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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
So. Pünktlich zum Wochenende habe ich mal eine der ausstehenden "Zwischensequenzen" nachgeliefert. Obwohl ich Spielbericht 32 bei weitem noch nicht fertig habe. ::)
Naja, ihr bekommt diese Zwischensequenz jedenfalls sogar vor Knight & Sage zu lesen, denn ich möchte ihre Vorfreude auf einen möglichen Triumph über den Zirkel der Grünen Vetteln nicht schmälern. Die Helden unserer Geschichte sind nämlich zum Weißen Hirsch zurückgekehrt, um die "Herrin des Sees" zu erschlagen.
Das Nachspiel zu Tier 1 gibt ein paar Hintergrundinfos zu Vapraks Bräuten preis.
--- Zitat von: Mhyr ---Die Räuber in Burg Isenwaid gehören insgeheim einer bösartigen Söldnerkompanie an, die von einem Hexenzirkel (Hag Coven) gefördert wird. Die Befehlshaberinnen der Kompanie mit dem Namen "Vapraks Bräute" sind alles Frauen. Frauen die ein schreckliches Schicksal erlitten haben und Halt gesucht haben, nur um unbarmherzige Stärke für ewige Rachsucht von den Vetteln zu erhalten.
--- Ende Zitat ---
Tintenteufel:
Seit Langem mal wieder ein kleines Lebenszeichen von Knight & Sage:
Wir haben es tatsächlich den ganzen September über nicht geschafft unsere geliebte Kampagne weiterzuspielen. Urlaub usw.
Aber dafür sind ein paar Minis (z. B. Troll und Hydra) fertig geworden (siehe Spielbericht 24 und 25)!
Hier ein Bild der Hydra mit Maßstabs-Moryn:
„Sage“ und ich haben uns ausserdem mit ein paar Übungsdurchgängen in die Warfare-Regeln von MCDM (Matt Colville) eingearbeitet. Diese Testrunden werden die Hintergründe der Kampagne definieren und damit zum Weltenbau verwendet. Es ist also nicht alles staubtrockne Historie, sondern die Spieler waren „dabei“ als die Bewohner von Eralion ihr Haus, Hof und Königreich gegen die Orks verteidigen mussten.
EDIT: Spielbericht 32 sollte noch heute kommen! :headbang:
Tintenteufel:
Session 32
Lum, 27. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT I
Am Abend des 25.2.1504 war es endlich soweit: Saer Eugenio kehrte mit seinem Knappen Tamlin Wulk auf Burg Falkenstein zurück.
Stolz und aufrecht ritt der Burgherr auf seinem Rappen über die Zugbrücke, durch das Torhaus und in den äußeren Burghof. Sein untersetzter Knappe hielt sich mehr schlecht als recht im Sattel und versuchte keuchend mitzuhalten.
Sogleich entdecken die beiden Reiter Saer Anskar und sein Gefolge. Unverzüglich machten sie Halt und stiegen bei den Torwachen ab. Saer Eugenio ließ sich geschickt von seinem muskulösen Rappen gleiten, während der junge Wulk eher von seinem stämmigen Fuchs fiel. Der Ritter im schwarzen Waffenrock mit dem blutroten Falken zeigte keinerlei Gefühlsregung als ihm die Soldaten Bericht erstatteten. Vermutlich schilderten sie ihm die Geschehnisse der vergangenen Wochen. Sein Knappe versuchte sich unterdessen vergebens mit dem blaugrünen Waffenrock, auf dem der weiße Turm von Peredur zu erkennen war, den Schweiss aus dem puterroten Gesicht zu wischen. Plötzlich zuckte der Mundwinkel seines Herren und Tamlin stolperte hinter eines der Zelte im äußeren Burghof, um sich lautstark zu übergeben.
Saer Eugenio erteilte den Wachsoldaten einen knappen Befehl und kam dann entschlossenen Schrittes auf die Helden von Schwarzdorn zu. Hinter ihm formierten sich die Hellebardenträger, die Bogenschützen und der Waffenmeister mit den beiden letzten Rekruten.
Kurz darauf hatte der Herr von Burg Falkenstein seine Gäste erreicht. Langsam zog er sein Schwert. Er richtete die Spitze auf den staubigen Boden des Burghofs und kniete nieder. Seine Gefolgsleute, zu denen nun auch der bleiche Knappe aufgeschlossen hatte, taten es ihm gleich. Demütig wandte er sich an den Erben von Haus Fengrin:
“Wir alle stehen tief in Eurer Schuld, Saer Anskar. Ohne Euer beherztes Eingreifen hätte das Fürstentum meine Burg an die Mächte der Finsternis verloren. Als Ritter von Nebeltal darf ich Euch den Dank Haus Morganths aussprechen. Und meine eigene Familie wäre wahrscheinlich vollends ausgelöscht worden, hättet Ihr meinem teuren Erno nicht Vertrauen geschenkt. Euch umgeben wahrlich weise Berater.
