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Wie ziehe ich eine Living Campaign auf?
Infernal Teddy:
Man könnte ähnlich wie Ars Magica mit "Jahreszeiten" arbeiten, mit jedes Szenario als eine Zeiteinheit
aikar:
--- Zitat von: Flamebeard am 9.12.2020 | 00:27 --- Aber alleine schon der anderen Crew durch einen ausgespielten Social Fumble den Zugang zu einem hochrangigen Botschafter oder Offizier zu nehmen, weil man den Kontakt für seine Crew möchte, halte ich für einen wahrscheinlichen Meta-Exploit. Klar, da kann dann der SL eingreifen bzw. bei klarwerden der Intention retconnen. Kann halt zu hässlichen Diskussionen führen.
--- Ende Zitat ---
Ich bin hier evtl. zu sehr positiv eingestellt, aber warum zum Geier sollte ein Spieler das tun, wenn die Gruppen nicht miteinander im Konflikt stehen?
Etwas Konfliktpotential zu schaffen, z.B. indem man die kulturellen Eigenheiten seines SCs ausspielt, ok, das gehört dazu und kann das Abenteuer interessanter machen. Aber aktive Sabotage? Das wäre mir so noch nie untergekommen und wohl ein Grund für Ausschluss aus der Kampagne. Außer und das ist natürlich immer die Ausnahme, die Kampagne ist eben auf Konkurrenz der Gruppen ausgelegt (Unsere Shadowrunner haben sich schon auch hin und wieder mal gegenseitig umgelegt). Davon würde ich aber bei Alles-Förderation-Gruppen nicht ausgehen und wäre wohl eher der absolute extreme Ausnahmefall als ein vorher zu behandelndes Standardverhalten.
Klar, wenn die SL gezielt solche Konkurrenz-Situationen schaffen, kann das passieren. Aber das liegt doch immer noch in den Händen der SL.
Zum Zeitverhalten: Bei unseren Kampagnen hat jeder Spielleiter ein paar Wochen nach dem letzten Szenario vergehen lassen und dann das Datum für das neue Szenario gelegt. War eigentlich nie ein Problem auf Kampagnenebene.
Zeitkoordination war nur während der Multi-Gruppen-Events nötig, wo die Gruppen alle gleichzeitig handeln. Wie die zu organisieren sind ist aber ein komplett eigenes Thema, das würde hier zu weit wegführen.
Wo sich ein echter Spezialfall auftut ist hier aber, dass wir einerseits die Teilung der Charaktere in Schiffscrews haben (können) andererseits einen Pool wechselnder Spieler der Living Campaign.
Ich werfe daher mal den Vorschlag in den Raum, nicht mit verschiedenen unabhängigen Schiffen mit jeweils fixer Crew zu arbeiten, sondern mit einer DS-Station, auf der alle Charaktere stationiert sind und mehreren der Station zugeordneten Schiffen (Erkunder, Kriegsschiff, Diplomaten-Schiff, Forschungsschiff).
Die Charaktere werden dann je nach Auftrag dem Schiff zugeteilt.
Ist vielleicht nicht ganz Sternflottenstandard, aber nimmt eine MENGE Probleme raus, die sonst auftreten können.
In welcher Zeit soll das ganze eigentlich spielen?
Der Läuterer:
--- Zitat von: Flamebeard am 9.12.2020 | 00:27 ---Und ja, mir ist durchaus klar, dass ich hier gerade den Advocatus Diaboli gebe, der in jeder Situation nur das Negativste sieht.
--- Ende Zitat ---
Du bist nicht der Omega, weil Du mögliche Probleme beleuchtest oder hinterfragst.
Ich finde es sogar extrem wichtig, auf zu erwartende Schwierigkeiten hinzuweisen.
Das Potential eines solchen Vorhabens ist immens, doch genauso gross ist die Möglichkeit eines grandiosen Fehlschlags.
Je mehr Spieler und SLs an dem Projekt beteiligt sind, desto schwieriger wird die Abstimmung und die Planung. Und je grösser das Ganze wird, um so mehr Zeit und Aufwand muss in die Vorbereitungen gesteckt werden. Die Zeitfrage ist nicht zu unterschätzen.
Zuerst ist da immer die Euphorie, doch die Begeisterung weicht schnell, wenn etwas anders kommt als erwartet oder nicht so läuft wie gedacht.
Es gäbe da sicherlich tolle Szenarien, die man entwickeln und spielen könnte, bspw. wenn eine Crew einer anderen, die Probleme hat, zu Hilfe eilt...
Doch wie zieht man das auf?
Ich kenne keine Gruppe, die nicht versuchen würde, das Problem selbst zu lösen. Als Spieler verlässt man sich da gerne auf den SL, dass der einem nicht mehr zu kauen gibt, als man schlucken kann.
Sollte es dennoch dazu kommen, dass Hilfe angefordert wird, wann kommt diese an?
Und das nicht nur in Hinsicht auf die Chars, sondern vor allem in Hinsicht auf die Spieler.
