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2D20 - Wieso sowenig Liebe?
D. M_Athair:
--- Zitat von: aikar am 24.04.2024 | 13:11 ---Nein, das primäre Problem ist, dass 2D20 nicht weiß, was es sein will. Es vermischt hart verregelte und stark mechanische Elemente mit sehr schwammigen und abstrakten narrativen Elementen. Ich habe für sich genommen mit keinem von beiden ein Problem. Ich mag Fate sehr. Aber die Kombination funktioniert für mich einfach nicht, egal in wie vielen Varianten ich es versuche.
Damit schlägt es für mich übrigens in die selbe Kerbe wie HeXXen 1733. Damit hab ich genau das selbe Problem.
--- Ende Zitat ---
Auf das Problem bin ich beim Genesys-Spielen (EotE) gestoßen und seitdem nehme ich von Spielen mit solchen Design-Philosophien generell Abstand.
Kann sein, dass ich mir ausgewählte 2d20-Spiele mal noch anschauen werde, bei denen ich mir vorstellen kann, dass das im Kontext des Settings passt. (Hexxen 1733 habe ich aus dem Grund auch ausgelassen. Da würde ich mir evtl. die SaWo-Fassung noch anschauen.)
Boba Fett:
Sorry, wenn ich jetzt Leute ärgere. Ist nicht bös gemeint und wer 2d20 was angewinnen kann, den beneide ich etwas.
--- Zitat von: Weltengeist am 23.07.2022 | 09:29 ---Für meinen Teil fängt es schon mit der 2d20-Grundmechanik an. Eine ganz normale Probe sieht so aus:
* Wir unterscheiden zwischen Skill Expertise und Skill Focus.
* Wir wählen einen passenden Skill (Expertise) und ein passendes Attribute und addieren die Werte. Das ist die Target Number des Tests.
* Außerdem hat der Test eine Difficulty.
* Jetzt würfeln wir mit zwei 20-seitigen Würfeln. Jeder Würfel wird einzeln ausgewertet: Wenn er höchstens so hoch ist wie die Target Number, dann ist das ein Success. Ist er höchstens so hoch wie der Skill Focus, gibt es noch einen Success.
* Wenn die Zahl der Successes mindestens gleich der Difficulty ist, wurde der Test geschafft.
* Ist die Zahl der Successes höher als die Difficulty, kann der Test besser geschafft werden oder die Punkte als Momentum aufgespart und zu späteren Proben addiert werden.Äh, ja. Das war jetzt die allereinfachste Version der Mechanik für einen einzigen Test ohne Gegner oder irgendwas.
...
--- Ende Zitat ---
Ich setze da mal ein: Und welchen Vorteil bringt mir dieses Maß an Umständlichkeit im Spiel?
Ich antworte mir mal selbst: Überhaupt keinen, im Gegensatz zu wesentlich einfacheren, intuitiveren, schlankeren Mechaniken.
Es ist nicht taktisch, nicht gamistisch nicht story-orientiert, nix.
Dieses Würfel, Erfolge, Momentum Gefrickel ist ein Spiel in sich selbst, eine Selbstbeschäftigung, die mehr vom Rollenspiel ablenkt (weil Aufmerksamkeit fordernd) als dass es in irgendeiner Weise unterstützt.
Für mich liefert die Würfelmechanik keinen Bonus, nur Umständlichkeit.
Conan, Infinity, John Carter, Dishonored hätten mich interessiert, aber nicht mit künstlichem Verkomplizieren einer Taskresolution.
caranfang:
--- Zitat von: Boba Fett am 12.03.2025 | 08:09 ---Sorry, wenn ich jetzt Leute ärgere. Ist nicht bös gemeint und wer 2d20 was angewinnen kann, den beneide ich etwas.
Ich setze da mal ein: Und welchen Vorteil bringt mir dieses Maß an Umständlichkeit im Spiel?
Ich antworte mir mal selbst: Überhaupt keinen, im Gegensatz zu wesentlich einfacheren, intuitiveren, schlankeren Mechaniken.
Es ist nicht taktisch, nicht gamistisch nicht story-orientiert, nix.
Dieses Würfel, Erfolge, Momentum Gefrickel ist ein Spiel in sich selbst, eine Selbstbeschäftigung, die mehr vom Rollenspiel ablenkt (weil Aufmerksamkeit fordernd) als dass es in irgendeiner Weise unterstützt.