Ihr, und Euer Gefolge, habt meiner geliebten Ulryka das Leben mehr als einmal gerettet. Ihr habt meine Mutter aus dem Verlies und die Seele meines Bruders aus diesem widerlichen Konstrukt befreit. Den Körper von Adalgys hatte das verfluchte Froschvolk ja bereits schon vor Wochen vergiftet. Ich bin mir sicher, dass die Vetteln Cecilio, meinen Erben… meinen Jungen... ermordet haben und wir werden nicht ruhen bis wir die letzte der drei aufgespürt haben!
Von Ferdynanda, meiner Jüngsten fehlt nach wie vor jede Spur. Ich habe allerdings ein gutes Gefühl und einen Verdacht wo sie stecken könnte.
Am heutigen Tag kann ich Euch für all diese Heldentaten jedoch nicht gebührend belohnen. Dafür hat Burg Falkenstein... habe ich... zu viel verloren. Darum nehmt einzig und allein mein Wort, ich stehe tief in Eurer Schuld.
Bleibt so lange ihr wollt, hier bei uns auf Burg Falkenstein. Da der verfluchte Flammenschädel noch im Hauptturm sein Unwesen treibt, bleibt jedoch das Ausmaß meiner Gastfreundschaft arg beschnitten.” *
Nachdem sich die Ritter ausführlich ausgetauscht hatten, beschloss man gemeinsam den Untoten im Turm ein für alle Male zu bezwingen. Moryn, der Berater von Saer Anskar, wollte versuchen die Magie des Schädels zu bannen sobald die Krieger ihn zerschlagen hatten. Und tatsächlich, das Experiment sollte in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne gelingen! Wen die Magie des Druiden nicht während dem Kampf vor den unheiligen Flammen geschützt hatte, heilte sie im Anschluss.
Als der Hauptturm wieder gesichert war, bat Moryn den zurückgekehrten Burgherren um Erlaubnis, die Bibliothek einsehen zu dürfen. Saer Eugenio willigte selbstverständlich ein und der Druide durchstöberte die gesammelten Schriften nach weiterem Wissen um die geheimnisvolle Herrin des Sees.
Im grünen Licht seiner Göttin laß er bis spät in die Nacht uralte Reiseberichte, niedergeschriebene Wirtshausgeschichten und Ammenmärchen. Aber keiner der Texte verschaffte ihm mehr Informationen als die Nachforschungen im Nebelturm von Leira (siehe Bericht vom 17.2.1504) es getan hatten.
Auf dem Weg aus der Bibliothek blieb er unweigerlich vor dem eindrucksvollen Gemälde an der östlichen Zimmerwand stehen. Es zeigte vier prächtige Blutfalken im Luftkampf. Auf einer angelaufenen Messingplakette darunter war folgendes zu lesen:
„Der Federsturm“ von Quillathe Meliamne,
eine großzügige Gabe der Herrin des Sees.”
Der Künstler trug einen elfischen Namen, doch es war natürlich die mysteriöse Stifterin die den Druiden neugierig machte.
Moryn fand die Krieger auch noch weit nach Mitternacht an einem Lagerfeuer im äußeren Burghof. Mit einem Krug Bier setzte er sich zu Saer Eugenio und befragte ihn zu dem Gemälde. Der Ritter behauptete ein jeder rotgefiederter Vogel würde für eine Jahreszeit stehen. Er begann zu sinnieren und fügte mit schwerer Zunge folgendes hinzu:
„Das Leben ist ein Sturzflug. Alles zieht so schnell vorbei und wir fliegen förmlich durch Raum und Zeit.
Nun, mein kleiner Bruder hat stets behauptet er sei als Kind in die Welt hinter den roten Federn gestiegen und habe darin jede Menge Abenteuer erlebt. Niemand - ich auch nicht - hat ihm das jemals geglaubt, aber er war als kleiner Junge tatsächlich für eine Zeit verschwunden, wenn ich mich recht entsinne. Naja, ich will glauben, dass nun Ferdynanda dort ist, in der Welt hinter den roten Federn, und eines Tages zurückkehrt.“
Moryn überließ die Ritter dem Bier.
Am Morgen des 26.2.1504 brach Saer Anskar mit seinem Gefolge auf. Saer Eugenio hatte den stetig wachsenden Tross um Waffenmeister Isydor erweitert, da der Paladin angeboten hatte die letzte der drei Vetteln am Gasthof Zum Weißen Hirsch zu suchen.
Unweit von Burg Falkenstein wurde der Nebel zunehmend dichter. Und plötzlich trat eine schlanke Frau aus dem Dunst hervor. Sie war bis auf ein feuchtes, weißes Tuch, das ihre Reize kaum zu bedeckten vermochte, nackt. Ihre grazile Figur und spitzen Ohren verrieten das Erbe der Feen in ihrem Blut.
Mit eigenartig entrückter Stimme sprach sie zu Saer Anskar, der auf seinem Hengst vorangeprescht war:
“Haltet ein, haltet ein! Euer Schwert ist verflucht, Ritterlein. Und nur ich vermag es den Fluch von Euch zu nehmen. Schlagt mir den Kopf ab und Ihr macht Euch für den Tod zahlreicher Unschuldiger verantwortlich.
