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[D&D] Zeit der Wölfe

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Tintenteufel:
Weil ich gestern im Zug am ausstehenden Spielbericht gearbeitet habe:
Es gibt ja schon einen, einen außerordentlichen, der mit einem Blick hinter die Kulissen daherkommt: OSR! Aber wie?

Spielbericht IV.5 ist leider noch nicht ganze fertig.  :(

Tintenteufel:
Spielbericht IV.5
Sol, 6. Tag des Engels 1508 n. B. - BERICHT I

Lothar vom Pappelwald ging (noch am 2.4.1508) mit fauchender Fackel voraus. Der Torbogen am Grund der Senke führte nach wenigen Schritten vor eine Holztür die mit rostigen Eisenbändern beschlagen war. Da sie nur angelehnt war, drückte der Waldläufer sie auf und das Türblatt gab ächzend den Blick auf pechschwarze Finsternis am Ende eines Korridors frei.

Südlich des Gangs nach Osten lag ein Raum hinter einer morschen Holztür. Die beiden Männer stießen auch diese Tür auf und betraten eine nahezu quadratische Kammer. Sie entdeckten den abgenagten Kadaver einer riesigen Ziege, die vermutlich einst so groß wie ein Pony gewesen war. Zwei ebenso riesige Ratten, mit der Größe von Wildkatzen, kletterten durch den leeren Brustkorb des Ziegengerippes.*

Zunächst beobachteten die Nager Lothar und Lucian nur, erst als die Männer mit ihren Schwertern auf die Ziegenknochen eindroschen, setzten sich die Biester darin zur Wehr. Ihr Widerstand hielt jedoch nicht lang an.

Etwas abseits, in getrocknetem Rattenkot, fand Lucian einen Ring aus Rotgold. Befreit vom Schmutz zeigte das Schmuckstück eine strahlende Sonne. Der Dieb steckte den Schatz ein und folgte Lothar, der bereits den Gang entlang nach Osten ging.

Nun schlüpfte auch Mirabella Hügelkappe in die Finsternis unter der Schwarzen Insel. Sogleich fiel die schwere, eisenbeschlagene Eingangstür hinter ihr zu. Die Halbling versuchte sie zu öffnen, doch sie war nicht mehr zu bewegen. Die drei zogen weiter nach Osten.

Sie erreichten eine T-Kreuzung mit einem breiten Korridor, der im Norden und Süden von doppelflügeligen Holztüren begrenzt wurde. Die Räume östlich des Gangs waren eingestürzt und nahezu vollkommen an Schutt erstickt. In den Rücksprüngen und Vertiefungen der Trümmer saß ein Dutzend schmutziger Nester aus dem gelb-grünen Gras der Insel.



Karte eines Spielenden:
T-Kreuzung unter Burg Drachenklaue
Die Augen von einem halben Dutzend Riesenratten, in jenen Nestern, funkelte das Dreiergespann bösartig an.

Nachdem Lucian eine Fackel an der des Waldläufers entzündet hatte, schleuderte Lothar seine eigene wie ein brennendes Beil. Er traf ein Nest samt Ratte und tötete den Nager darin, doch das Gras war zu feucht um wirklich Feuer zu fangen. Der Dieb tat es ihm gleich, verfehlte sein Ziel allerdings. Während ihr Licht zwischen den Trümmern verging, sprangen nun die angriffslustigen Riesenratten auf sie zu.

So kämpfte der Waldläufer bald im Norden gegen zwei und Lucian im Süden sogar gegen drei der fiependen Monster. Mirabella entzündete unterdessen wieder eine Fackel, damit das Schicksal der drei nicht vollends in die Hände der Schwarzen Göttin fiel.

Der Dieb kämpfte heldenhaft mit seinem irgendwie zu groß wirkenden Bastardschwert. Leider nur kurz. Denn durch die Riesenratten bedrängt, die geschickt um ihn herum sprangen, verlor Lucian irgendwann das Gleichgewicht. Er wurde sogleich schmerzhaft in ungepanzerte Stellen an Armen, Beinen und dem Hals gebissen. Selbst im feurigen Licht von Mirabellas Fackel schien schlagartig jedwede Farbe aus dem Gesicht des Mannes zu weichen.

