal gehört und den einen oder anderen insbesondere von den Erststufenzaubern (plus Cantrips/At-wills, wenn's die in der Edition gibt) wohl auch schon mal persönlich in Anwendung gesehen haben. Vor den höheren arkanen Geheimnissen der richtigen und selteneren Meistersprücheklopfer können sie ja trotzdem noch im Wesentlichen stehen wie der Ochs vorm Berg...

--- Ende Zitat ---

Die angesetzten Zahlen für Dorf und einfache Stadt hatte ich oben, insgesamt etwa 7% der Bevölkerung können irgendetwas.

Hintergrund der Frage ist die Überlegung: Wie viel davon sollten frische Spieler für diverse frische Figuren dann eigentlich mitgeteilt bekommen, damit sie diesen ja nicht aus dem RL extrapolierbaren Teil zumindest ihren Figuren entsprechend nachvollziehen können.

Feuersänger:
Hmmmh, interessante Frage. 1:30 ist ja eigentlich schon recht viel. Nehmen wir an, dass sich die Magiewirker gleichmäßig auf Int-, Wis- und Cha-Caster aufteilen, dann sind das jeweils 1:90 auf Stufe 1. Vergleichen wir das mit der 3d6 Glockenkurve (mit dem Postulat dass diese die Normalverteilung in der Bevölkerung abbildet), heisst das quasi, dass sich das Magietalent meistens ab einem Wert von 15 im jeweiligen Attribut manifestiert, mit ein paar Ausreißern nach unten.
[Frage zwischendurch: gelten in dem Setting auch Ranger und Paladine schon ab Stufe 1 als Magieanwender? Nur der Vollständigkeit halber]

Ich nehme also an, du (Maarzan) hast diese Zahl mit Bedacht gewählt? Ich finde das jedenfalls durchaus glaubwürdig -- in meinem High Magic Setting gehe ich auch von der gleichen Setzung aus, bzw sogar so, dass in der Hochkultur unter den Adoleszenten gezielt nach Personen mit entsprechenden Werten gesucht wird, um sie entsprechenden Laufbahnen zuzuführen und kein Talent zu vergeuden.

Es wäre theoretisch auch denkbar, dass die Rekrutierungsschwelle niedriger liegt, aber ein Teil der geeigneten Kandidaten eine solche Laufbahn ablehnt -- aber das müsste mE schon spezielle Gründe haben, wenn man auf ein solches Privileg verzichtet. Denn wie heisst es so schön, "Und leere Taschen sind kaum ein Problem - wer zaubern kann, der liegt nie unbequem" (ASP) ^^
Also speziell bei Int- und Wis-basierten Klassen würde ich sagen, wer genügend Intelligenz oder Weisheit besitzt, um für eine Zaubererkarriere in Frage zu kommen, der hat auch genügend Intelligenz oder Weisheit, um diese Gelegenheit zu ergreifen. ;)

Also nach dieser Vorrede zu deiner Frage: ich denke, eine solche Quote macht Magie schon zu etwas relativ alltäglichem, das jeder kennen dürfte. Insbesondere wenn sich das dann mit den Leveln auf 7% der Gesamtbevölkerung aufsummiert (was ja impliziert, dass Zauberer deutlich bessere Chancen haben, Level aufzusteigen, nicht wahr?) - das ist ja dann schon jeder Vierzehnte. Wenn wir das mit unserer Schulzeit vergleichen: ca 2 pro Schulklasse.

Oder wieder anders gesagt: Zauberwirker sind in dieser Welt gewöhnlicher als Ärzte und Ingenieure in unserer.
Entsprechend fände ich es logisch, wenn der Durchschnittsbürger relativ viel darüber wüsste, was es so alles gibt, und was niedrigstufige Magie so kann oder nicht kann.

--

P.S.: Kleiner Nitpick: im realen Mittelalter -- v.a. Früh-MA -- wirkte ausgerechnet die Kirche eher aufklärerisch, und ahndete vor allem Behauptungen, dass irgendjemand Magiewirker sei, da der offizielle Standpunkt war, dass es keine Zauberei gibt.  Der ganze Aberglaube mit Hexenverfolgung usw kehrte erst deutlich später zurück.