Haben die Zeit? Wann spielen die? Und sollte man dann nicht gemeinsam mit zwei Gruppen gleichzeitig spielen?
M.M.n. steht und fällt das Projekt mit der Koordination und der Abgleichung der Zeit.
Man darf auch nicht vergessen, dass, je älter die Spieler werden, desto weniger Zeit haben sie für so ein Hobby übrig.
Swafnir:
@Aikar: In den Büchern wir die Zeit kurz vor dem Start der Voyager vorgeschlagen. Die würde ich nehmen. Aber darüber haben wir uns noch gar nicht unterhalten.
Generell: Wir als SLs spielen nicht gegeneinander. Wir verteilen nur die verschiedenen Machtfaktoren, damit die Reaktionen für die anderen SL auch spannend sind. Wenn ich zum Beispiel die Romulaner übernehme, dann sage ich den anderen SL wie die auf die neu entstehenden Situationen reagieren. Zum Beispiel wenn die Gruppe ein neues Waffensystem erbeutet.
Dann schaue ich ob die Romulaner einen Informanten an Bord haben oder vielleicht getarnte Schiff in der Nähe. Und wenn dem so ist, kann ich dann festlegen ob die Romulaner versuchen das Schiff abzufangen oder zu sabotieren und so weiter. Und der SL kann das dann einbauen.
Oder ich lege fest, wer auf der Station ein Tal Shiar-Agent ist und kann versuchen SCs als Informanten anzuwerben.
Zum Setting: Wir werden wohl mit einer Station (der Narendra-Station aus dem GRW) und drei Schiffen starten. Ein Schiff ist in NSC-Hand um die Station zu beschützen und die Grenze zu bewachen und die anderen beiden Schiffen sind in Hand der Spieler. Die werden dann ins Shackleton-Expanse geschickt um das Stück für Stück zu erkunden (eventuell machen wir das mit Hexfeldern, das haben wir noch nicht besprochen). Die Station soll dann so oft wie möglich aufgesucht werden. Da kann dann z.B. auch die Mannschaft getauscht werden. Oder es wird mal eine Episode auf der Station gespielt.
Wir sind ja noch ganz am Anfang der Planung. Daher bin ich für jede Hilfe dankbar. Gerade das Aufzeigen von Fallstricken ist sehr hilfreich :d
unicum:
--- Zitat von: Swafnir am 7.12.2020 | 14:34 ---Ich bin gerade dabei eine Living Campaign in unserem Verein zu planen. Und zwar habe ich vor mit anderen SL eine Star Trek Living Campaign zu machen. Verschiedene Runden die sich gegenseitig beeinflussen. Star Trek macht es nämlich auch gut möglich darauf zu reagieren wenn Leute fehlen oder neue dazu kommen. Daher passt das perfekt zu unseren Vereinstreffen (wenn diese wieder möglich sind).
Dazu hatte ich die Idee, dass die SL dann den Föderationsrat bilden (und dann über die Berichte der Gruppen berät) und jeder die Reaktionen einer andere Fraktion auf die Geschehnisse festlegt (zum Beispiel die Romulaner und den Tal-Shiar).
Aber was macht so eine Living Campaign denn noch aus? Auf was muss ich achten? Hat hier schon jemand Erfahrung mit sowas?
--- Ende Zitat ---
Ich kenne so etwas seit Jahren aus einem Fantasy Setting, allerdings eben nur so als Spieler.
Schön ist so etwas auch auf einem Con, wo dann eine BotenSL herumläuft um die normalen SL auf den Stand zu bringen den die anderen haben, problematisch wird dabei dann der chronologische Zusammenhalt. Lustig auch wenn sich die Gruppen dann mal "treffen" und der SL sagt "wir gehen mal rüber in den anderen Spielraum und dann könnt ihr euch mit den anderen austauschen,..." (was auch schon mal dazu geführt hatte das Figuren ausgetauscht wurden). Exemplarisch auch: BotenSL kommt steckt dem SL einen Zettel zu und der sagt dann "Ihr seht das am Hafen ein Lagerhaus brennt,... macht ihr was?".
Das ist natürlich eine herrausforderung für das Zeitmanagment.
Doch auch abseitz solcher "Events" macht das ggf Laune. Das einzige Problem was ich damit manchmal habe ist der Informationsfluss auch zwischen den Abenteuern. Eigentlich müsste es immer einen Mitschrieb geben der - vieleicht etwas zurechtgeschnitten - wieder an die anderen SL und die anderen Spieler geht. An die SL ist natürlich ziemlich zwingend, aber auch die Spieler werden das ein oder andere erfahren - daran hakt es imho etwas an dieser Runde, aber es ist soweit noch gut das man an die Infos kommt wenn man ein klein wenig Nachbohrt. Für Fantasy ist das soweit auch okee, aber bei SF würde ich schon sagen das viele Informationen "was denn die anderen machen" einfach schnell verfügbar sind.
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