Lucian schlug ein letztes Mal mit seinem Schwert um sich, doch der Blutverlust war bereits zu groß. Er stürzte stöhnend zu Boden. Während seine Angreiferinnen nun Lothar in den Rücken fielen, kramte Mirabella ihr Verbandszeug hervor und versuchte die Blutungen aufzuhalten. Sie scheiterte. Der Waldläufer trat die Ratten aus dem Weg und zerrte ebenfalls verzweifelt an seinem gefallenen Gefährten, doch auch er konnte nichts mehr für Lucian tun.

Lothar und Mirabella entluden ihren Zorn in einem regelrechten Schlaghagel an den verbliebenen Ratten. So konnte nur die letzte ihren blutigen Klingen noch entkommen.

Etwaige Schätze in den stinkenden Rattennestern ließen sie links liegen, stattdessen trug Lothar Lucians Leiche und die Halbling rannte voraus, zurück nach Westen. Unsere Agentin sprang rechtzeitig ab, um trotz ihrer geringen Körpergröße auf halber Höhe der Ausgangstür zu landen. Ja, die Halbling war tatsächlich erfolgreich und brach die festsitzende Tür auf Anhieb auf.

Wenig später waren sie wieder auf ihrem Boot.

Das Zurückrudern nach Königshafen dauerte nicht lang, aber es sollte noch ganze drei Tage dauern, bis Mirabella sich von den Strapazen auf der Schwarzen Insel ausreichend erholt und ihren Bericht an mich fertiggestellt hatte. Als die Halbling das Bett wieder verlassen hatte, um sich mit Lothar zu treffen, stellte sie fest, dass der Waldläufer nicht untätig gewesen war.

Beide brannten darauf der Burgruine ihre Geheimnisse zu entreißen!

— Wendelin, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

*Hatte der Wirt vom Gasthof Zur Linde Recht und die eingekerkerten Schrecken unter der Schwarzen Insel sorgten tatsächlich für unnatürliches Wachstum bei der hiesigen Fauna? Hatte jene Vergiftung von Nymias heiligem Gleichgewicht auch für die Ausbrüche des Feuerbergs Piirnastur gesorgt?

Unsere Agentin muss mehr über jene Schatten einer fernen Vergangenheit in den vergessenen Kerkern von Burg Drachenklaue herausfinden!

Tintenteufel:
Spielbericht IV.6
Sol, 6. Tag des Engels 1508 n. B. - BERICHT II

Lothar vom Pappelwald hatte die Genesungszeit seiner Gefährtin - unserer Agentin Mirabella Hügelkappe - genutzt um mehr Leute für seine Sache zu gewinnen.

Es ging ihm um die Erkundung der Ruine von Burg Drachenklaue. Welche Interessen das Bündnis der vier Ringe dabei verfolgt ist noch unklar.

Als er die Leiche von Lucian Vrinn zu dessen letzter Bleibe in Königshafen gebracht hatte, hatte der Waldläufer einen Zauberkundigen namens Cato kennengelernt. Dieser hatte offenbar Wind davon bekommen, dass Lothar die Geheimnisse der Schwarzen Insel erforschte und seine Unterstützung angeboten.

Vermutlich ist dieser Cato ebenso ein Gildenmitglied der Grauen Hand, wie Lucian es gewesen ist.

Lothar hatte sich jedenfalls mit dem Zauberkundigen zusammengetan. Und während Mirabella genaß, hatten die beiden Männer zudem noch ein halbes Dutzend Mietlinge angeheuert!

So wurde der Halbling am 5.4.1508, im Gasthof Zur Linde, eine ausgewachsene Expeditionsgesellschaft mit acht Mitgliedern vorgestellt.
In den Diensten von Lothar stand der Fackelträger Liufr sowie zwei Waffenträger: Arvid und Ratimir. Cato bezahlte dagegen drei Söldnerinnen: Torun, Helga und Magda.

Erst später erfuhr Mirabella, dass der zwielichtige Zauberkundige eigentlich vorgeschlagen hatte Orks zu nehmen, da die Grünhäute des Nordens einfach billiger waren. Den Mächten des Lichts sei Dank hatte sich der ehrenwerte Waldläufer Lothar dagegen ausgesprochen.

Die Expedition auf die Schwarze Insel war so oder so zu groß, um vollständig auf das alte Boot von Svetla zu passen. So teilte sich die stark angewachsene Gruppe auf.

Cato und Lothar setzten in Begleitung von Magda und Ratimir mit der ersten Fuhre über. Mirabella wurde dazu verdonnert zurück zu rudern.



Magda: "Ich habe kein gutes Gefühl dabei.
Die beiden Männer nutzten die Zeit, um gemeinsam mit ihren Mietlingen den kunstvoll gestalteten Steinboden der Senke vom gelb-grünen Gras der Insel zu befreien. Sie legten einen aufgerichteten Wolf in einem Drachenschild frei, das königliche Wappen von Fiirlann.

Anschließend befahl der Waldläufer die Tür in die Gewölbe unter der einstigen Festung mit Mauerhaken zu blockieren.



Ratimir: "Wird gemacht!"
Als die zweite Fuhre mit den restlichen Gefolgsleuten eintraf, gesellte sich auch Mirabella wieder zu den Anführern der verbotenen Expedition.*

Vereint wurden zunächst die Rattennester in dem breiten Korridor geplündert, in dem Lucian Vrinn sein Leben an die monströsen Nager verloren hatte.
Danach zog die verstärkte Gruppe nach Norden.

Jenseits der doppelflügeligen Holztür des Korridors waren jegliche Oberflächen des Ganges rußgeschwärzt.

Gegenüber von einem erstickten Seitengang im Osten war ein kunstvoller Spiegel in der Westwand des Korridors verankert, der zunächst wie ein Rundbogenportal wirkte.

Die Spiegelfläche bestand aus dunkel angelaufenem Silber, in einem noch dunkleren Rahmen aus Bronze.
Im Bogenabschnitt des Bronzerahmens machte Grünspan eine drakonische Inschrift erkennbar.

Cato übersetzte die alten Lettern:
"Unter dem wachsamen Auge der Königsdrachen erwuchs Eralion zu wahrem Glanze."

Über dem Spiegel erhob sich die Darstellung eines Drachen aus rötlichem Messing. Nur die Augen des geschuppten Schrecken schienen aus poliertem, gelbem Gold zu bestehen.
Das obere Viertel der Spiegelfläche wurde von kunstvollen Flammen aus Kupfer bedeckt, die aus dem Maul des Geschuppten sprudelten. Das Metall war jedoch hoffnungslos dem Grünspan anheim gefallen.

— Wendelin, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

*Baron Forkys hat das Betreten der Schwarzen Insel unter Strafe gestellt.

Tintenteufel:
Ach, ja! Unsere Hausregeln zum Thema Mietlinge sind zum jüngsten Spielbericht vielleicht von Interesse. Ihr findet sie im Anhang.  ^-^

Tintenteufel:
Spielbericht IV.7
Sol, 6. Tag des Engels 1508 n. B. - BERICHT III

Lothar polierte den Silberspiegel (siehe Bericht II vom 6.4.1508). Nun sahen alle ihre Spiegelbilder nicht nur deutlicher, sondern auch umgeben von zahllosen Sternen.
Es waren keine Sternbilder oder bekannten Konstellationen. Nur ein funkelnder Dunst.

Cato und Lothar besahen sich den Spiegel und seinen Rahmen genauer. Ohne die Geheimnisse des kunstvollen Gegenstandes gelüftet zu haben, zog der kleine Tross um unsere Agentin schließlich nach Norden weiter.

Nachdem der Korridor nach Westen abbog, sprang er in einen rechteckigen Raum zurück, der etwa fünf Schritt tief und vier breit war.
Sein einziger, nennenswerter Inhalt waren zwei mit Eisen beschlagene Holztruhen.
An der Ostwand hing ein Schlüssel von einem rostigen Eisenhaken.

Lothar öffnete die westliche Truhe, die offensichtlich unversperrt war.

Darin lag eine tote Ratte von der Größe einer Wildkatze. Sie hatte offenbar versucht das Stück Käse zu fressen, das auf dem Boden der Truhe als Köder in einer Bärenfalle gelegen hatte. Die Eisenzähne der Falle hatten dem ungewöhnlich großen Nagetier das Genick gebrochen. Der Käse wurde mittlerweile von blau-grünem Schimmel bedeckt.

Lothar ließ den Deckel der Truhe wieder zufallen.

Cato fischte nun den Schlüssel vom Haken und öffnete damit das Vorhängeschloss der anderen Truhe.

Triumphierend hob der Zauberkundige den Deckel. Ein Armbrustbolzen aus der Truhe schoss ihm das breite Grinsen aus seinem schlagartig erschlaffenden Gesicht. Das Geschoss hatte dem mittlerweile bewusstlosen Cato die Halsschlagader geöffnet. Dieses Mal war Mirabella jedoch schnell genug und konnte die gefährliche Blutung mit ihren Verbänden stoppen.

Lothar befahl Torun den Bewusstlosen nach oben, in den alten Rittersaal, zu bringen.

Die anderen blieben in den Gewölben von Burg Drachenklaue und drängen tiefer, nach Westen vor. Wenige Schritt weiter erreichten sie eine versperrte Holztür. Lothar brach sie auf.

Die Gruppe drängte offenbar in eine Alchemieküche, denn auf einer hölzernen Werkbank fanden sich dort gläserne
Becher, ein Metallrahmen, um jene Behältnisse über einer offenen Flamme zu halten, einen gläsernen Rührstab, einen kleinen Mörser und einen Stößel. In einem Becherglas war eine giftig gelb-grüne Flüssigkeit zu sehen, in einem anderen dunkler Schleim.
Eine Reihe von Beutelchen, Döschen und verkorkte Phiolen enthielt übliche alchemistische Zutaten, wie Salz, Eisenpulver und gereinigtes Wasser.

Jedoch handelte es sich zugleich um eine Leichenkammer! Auf dem Boden lag nämlich der kopflose Kadaver eines Mannes mit dicker Lederschürze.
An der Hüfte des verwesenden Alchemisten fand sich ein Lederbeutel mit einer Handvoll Münzen.

Ein schmales Fenster, das einer Schießscharte nicht unähnlich war, sorgte für ein klein wenig Frischluft und noch weniger Licht.
Als endlich Liufr den gesamten Raum ausleuchtete, entdeckte Mirabella, dass in der aufgebrochenen Tür von innen ein Schlüssel steckte.

Die Abenteuernden bedienten sich an den alchemischen Komponenten und folgten wieder dem Korridor nach Westen.

In der Dunkelheit, jenseits einer Kreuzung mit einem schmäleren Gang, vernahm zunächst Lothar das Gebrüll einer wütenden Bestie. Liufr ließ beinahe die Fackel fallen. Denn es handelte sich dabei mit Gewissheit um ein Monster, keinesfalls um ein gewöhnliches Tier!*

Der Waldläufer entdeckte südlich der Kreuzung eine geschlossene Tür. Mit hämmerndem Herzen drückte er so leise wie möglich ihre rostige Klinke nach unten. Sie war unversperrt. In Windeseile schlüpfte die gesamte Gruppe in den Raum dahinter.



Karte eines Spielenden:
Schatzkammer unter Burg Drachenklaue
Sie fanden sich in einer Schatzkammer wieder; so ragten dort aus einem Teppich von Goldmünzen, Silbermünzen und jeder Menge Kupfermünzen grüne Krüge voller Tabak, pralle Beutel voller Kahve und Muskatnüssen, violette Phiolen mit Safran und sogar ein gelbes Fläschchen Sonnentau auf!

— Wendelin, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

*Lothar vom Pappelwald kannte sich als Waldläufer mit den Bestien der Wildnis aus. Mirabella berichtete, er vermutete einen Drachen oder ein Scheusal weiter im Westen. Ich Frage mich, ob es nicht auch eine widernatürlich großes Tier sein konnte; ein Berglöwe, ein Bär oder ein Wolf.

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