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SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?

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Irian:
Ich halte um ehrlich zu sein, das Verhalten der Spieler für durchaus nachvollziehbar und nicht "unerwartbar":

1) Der MacGuffin wurde vom Spielleiter ins Mysteriöse erhoben. Könnte alles sein an dieser Stelle, dass die Spieler den nicht so einfach aus der Hand geben wollen, liegt durchaus im Bereich der Möglichkeiten, man kennt ja nicht mal annähernd den wahren Wert. Könnte tatsächlich nur ein Sammelstück-Kinkerlitz sein, könnte auch der letzte Stein in der Krone sein, die den Träger unbesiegbar macht, kann an dieser Stelle keiner sagen.
Da ist kein "Fehler" irgendwo, sondern halt eine natürliche Entwicklung. Wenn man Gegenstände - gefühlt - betont mysteriös macht, indem kein NSC den Mund aufkriegt, was es denn ist, muss man damit leben, dass die Spieler u.a. nicht einfach den Kram verkaufen, weil es sich ja raus stellen könnte, dass der Stein NOCH mehr wert ist. Man will ja am Ende nicht bereuen, so doof gewesen zu sein.

2) Die Herrin entpuppt sich in den Augen der Spieler als Antagonistin, welche die Spielercharaktere berauben und ggf. sogar ermorden will. Das kann man durchaus so sehen, dass sie sich dadurch als "böse" geoutet hat und damit die ganze Lage nur noch bedrohlich ist. Damit verpuffen dann auch Hinweise darauf, dass sie eine Autoritätsperson ist und die Spielercharaktere ihr irgendwie Respekt zollen müssten - tut man ja beim Raubritter auch nicht.

Natürlich gibt es auch haufenweise andere Auslegungen die möglich sind, aber ich halte diese auch für durchaus denkbar und nix, was nun völlig unerwartet kommt. Aber gut, vielleicht bin ich auch zu Shadowrun-Con-geschädigt, wo jeder versuchte, sich an Paranoia zu überbieten, who knows.

Anders gemacht? Wenn nötig, hätte ich den Stein nicht so überhöht ins mysteriöse, sondern klarer gestellt, dass es halt ein Edelstein ist, der in Kreisen der reichen Leute als total angesagt gilt. Ich hätte evtl. die Spieler auch beim weiteren Verlauf mit einbezogen, anstatt sie auf ihr Zimmer zu sperren (gewissermaßen), dann hätten sie weiter aktiv werden und gleichzeitig auch als anerkannte "Helden" mit den Wachen sprechen und mehr Infos bekommen könnte (z.B. dass eine andere reiche Dame die Steine auch sammelt und damit angibt, dass sie zwei mehr hat, etc. - was dann die Motivation der Herrin klarer macht).

Und dementsprechend sind dann auch die Handlungen nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt besonders klug.

Aber ja, die Ziele der Spielleitung wären auch mal interessant ;-)

Quaint:
Naja, ich denke, ein Teil des Problems ist, dass die Informationen ja darauf hindeuten, dass da womöglich irgendwas finsteres im Busch ist (Halblinge habe alle Leichen im Keller usw.), und man zwar wenig Informationen hat, aber vermuten könnte, dass es keine so arg gute Idee ist, den Stein rauszurücken, weil dann das dicke Ende noch kommt. Da sind die Spieler dann glaube ich etwas paranoid geworden, und aus der Paranoia heraus machen sie dann Unsinn.

Dazu kommen Kommunikationsprobleme, die aber immer mal passieren können. Insbesondere wenn man halt auch keine OOC Absprachen zulässt (ach, ihr redet über xyz, na dann würfelt der NSC mal, ob er das mithört...)

Das wäre tatsächlich etwas, wo ich als SL nachsichtiger wäre, denn IMHO ist Kommunikation unter den Spielern enorm wichtig, insbesondere wenn man ne Sandbox spielt und sich eigentlich erstmal gemeinsam überlegen muss, was man eigentlich will und wie man das erreicht. Und wenn man dann halt nur IC reden kann, und sich dann zunehmend auch Sorgen machen muss, wer zuhört und so weiter, dann leidet die Kommunikation ein bißchen im Vergleich dazu, dass man sich (auch) OOC absprechen kann.

