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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
Session 27
Lum, 22. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT II
Kurz nachdem Saer Anskar mit den Kriegern über die nebelbedeckte Wasseroberfläche des Nivian und den unterirdischen Flusslauf in die Grotte unter Burg Falkenstein zurück marschiert war, wandelten zwei unwirkliche Gestalten am Seeufer entlang.
Silaqui von Rosenwinter war gerade dabei Ulryka während dem Frühstück am Lagerfeuer weitere Geheimnisse über die Ereignisse beim diesjährigen Hexentanz zu entlocken, da trat ein gerüsteter Mann im grauen Mantel des Fürstentums aus dem Nebel. An seinem kräftigen Arm hatte sich das zierliche Burgfräulein Lyranda von Leira eingehakt.
Ihre dunkle, ebenholzfarbene Haut bildete einen wundervollen Kontrast zu der blauen Seide ihres Oberkleides und den feurigen Orangetönen ihres leicht geöffneten Unterkleides. Sein blasses Gesicht mit den düsteren Augenringen wirkte gegen das Schwarz seines Waffenkleides nichts als kränklich. Der weiße Schwan von Nebeltal war auf seinem Umhang zu erkennen und der blutrote Falke von Saer Eugenio auf seinem Wappenrock.
Das Mädchen neben Silaqui schien jedwede Farbe verloren zu haben. Sie sah so aus als würde sie einem Geist gegenüberstehen. Das Burgfräulein zeigte sich dagegen freudig überrascht Ulryka bei der Halbelfin zu sehen. Sogleich lud sie die beiden ein mit ihr und “Hauptmann Lanos” in die Festung zurückzukehren. Silaqui hatte aber die Behauptungen des Mädchens am Vortag nicht vergessen. Unter Tränen hatte Ulryka berichtet wie sie in der Folterkammer Augenzeugin von Lyrandas Ermordung geworden war!
Nun stand das Burgfräulein vor ihnen, als wäre nichts geschehen.
Die Heroldin zögerte wohl etwas zu lang. Lyranda befahl dem Nachfolger von Hauptmann Erno die Halbelfin zu ergreifen, während sie selbst versuchte das Mädchen zu sich zu locken. Silaqui trat schützend vor Ulryka. Es folgte ein Handgemenge zwischen der Heroldin und dem Soldaten, das schnell zu einem ausgewachsenen Kampf wurde. Dann zückte Lyranda plötzlich einen Zauberstab an dessen Ende ein violetter Edelstein saß.
Noch bevor sie seine Magie entfesseln konnte zogen die Kämpfenden ihre Schwerter. Silaqui überzog den neuen Hauptmann mit knisternden Blitzen, während er mit roher Gewalt auf sie einschlug. Ein pulsierendes Licht ging von dem Amethyst aus, doch das Elfenblut der Heroldin erwies sich als starker Schild gegen die Verzauberungsversuche durch Lyranda.
Es dauerte nicht lang da ließ der heftige Schlagabtausch zwischen Silaqui und Lanos die beiden taumeln. Die magisch verstärkten Angriffe der Oniklinge entschieden das Kräftemessen aber letztendlich zu Gunsten der Heroldin.
Lyranda hatte unterdessen Ulryka mit ihrem Zauberstab verhext.
Noch während der Soldat leblos in die Arme von Silaqui fiel, ging das Mädchen völlig verzaubert an ihr vorüber und auf das Burgfräulein zu. Hämisch grinsend empfing Lyranda mit der einen Hand Ulryka, während sie mit der anderen nach der Halbelfin schlug.
Die zierliche Hand von Nimirs Tochter traf die Heroldin wie eine Bärenpranke. Unvorstellbar, dass die schlanke Schönheit über solche Kräfte gebot! Aber sie tat es, und schickte Silaqui in die Hand der Götter.*
Die Halbelfin erwachte unter der blutverschmierten Leiche des Hauptmanns. Ihr Gesicht klebte mittlerweile am Waffenrock des Soldaten, denn der rote Lebenssaft war bereits festgetrocknet. So kostete es die Heroldin all ihre verbliebenen Kräfte sich von dem Toten zu befreien. Schmatzend rollte sie über den schlammigen Boden des Seeufers.
