Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

Fantasy vs. Wissenschaft

<< < (14/17) > >>

Azaghal:
Die Begeisterung der Scheibenweltfans in allen Ehren, aber meines Wissens hat noch keiner versucht, die Welt nach RL-Maßstäben zu karthographieren oder wissenschaftlich zu erklären, wie es vielleicht doch sein kann, dass der Sirion in Beleriand ab dem langen Wall von Adram streckenweise unterirdisch fließt, obwohl das bei einem Strom seiner Größe geologisch eigentlich extrem unwahrscheinlich ist. Das funktioniert in/für eine/r Fantasywelt nach meinem Dafürhalten nur, wenn sie eben einen gewissen Grad der inneren Folgerichtigkeit besitzt.

Dabei ist mir völlig klar, dass das gerade für die Scheibenwelt von vornherein nicht gewollt ist, auch weil sie solche stringenten Fantasywelten ein Stück weit persifliert. Aber dann ist sie halt kein passendes Gegenbeispiel im Sinne des Threads (wenn ich ihn richtig verstanden habe).

6:
Dann auch an dieser Stelle: Mir wurde leidenschaftlich von Rollenspielrunden erzählt, die auf der Scheibenwelt spielen. Für diese Runden ist die Glaubwürdigkeit des Settings hoch genug, um darin begeistert zu spielen. Ergo ist die Scheibenwelt ein sehr gutes Beispiel für Option 2 des Ausgangspostings. Es bedarf nur dann realweltliche Wissenschaftlichkeit wenn die Erwartungshaltung der Spieler die benötigt. Also ja. Eine Scheibenwelt, die wissenschaftlich völliger Blödsinn ist, aber von Rollenspielrunden bespielt wird, ist aus meiner Sicht ein passendes Gegenbeispiel.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: KhornedBeef am 22.12.2020 | 21:44 ---Und ich habe auch nicht von zwingender Notwendigkeit gesprochen, ich habe lediglich beobachtet: die meisten Geschichten halten sich nicht damit auf, völlig fremdartigen Dreck zu beschreiben, sondern lassen dann Leser einfach mit seinem alltäglichen Dreck-Konzept arbeiten, und so funktioniert die Welt dann halt.

--- Ende Zitat ---

Ja, guter Punkt. Man kann nicht alles beschreiben, sonst kommt man zu nichts. Spieler benötigen Orientierung und völlig ungewohnte Naturgesetze sind vermutlich langfristig anstrengend und verwirrend. Aber das ist eine ganz andere Frage, die sich nämlich nicht um die innere Glaubwürdigkeit sondern um die Spielbarkeit dreht.

Edit: aber an genau der Stelle ist die Scheibenwelt eben doch ein gutes Beispiel: weil sie durch den Rahmen, den sie umreißt, die Erwartungshaltung dahin verschiebt, dass man a) davon ausgeht, da ist Dreck und der ist erst einmal normaler Dreck, aber b) es ist nicht unglaubwürdig, wenn dieser Dreck dann doch mal eine ungewöhnliche Eigenschaft aufweist.

KhornedBeef:
Ist vielleicht auch nicht das richtige Wort, dann. Und: Ich fürchte, die Glaubwürdigkeit ist subjektiver als ich dachte. Ich meine, ich würde mit Begeisterung Warhammer 40k spielen, und müsste dabei nicht permanent ironische Distanz halten. Dabei gibt es Bände darüber, dass das alles nicht funktionieren kann. Ist wohl mit der Scheibenwelt auch so...

Tudor the Traveller:
Die Liste lässt sich doch fortsetzen. Star Wars z.B.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln