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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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tartex:

--- Zitat von: YY am 12.07.2021 | 23:44 ---Stellt sich die Frage, ob die Foren nicht repräsentativ waren oder ob die Lösungen Aspekte hatten, mit denen sie die Zielgruppe doch noch vergrault haben.

--- Ende Zitat ---

Also in meinem Rollenspielumfeld in jugendlichen und Studentenjahren gab es eine ziemlich große Zahl von Leuten - besonders Spielleitern -, die ein - ich nenne es mal - "gesundes Ego" hatten.

Die fanden, dass Zeitschriften und Foren nur was für Leute sind, die keine eigene Meinung hätten und sich stattdessen an anderen orientieren müssten. Das waren zufälligerweise auch dieselben Leute, die ernsthaft "T$R" sagten und alles bis auf ihre eigenen Hausregeln Scheiße fanden. Die haben eigentlich bis auf ein paar Kernelemente am Regelwerk vorbeigefreestylt oder vielleicht zufällig ab und zu irgendeinen Seite aufgeschlagen und gelesen.

Ich glaube diese Gruppe der "Freestyle"-Rollenspieler, die halt nur D&D kennen, aber mehr verhinderte Romanautoren sind, ist (war?) besonders in den USA nicht zu unterschätzen.

Andererseits haben die, die ich kannte, eigentlich nachdem Torrent mit pdfs aufkamen, nie mehr einen Cent in Bücher investiert.

Ainor:

--- Zitat von: Sashael am 12.07.2021 | 23:41 ---Witzigerweise hat D&D 4 so ziemlich alle Sachen angepackt, über die sich wortwörtlich jahrelang in D&D3 Foren beschwert wurde. Aber als die Lösung dann da war, wollte sie niemand je gewollt haben.

--- Ende Zitat ---

Nicht "die Lösung", eine Lösung. Ich kann mich nicht erinnern dass man sich viel beschwert hat dass 4E nicht die 3E Problemen löst.
Beschwert haben sich die Leute dass neben den richtigen Ansätzen jede Menge anderes unnötig geändert wurde.


--- Zitat von: schneeland am 12.07.2021 | 23:58 ---Ich bin der Meinung, dass einer der 5e-Designer (ich glaube Mearls, bin aber nicht sicher) mal meinte, von den letzten 3e-Büchern zur 4e wäre es gar kein so großer Sprung mehr gewesen, sie hätten aber unterschätzt, wie viele Leute einfach im Wesentlichen mit den drei Grundbüchern weitergespielt hätten (und halt ab und zu mal ein FR- oder Erweiterungsbuch gekauft und selektiv genutzt haben).

--- Ende Zitat ---

Das bezieht sich glaube ich auf das Tome of Battle von 2006, das ja sowas wie ein Testlauf für 4E (zumindest was Powers für Krieger angeht) war. Aber auch das war ziemlich inkompatibel mit allem was es vorher für Krieger gab und wirkte ein bischen wie ein Fremdkörper.

Arldwulf:

--- Zitat von: Zanji123 am 13.07.2021 | 08:51 ---als "unbeteiligter" mal dumm gefragt was wurde den da geändert am Setting??

--- Ende Zitat ---

Durchaus eine Menge - es gab halt ein neues "Realms Shaking Event" - und von denen hat Greenwood in seiner eigenen privaten Kampagne ja auch einige der vorherigen schon nicht mitgemacht. (Beispielsweise eben die Time of Troubles). Insofern wäre es seltsam wenn er jetzt damit angefangen hätte. ;)

Konkret wurden einige der weniger bespielten Bereiche der Karte durch neue Landschaften ersetzt, dies verkaufte man als kosmischen Zusammenstoß zweier Welten bei dem diese untereinander Bruchstücke ausgetauscht haben. Betroffen waren da vor allem (auf großer Skala) Bereiche wie Maztica (ein Äquivalent der "neuen Welt" mit stark mittelamerikanischem Flair etc.) welches durch einen neuen Kontinent mit weniger "Real World" Anspielungen ersetzt wurde. Generell wurden diese Art von Anspielungen ein wenig abgebaut.

Auch auf kleinerer Skala gab es große Auswirkungen so wurde nach dem (erneutem) Tod der Göttin der Magie eine Form wilder Magie zu einer regelrechten Zauberplage. Die Zeitlinie wurde auf einen Bereich ca. 100 Jahre nach diesen katastrophalen Auswirkungen gesetzt und man ließ einigen der schon in 3.5 eingebrachten Änderungen weiter ihren Lauf.

