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OSR aus dem Nähkästchen geplaudert

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Tegres:
Sorry, ich muss gerade auf die Diskussionsmetaebene gehen:

--- Zitat von: nobody@home am 25.04.2021 | 16:18 ---Mit anderen Worten, es ist Monsterschnetzeln -- nur halt im höherem Schwierigkeitsgrad. Ich bin nicht so recht davon überzeugt, daß das tatsächlich so ein prinzipieller Unterschied ist. ;)

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: nobody@home am 25.04.2021 | 16:41 ---Aber irgendwie gekämpft und gesiegt werden soll am Ende dann halt doch -- same old, same old.

--- Ende Zitat ---
Du pickst dir einen Satz raus, gibst deine Meinung dazu ab und gehst abseits davon überhaupt nicht auf den Eingangspost und die sich daraus ergebenden Fragen ein. Das lenkt die Diskussion unnötig ab. Tanelorn-typisch könnten wir jetzt zum Beispiel epische Diskissionen darüber führen, was der Threadersteller, du oder ich unter "Monsterschnetzeln" verstehen - yeah, Definitionsdiksussionen! ::) Davon hat aber niemand was. Also gehe ich auf deinen Post inhaltlich nicht ein. Ich bitte dich stattdessen, etwas zum Eingangspost des Threaderstellers zu sagen. Schließlich hat er explizit um Erfahrungsberichte gebeten. :)
Alles Weitere (sowohl inhaltlich zum "Monsterschnetzeln" als auch zum Diskussionsstil) bitte falls nötig per PN.

Zurück zum Thema und zu Erfahrungsberichten - da habe ich zwei Rückfragen an den Threadersteller:
Haben deine Spieler:innen mehr Spaß am Ausspielen ihrer Charaktere und grenzen ihre Charakter sehr stark von sich selbst ab oder sehen sie ihre Charaktere mehr als Werkzeug, um mit der Spielwelt zu interagieren? Wenn ersteres der Fall ist, ist OSR eher nichts für sie, wenn letzteres der Fall ist, könnte zumindest der Spielstil etwas für sie sein. Welche Regeln ihr dann nehmt, steht auf einem anderen Blatt. Genannt wurden schon Dungeon World und Forbidden Lands. Beides sind keine OSR-Spiele, aber emulieren das Spielgefühl alter D&D-Editionen (auf unterschiedliche Art und Weise).
Wollen deine Spieler:innen lieber für ihre Charaktere würfeln, wenn Rätsel anstehen oder Fallen entdeckt und entschärft werden sollen, oder haben sie Spaß an Rätseln und Knobbeleien im Rollenspiel und beschreiben sie gerne genau, was ihre Charaktere tun? Ersteres wäre wieder etwas, was eindeutig gegen den Stil der OSR steht, wenn letzteres der Fall ist, ist auch das ein Indiz, dass zumindest der Spielstil etwas für sie ist.

Greifenklaue:
Spiel einen DCC-Trichter mit ihnen.

Entweder ist es ihre Befreiung oder es wird sie ewig an DSA, Hartwurst und Co binden...

sindar:
@Seldak: Schreib' mal den tartex an; der hat ein Ding namens "Old School Bastard", das die Mischung meiner Erfahrung nach ganz gut hinkriegt. Grobe Zusammenfassung: 6 Attribute, jedes per 3W6 ausgewuerfelt (es gibt jetzt eine Alternative mit Punkte verteilen, aber die Verteilung habe ich nicht im Kopf), Erfolg ist Unterwuerfeln mit W20. Besonderheit: Je hoeher man wuerfelt, ohne den Attributswert zu uebertreffen, desto besser der Erfolg. Erschwernisse kommen von unten, d.h. bei einer Erschwernis von 3 ist nicht (Att.-3) ein Misserfolg, sondern 1 bis 3. "Fertigkeiten" heisst: Man kann sich auf ein Gebiet spezialisieren, und wenn man den SL ueberzeugen kann, dass die verlangte Probe in das Spezialgebiet faellt, wuerfelt man mit 2w20 und sucht sich das bessere Ergebnis heraus (wie  Vorteil bei D&D5). Aufsteigen tut man nach "Erreichen von Zwischenzielen", was der tartex bei uns sehr grosszuegig ausgelegt hat. Urspruenglich hatten Zauberer Zugriff auf die oD&D Zauberliste je nach Stufe, das erwies sich aber schnell als uebermaechtig; ich glaube, tartex hat da jetzt einen Baukasten, aber da bin ich nicht auf dem Laufenden.

Alexandro:

--- Zitat von: Moonmoth am 25.04.2021 | 16:56 ---Nein, im Gegensatz zu D&D 3.5 und Pathfinder gibt es old school Spielen keine XP für erschlagene Monster. Es gibt XP für überstandene Begegnungen. Ich finde schon, dass es ein ganz großer Unterschied ist. Das soll auch keine Wertung sein, ich habe alles in diesem Absatz mit Freude gespielt.
--- Ende Zitat ---

Aber die XP werden dann doch wieder nach Kampfstärke berechnet, nicht danach wie leicht ein Monster (bspw.) zu bequatschen ist. Das macht den Grad der "Belohnung" (abseits des Kampfes) zu einem guten Grad beliebig und man könnte auch XP für die Spielsitzung vergeben - das wäre imo ehrlicher (das gleiche gilt für "XP für Gold").