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”
Am Abend desselben Tages erschien das Feenwesen dem Paladin und seinem Gefolge erneut. Wieder sprach es zu Saer Anskar:
“Ich nehme an Ihr habt nicht nur Katti Knochenknirscher erschlagen, Ritterlein? Sagt bloß Ihr habt noch nie von der “Kichernden Katti” gehört? Werdet Ihr nicht die Helden von Schwarzdorn genannt? Wie dem auch sei, was habt ihr mit Melli Ringelschwanz getrieben? Habt Ihr die “Schreckliche Rittmeisterin” wenigstens am Leben gelassen? Nein? Gut. Sehr gut, Ritterlein!**
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”
Die Worte des Weibes hatten den Paladin zu zunehmender Geschwindigkeit angestachelt und es fiel so manchem schwer den Ritter im Nebel nicht aus den Augen zu verlieren!
Am späten Nachmittag des 27.2.1504 trat die Fee nochmals aus dem Dunst hervor und wisperte:
“Ihr wollt wissen was mit dem Jungen auf der Burg geschah?
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”
Nun gab es für den Paladin kein Halten mehr. Wild entschlossen die Herrin des Sees zu erschlagen gab Saer Anskar seinem Fuchs wieder und wieder die Sporen.
Die sterbende Sonne färbte die Nebel am Ufer des Nivian blutrot, als der Paladin mit seinem Gefolge den Gasthof Zum Weißen Hirsch erreichte. Besser gesagt die Ruine des Wirtshauses.
Noch bevor alle Reiter abgestiegen waren brach eine Hydra aus dem verfaulten Reet der Stallungen hervor! Doch das Monstrum war kein Vergleich zu dem Exemplar in der geheimen Grotte unter Burg Falkenstein. Seine Bewegungen waren langsam, und irgendwie steif. Bald wurde den Kämpfern klar, dass es sich um eine untote Hydra, einen Zombie handelte.
Die Ritter verstrickten sich im Nahkampf mit dem stinkenden Scheusal. Moryn und Silaqui beschossen es mit heiliger Magie, Pfeil und Bogen. Nur Ludmylla blieb auf ihrem Pferd sitzen, ritt immer wieder an und trieb Lanze um Lanze in das mürbe, untote Fleisch, bis alle Schlangenköpfe des Zombies regungslos vor der Ruine liegen blieben.
Selbst diesen Triumph hatte die Herrin des Sees Saer Anskar und seinem Gefolge genommen!
Ein Kichern am Eingang zum Schankraum lenkte die Aufmerksamkeit der Abenteurer auf das nahezu nackte Feenwesen im Türrahmen. Mit einem zischenden Flüstern machte sie dem Paladin ein Angebot:
“Wie Ihr vielleicht wisst, Ritterlein, mag ich es verschiedene Rollen zu spielen. Als Herrin des Sees macht mir allerdings ein Zeitgenosse übelster Sorte das Leben schwer. Und nicht nur mir! Nein, der Sumpfdrache Schwefelschwinge haust nicht weit von hier und macht immer wieder Überfälle auf die umliegenden Siedlungen. Sein Nest ist dazu gut bestückt. Und ich habe gehört der Wiederaufbau einer Burg ist teuer! Ihr könntet also gleich mehrere Fliegen auf einen Streich erschlagen, wenn Ihr Eurer alten Freundin einen Gefallen tun würdet und mir sein Blut brächtet. Überlegt nur, Ihr werdet zu Drachentötern und dabei reich! Ihr befreit die Dorfbewohner von Angst und Schrecken. Und im Gegenzug würde ich Euch, mein Ritterlein, von Eurem Fluch befreien.”
Dann schlüpfte die verführerische Gestalt in den finsteren Gasthof.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Bitte entschuldigt diese ausführliche Wiedergabe des Gesagten, doch es galt die Weisheit und wahre Ritterlichkeit von Saer Eugenio festzuhalten.
**Meine Nachforschungen in den Archiven haben ergeben, dass zwei der drei Vetteln auf Burg Falkenstein steckbrieflich gesucht wurden. Auf den Kopf der Hexe mit dem albernen Namen Melli Ringelschwanz waren 1359 n. B. im Herzogtum Lys 350 GM ausgesetzt worden. Auf den Kopf von Katti Knochenknirscher, die auch als “Kichernde Katti” bekannt war, hat noch Baron Othys Unkenrath 1476 n. B. 250 GM ausgesetzt. Diese Katti soll in den Wäldern um Schwarzdorn einen Stamm von Käferbären gegen die junge Holzfällergemeinde aufgewiegelt haben sowie für das Verschwinden von Frauen und Kindern verantwortlich gewesen sein. Ihre verkommene Artgenossin Melli wurde wegen verbotenen Wandlungen, Unzucht mit Borstenvieh sowie Mord und Totschlag gesucht.
Tintenteufel:
Zum Abschied von Burg Falkenstein auch noch mal alle Ebenen des Hauptturms:
Ma tetz:
Sehr schöne Karten :d
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