Maarzan:

--- Zitat von: Feuersänger am 29.09.2020 | 19:28 ---Hmmmh, interessante Frage. 1:30 ist ja eigentlich schon recht viel. Nehmen wir an, dass sich die Magiewirker gleichmäßig auf Int-, Wis- und Cha-Caster aufteilen, dann sind das jeweils 1:90 auf Stufe 1. Vergleichen wir das mit der 3d6 Glockenkurve (mit dem Postulat dass diese die Normalverteilung in der Bevölkerung abbildet), heisst das quasi, dass sich das Magietalent meistens ab einem Wert von 15 im jeweiligen Attribut manifestiert, mit ein paar Ausreißern nach unten.
[Frage zwischendurch: gelten in dem Setting auch Ranger und Paladine schon ab Stufe 1 als Magieanwender? Nur der Vollständigkeit halber]

Ich nehme also an, du (Maarzan) hast diese Zahl mit Bedacht gewählt? Ich finde das jedenfalls durchaus glaubwürdig -- in meinem High Magic Setting gehe ich auch von der gleichen Setzung aus, bzw sogar so, dass in der Hochkultur unter den Adoleszenten gezielt nach Personen mit entsprechenden Werten gesucht wird, um sie entsprechenden Laufbahnen zuzuführen und kein Talent zu vergeuden.

Es wäre theoretisch auch denkbar, dass die Rekrutierungsschwelle niedriger liegt, aber ein Teil der geeigneten Kandidaten eine solche Laufbahn ablehnt -- aber das müsste mE schon spezielle Gründe haben, wenn man auf ein solches Privileg verzichtet. Denn wie heisst es so schön, "Und leere Taschen sind kaum ein Problem - wer zaubern kann, der liegt nie unbequem" (ASP) ^^
Also speziell bei Int- und Wis-basierten Klassen würde ich sagen, wer genügend Intelligenz oder Weisheit besitzt, um für eine Zaubererkarriere in Frage zu kommen, der hat auch genügend Intelligenz oder Weisheit, um diese Gelegenheit zu ergreifen. ;)

Also nach dieser Vorrede zu deiner Frage: ich denke, eine solche Quote macht Magie schon zu etwas relativ alltäglichem, das jeder kennen dürfte. Insbesondere wenn sich das dann mit den Leveln auf 7% der Gesamtbevölkerung aufsummiert (was ja impliziert, dass Zauberer deutlich bessere Chancen haben, Level aufzusteigen, nicht wahr?) - das ist ja dann schon jeder Vierzehnte. Wenn wir das mit unserer Schulzeit vergleichen: ca 2 pro Schulklasse.

Oder wieder anders gesagt: Zauberwirker sind in dieser Welt gewöhnlicher als Ärzte und Ingenieure in unserer.
Entsprechend fände ich es logisch, wenn der Durchschnittsbürger relativ viel darüber wüsste, was es so alles gibt, und was niedrigstufige Magie so kann oder nicht kann.

--

P.S.: Kleiner Nitpick: im realen Mittelalter -- v.a. Früh-MA -- wirkte ausgerechnet die Kirche eher aufklärerisch, und ahndete vor allem Behauptungen, dass irgendjemand Magiewirker sei, da der offizielle Standpunkt war, dass es keine Zauberei gibt.  Der ganze Aberglaube mit Hexenverfolgung usw kehrte erst deutlich später zurück.

--- Ende Zitat ---

D&D habe ich als häufigstes System als Referenz zu nehmen versucht. Das mit dem Zaubern erst ab höherer Stufe für Paladine und Ranger hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm.
Mangels fertigem eigenen System wäre Rolemaster meine Standardwahl und da können die (in Relation viel häufigeren) Semis und manchmal auch talentierte Andere direkt zumindest ein bisschen zaubern.

Eine 13v18 als unterste Schwelle für Anfängerniveau hört sich ganz OK an, schließlich wird ja noch lange nicht jeder theoretisch Zauberbefähigte dann auch tatsächlich ausgebildet.

Talente suchen tun in meinem angedachten Startsetting ein paar fortschrittlichere Einrichtungen und Herrscher in ihren meist auch eher wohlhabenderen Einzugsgebieten, aber die praktische Realität, Krisen und Zersplitterung lässt die nominellen offiziellen Kulturansprüche halt oft eher kurz springen.

Aber stellen kann/sollte man die Frage ja eigentlich in jedem Setting, denn das ist ja etwas, was der Spieler eben ohne Systemkenntnisse nicht so einfach übertragen kann.

Religion habe ich erwähnt, weil das oft reflexartig als Grund warum Magie selten und geheim ist kommt und ich dem direkt entgegen treten wollte.

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