Diese Beliebigkeit zieht sich auch durch einen Großteil der Beispiele, die in diesem Zusammenhang vorgebracht werden: wer entscheidet denn, ob sich der Riese bequatschen lässt oder ob die Orkbanditen schnell genug reagieren, sich vor dem den Berg herunterrollenden Felsen in Sicherheit zu bringen? Da wird eine Grad von Objektivität vorgegaukelt, der nicht existiert

Ich denke OSR hat seinen Platz und kann Spaß machen (solange sich die Gruppe einig ist, was sie vom Spiel erwarten), aber man sollte vielleicht nicht gerade versuchen etwas wie "A Song of Ice and Fire" damit zu spielen.

Seldak:
Vorneweg schonmal vielen Dank an alle für die rege Beteiligung!


@Tegres: "Storygame Romanzen" sind sicher keine Alternative, die ich suche. Aber etwas mehr als "Ihr steht diese Woche vor [dem Tempel|der Ruine| dem Grabmal] des [bösen|finstren|wahnsinnigen] [Gottes|Königs|Gottkönigs] und müsst euch 2W10 Räume lang gegen Horden von [Skeletten|Kobolden|Finanzbeamten]  beweisen, um [die Prinzessin|die Welt| Elon Musk] zu retten." darf es dann auf Dauer schon sein.
Gerade die Sandbox-artigen Ansätze bei vielen OSR-Abenteuern reizen mich da. Dazu unten dann auch noch eine weitere Frage...

Und bezüglich der Regeln: es fällt einfach auf, dass es für soziale Interaktionen oder das Erlangen von nicht kampfbezogenen Fertigkeiten wenig Regeln gibt und damit aktiv von SL und Spielern hinzudiskutiert werden müssen. Wie gesagt nicht unbedingt ein Problem, aber halt definitiv keine Stärke. Daher meine Bedenken bezüglich der Stärke von OSR-Systemen.

Meine Spieler grenzen ihre Charaktere eher stark von sich ab und haben Spaß am Ausspielen. Schnelle Wegwerfcharaktere sind da sicher eher ein Negativmerkmal.


@ghoul: Stufen sind nicht mein Problem, ich denke bei Midgard z.B. würden sie micht nicht stören. Meine Spieler wollen eher keine Stufen sondern kleine, graduelle Verbesserungen.
Mich stört eher Stufe 1 = 5 TP und Stufe 8 = 45 TP. Schwert macht immer noch 1W6 Schaden und beides sollen Menschen in derselben Realität sein. Das fordert schon viel "willing suspension of disbelief" von mir ab.


@General Kong: Klingt in etwa nach meiner Entwicklung. Mittlerweile möchte ich halt auch eher eine schnelle Entscheidung und weiter im Spiel als eine "realistische Simulation". Letztlich ist viel realistische Chancenfindung auch nur eine Illusion.


@Rhylthar: Verbotene Lande habe ich tatsächlich schon ins Auge gefasst. Witzigerweise fand das auch Interesse bei einem meiner Spieler, der sonst inbrünstig D&D verabscheut, aber halt auch auf Sword & Sorcery abfährt.


@Moonmoth: Ich fürchte auch, dass ich meine OSR-Neugier irgendwie außerhalb stillen muss. SdD muss ich mir noch genauer anschauen, aber ich fürchte, dass es für meine Runde noch zu sehr nach D&D riecht. Und es wäre auch für mich wahrscheinlich erstmal mehr Aufwand als irgendeinen B/X-Klon zu leiten. Aber ich schaue es mir definitv noch einmal an.


@Greifenklaue: Auch wenn ich DCC-curious bin, wäre es mir glaube ich noch etwas zu crunchy (Zaubertabellen!). Müsste ich erstmal selbst erleben, bevor ich das an meine Gruppe herantrage. Aber die abgefahrenen Abenteuer finde ich schon sehr interessant. Es kann halt auch sehr reizvoll sein, sich dem Chaos von Ereignistabellen zu unterwerfen, aber ich weiß nicht, ob meine Spieler diese Einstellung so teilen würden.



Zu meiner oben angeteasten Folgefrage: bei den hochgelobten OSR-Abenteuerklassikern steht meiner Meinung nach häufig eine Sandbox im Mittelpunkt, die jede Menge Anstöße und Potenzial bieten, aber eigentlich immer sehr simple Hauptaufgaben enthalten (Gehe dorthin, beschaffe dies, stirb nicht dabei).
Ist das auf Dauer genug? Entwickeln sich dabei denkwürdige Charaktere und Kampagnen oder ist es halt eher wie bei World of Warcraft, wo man eben mal gesellig Monster verdrischt und dann ist gut!?!

Bitte auch nicht missverstehen, ich will hier nicht abschätzig darüber reden, wie jemand Spaß hat. Ebensowenig sind meine üblichen Abenteuererlebnisse besonders tiefsinnige Intrigen oder improvisierte Bestseller-Romane.

Es ist eher Neugier, ob man an OSR vielleicht mit besonderen Erwartungen herangehen sollte, oder ob jeder die Vorzüge der Spielart für sich entdecken kann, sofern man sich darauf einlässt.

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