Aber letzten Endes ist es halt so, dass niemand perfekt ist, und keine Gruppe perfekt funktioniert und harmoniert. Ich mein, man kann ja weiterspielen, und man kann sich sicher auch irgendwas ausdenken, wie man den Tavernenhocker wieder zum Rest zurückbefördert. Halb so wild. Warum die Spieler jetzt was wie gemacht haben, und warum das mit deinen Vorstellungen als SL nicht so gut zusammenging und es am Ende lange Gesichter gab, da muss man vielleicht mal in der Gruppe drüber sprechen.

Teylen:
Ich persönlich mag es nicht, wenn im Grunde OT-Diskussionen, wie die Gespräche wie man beim Bankier weiter verfahren soll, als IT-Diskussionen gewertet werden, und wahlweise die Zeit oder gar die Information im Spiel verstreicht respektive weiter gegeben werden.

Ansonsten erscheint es mir recht offensichtlich, dass die Spieler gerne die Möglichkeit gehabt hätten, mehr über den Stein zu erfahren. Jedoch alle versuche auf Stein bissen. Weshalb ich das austesten der Fluchtmöglichkeit weniger als Abneigung gegen den NPC der Königin sehe, als mehr um ein austesten ob man raus kommt um mehr über das kuriose Objekt zu erfahren, respektive eine informiertere Entscheidung treffen zu können.

In dem Kontext wurde das Abenteuer unter den Insektoiden wohl auch nicht wirklich als Teil des Abenteuers um den Stein gesehen, sondern mehr als komplett losgelöste Queste.

Das der vierte Spieler, keinen großen Terz um den Spaziergang anfängt, erscheint mir nachvollziehbar.
Sich da noch aktiver zu sträuben mitzugehen, führt nur zu OT-Stressdiskussionen.
Wobei auffallen hätte können, dass in der Verfolgungsszene der Spieler kein Spotlight bekam bzw. sich nicht meldete?

CK:
Wo ist das Problem?
Die NSC handeln entsprechend ihrer eigenen Motivation und reagieren auf die (typisch Spielerparanoiden) Aktionen der Spieler? Klar, alles etwas ungeplant und gerusht und daher auch ärgerlich, aber so ist das nun mal. Was hättte anders laufen sollen? Wenn die Spieler so übereilt reagieren, ist das halt so - sie sind halt in einer Sandbox, da passieren nun mal nicht immer romanreife Vorläufe.

Mit dem Tuscheln vor dem Bankier hätte ich es ähnlich gemacht - mitten im Gespräch geht halt nicht: Nur weil die SC zu einer am Tisch sitzenden Spielergruppe gehören verfügen sie ja nicht über Telepathie.

Vasant:
OT-Diskussionen als IT abzuhandeln - besonders in der Situation - finde ich okay und passend. Allerdings ist das Geschmacks- oder Stilfrage und bei uns auch bekannt, dass wir das so machen. Im Zweifelsfall frage ich dann nach, ob die jetzt wirklich gerade in Anwesenheit eines NSCs da groß tuscheln wollen. Meist klappt das aber sehr gut ohne nachzufragen. Im Unterschied zu dir würfle ich aber immer offen, die Spieler wissen also, ob sie erfolgreich belauscht wurden.

Im Insektoidenbau klingt es für mich ein bisschen, dass bei den Spielern unklar gewesen wäre, wie gut die Tarnung funktioniert. Das finde ich aber durchaus in Ordnung, solange die SCs das genauso wenig wissen. Ich würde da OT Fragen beantworten, das aber nicht aufdrängen.

Die Aktion mit dem Spaziergang wirkt erstmal wie blöder Trotz, wie S4 auch schon sagte. Sowas passiert aber meiner Meinung nach oft gar nicht aus Böswilligkeit, sondern gerade, weil Spieler versuchen, das Spiel zu unterstützen, indem sie beispielsweise eine etwas langweilige Szene aufpeppen wollen und direkt zur Action gehen. Es ist nicht einfach, das rechtzeitig zu bemerken, aber da würde ich als SL die Bremse ziehen und dann die Spieler deutlich fragen: Euch ist klar, dass die Situation folgendermaßen aussieht und es diese Konsequenzen gibt? Wollt ihr das trotzdem tun? Warum?
Das ist natürlich für den Spielfluss nicht so toll, oft werden damit aber wichtige Missverständnisse oder Motive offenbar.

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