Von Schmerzen gepeinigt kroch sie an die Feuerstelle. Um nicht an ihrem eigenen Blut zu ersticken versuchte Silaqui sich auf einen der Reitsattel am Boden zu ziehen. Es gelang ihr jedoch nur den Kopf auf dem zerkratzten Leder abzulegen. In der Ferne vernahm sie das Wiehern der Pferde. Ihre rotbraun verklebten Finger fanden das weißblaue Kuscheltier von Ulryka. Das Einhorn erinnerte sie schmerzhaft an ihre Schutzbefohlene, spendete ihr aber dennoch Trost. Sie blickte in den klaren, wolkenlosen Frühlingshimmel und dankte den Mächten des Lichts überlebt zu haben. Aber Ulryka war mit Lyranda verschwunden, wie der Nebel in der Vormittagssonne.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Kann es sich bei dem Burgfräulein um eine Gestaltwandlerin handeln? Oder verbirgt sich im Körper der schmächtigen Frau ein Scheusal, ganz so wie es Hauptmann Erno bei Ramira von Falkenstein vermutet? Aber was hat Ulryka dann in der Folterkammer gesehen? Oder hat das Mädchen gelogen? Wollen wir den Frieden im Fürstentum Nebeltal bewahren, müssen unsere Augen und Ohren die Geheimnisse von Burg Falkenstein lüften!
Snugglebeasts
WaterBaron:
Schöne Spielberichte, wie bisher jeder den ich gelesen habe.
War Tavik ein Spielercharakter oder ein NSC Begleiter?
[edit: einfach ignorieren steht ja im ersten Post]
Tintenteufel:
--- Zitat von: WaterBaron am 11.07.2021 | 20:53 ---Schöne Spielberichte, wie bisher jeder den ich gelesen habe.
War Tavik ein Spielercharakter oder ein NSC Begleiter?
[edit: einfach ignorieren steht ja im ersten Post]
--- Ende Zitat ---
Vielen Dank! Immer schön mitzubekommen, dass du weiterhin fleißig dabei bist.
Ja, Tavik war ein NPC. Aber die NPC-Gruppenmitglieder werden auch weitestgehend von den Spielern gespielt. Allerdings leveln bisher nur Silaqui und Berthil mit. Die Retainer (Rael und Zao) theoretisch auch, aber die sind auf Burg Isenwaid abgestellt.
BTW der Spieler von Sage Moryn hat eine Mini für die neue Erzfeindin der Gruppe gedruckt:
Ein Bericht, mit einem Rematch gegen die Hydra, steht noch aus...
EDIT: Session 27 war auch besonders cool. Nur mit einem Spieler („Knight“) der auch Silaqui immer mitspielt. „Sage“ wusste nichts davon, und die Ereignisse mit der wilden Wendung kamen eeecht überraschend für ihn.
WaterBaron:
Immer schön wenn man auf einen verhassten Gegenspieler erneut trifft und ihm dann hoffentlich überwinden kann.
Bisher übernehmen wir meist nur im Gefecht NSC durch die Gruppe. NSCs direkt von Spielern spielen zu lassen hatte ich so noch nicht. Vielleicht teste ich das mal :)
Tintenteufel:
--- Zitat von: WaterBaron am 11.07.2021 | 22:43 ---Immer schön wenn man auf einen verhassten Gegenspieler erneut trifft und ihm dann hoffentlich überwinden kann.
--- Ende Zitat ---
>;D
--- Zitat von: WaterBaron am 11.07.2021 | 22:43 ---Bisher übernehmen wir meist nur im Gefecht NSC durch die Gruppe. NSCs direkt von Spielern spielen zu lassen hatte ich so noch nicht. Vielleicht teste ich das mal :)
--- Ende Zitat ---
Hatte ich bisher auch noch nicht wirklich. Nur in einer Session Storm King‘s Thunder. Aber hier bei K&S habe ich halt auch nur zwei Spieler. Funktioniert prächtig. Im RSP übernehme ich auch gerne mal. Im Kampf dürfen die Spieler ran. Habe da genug zu tun.
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