Für mich liefert die Würfelmechanik keinen Bonus, nur Umständlichkeit.
Conan, Infinity, John Carter, Dishonored hätten mich interessiert, aber nicht mit künstlichem Verkomplizieren einer Taskresolution.
--- Ende Zitat ---
So umständlich ist, dies nicht. Da gibt es wesentlich umständlicheres, wie z.B. all jene Systeme, bei denen jeder einzelne Punkt des Würfelergebnisses zählt.Hier muss man höchstens zwei Werte zusammen addieren und gerade bei den 2D20-Systemen mit vielen Fertigkeiten, die alle an bestimmte Attribute gekoppelt sind, wie z.B. bei Conan und Infinity der Fall ist, macht man dies nur ein mal. Bei anderen 2D20-Systemen, die nur eine handvoll Fertigkeiten haben, die dann auch nicht an Attribute gekoppelt sind, man also je nach Situation andere Kombinationen aus Fertigkeit und Attribut benutzt, wie es z.B. bei Star Trek Adventures und Dune der Fall ist, dient die Fertigkeit als Skill Focus. Man muss bei 2D20 also nur die Würfelergebnisse mit zwei Werten vergleichen. Hier sind alle anderen Rollenspiele mit Erfolgsgraden doch umständlicher. Entweder hat man unzählige Würfel (bei 2D20 kommt man höchstens auf 5 Würfel) oder man muss viel rechnen.
Übrigens ist John Carter da noch das einfachste der 2D20-Systeme, denn es gibt keine Fertigkeiten. Alle Proben werden auf die Summe von zwei Attributen abgelegt, wobei das niedrigere Attribut die Rolle des Skill focus einnimmt.
Skaeg:
Habe das nur einmal gespielt (Fallout, auf einer Convention) und fand es nicht sonderlich kompliziert. Auf keinen Fall komplizierter als viele klassische Dicepool-Systeme, die ja im Grunde das Gleiche probieren.
(Du addierst Attribut und Skill.) Du nimmst fast immer den Wert Skill + Default-Attribut, den du dir schon aufgeschrieben hast.
(Du guckst, ob du einen anwendbaren Fokus hast.) Skills, die deine Spezialität (Fokus) sind, sind deutlich auf dem Charakterbogen markiert.
Du wirfst 2W20. Jeder Wert kleiner/gleich Gesamtwert Skill+Attribut ist ein Erfolg. Jeder Wert kleiner/gleich Skill-Wert, (wenn du Fokus hast), sind ein kritischer Erfolg und zählen doppelt, ansonsten jede 1.
Wenn du die Anzahl Erfolge hast, die nötig ist, hast du's geschafft.
In der Praxis ist das so: Du hast ein simples rollunder "Würfel mal Science"-System, das du aber on the fly zu einem komplexeren erweitern kannst. Was du auch fast nie machen musst: Bei der Probe etwas addieren oder subtrahieren, was für viele Spieler (nicht für mich) ein Problem ist. Nur Zahlen vergleichen.
caranfang:
--- Zitat von: Skaeg am 12.03.2025 | 08:47 ---...
(Du addierst Attribut und Skill.) Du nimmst fast immer den Wert Skill + Default-Attribut, den du dir schon aufgeschrieben hast.
(Du guckst, ob du einen anwendbaren Fokus hast.) Skills, die deine Spezialität (Fokus) sind, sind deutlich auf dem Charakterbogen markiert.
...
--- Ende Zitat ---
Dies gilt nur für jene Rollenspiele (Conan, Infinity), die viele Fertigkeiten haben, die dann auch noch alle jeweils einem Attribut zugeordnet sind.
Gibt es nur eine handvoll Fertigkeiten (wie z.B. bei Dune, Star Trek Adventures), oder überhaupt keine (wie bei John Carter), muss man schon etwas rechnen, aber das sind selten mal niedrige zweistellige Zahlen. Bei John Carter stehen alle möglichen Kombinationen zweier Attribute auf dem Charakterbogen. Bei Dune und STA zwar nicht, aber sie lassen sich in der Theorie leicht nachtragen, denn es gibt nur 25 bzw. 36 Kombinationen.
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