Manchen davon btw. genau in der Form welche Greenwood mal in einem Interview angedacht hatte als man ihn nach der Zukunft der Realms fragte. Ohnehin gibt es wohl von den ursprünglichen Realms abgesehen keine Edition in der Greenwood selbst so viel Material veröffentlichte wie in der 4E, dank der damaligen Artikelreihe, seinem Elminster präsentiert die Reiche Buch und dergleichen. Btw. durchaus sehr empfehlenswertes Zeug meiner Meinung nach, weil er einfach immer noch ein sehr schönes Gespür für kleine Details hat.

Aber wie schon bei vorherigen RSE gilt halt: Man muss wissen ob man so etwas mag, denn so sehr diese Dinge auch Kampagnen und Abenteuer als Ausgangspunkte inspirieren können, so sehr beispielsweise auch die neuen Entwicklungen in den Forgotten Realms interessante neue Spielorte offenbaren können: Es bleiben halt Ereignisse welche die ganzen Reiche zum erbeben bringen.

YY:

--- Zitat von: tartex am 13.07.2021 | 09:02 ---Die fanden, dass Zeitschriften und Foren nur was für Leute sind, die keine eigene Meinung hätten und sich stattdessen an anderen orientieren müssten.

--- Ende Zitat ---

Dass nur ein kleiner Teil der Kundschaft in Foren und auf anderen Kommunikationskanälen in Erscheinung tritt, ist ja so bekannt wie offensichtlich.
Aber wer da warum auftritt und welche Relevanz das für die breite Masse der restlichen Fans hat, das ist schon spannend - und knifflig.


--- Zitat von: Arldwulf am 13.07.2021 | 00:33 ---Wenn man heute 4e Spieler fragt welche Regeln ihrer Meinung nach im System den Spielern und Spielleitern helfen kommen dabei normalerweise recht viele Beispiele.

--- Ende Zitat ---

Da schaut man doch aber auf der falschen Seite des Filters :think:

Wichtig wäre ja die Frage, warum Leute gar nicht erst mit 4e angefangen haben bzw. nicht dabei geblieben sind.

Dass eine Edition Anlaufschwierigkeiten hat oder anfangs ein Stück weit "missverstanden" wird - geschenkt.
Aber dass man mit anderem Marketing heute quasi die 4e erfolgreich als 6e verkaufen könnte, geht mir dann doch ein Stück zu weit. Den einen oder anderen inhaltlichen Grund hatte das schon.



--- Zitat von: Ainor am 13.07.2021 | 09:07 ---Das bezieht sich glaube ich auf das Tome of Battle von 2006, das ja sowas wie ein Testlauf für 4E (zumindest was Powers für Krieger angeht) war. Aber auch das war ziemlich inkompatibel mit allem was es vorher für Krieger gab und wirkte ein bischen wie ein Fremdkörper.

--- Ende Zitat ---

Klingt jedenfalls durchaus glaubwürdig, dass die Entwickler sich dachten "Sooo groß ist der Schritt ja jetzt nicht mehr" und dabei wie angeklungen übersehen hatten, dass die meisten Spieler die Entwicklung bis zu diesem Punkt schon nicht ganz mitgemacht hatten (oder auch ggf. die darauf basierenden Regelwerke nutzten, aber mit der zugrundeliegenden Designperspektive nicht so recht einverstanden waren).

caranfang:

--- Zitat von: Zanji123 am 13.07.2021 | 08:51 ---als "unbeteiligter" mal dumm gefragt was wurde den da geändert am Setting??

--- Ende Zitat ---
Ich kann Dir leider nicht alle nennen. Es sind einfach zu viele.
Als erstes hat man einige sehr beliebte Götter (wie z.B. Mystra, Eilistraee) umgebracht. Den Tod von Mystra hat man verwendet, um die Zauberpest und das komplett andere Magiesystem einzuführen. Man hat man die Geografie an einigen Stellen massiv verändert und dadurch erklärt, dass die beiden Welten Abeir und Toril verschmolzen. Und man hat einen Zeitsprung von fast einem Jahrhundert eingeführt, dem eigentlich fast alle beliebten NSCs zum Opfer fallen sollten. Greenwood, Salvatore und Co haben sich wirklich massiv angestrengt, als dies irgendwie rückgängig zu machen oder irgendwie zum umgehen.

Die Veröffentlichung von Ed Greenwood Presents: Elminster's Forgotten Realms im Oktober 2012 hat in den fans die Hoffnung erweckt, dass es ein Reboot der Forgotten Realms in 5e geben würde. Leider wurden sie enttäuscht ...

--- Zitat von: tartex am 13.07.2021 | 09:02 ---Andererseits haben die, die ich kannte, eigentlich nachdem Torrent mit pdfs aufkamen, nie mehr einen Cent in Bücher investiert.

--- Ende Zitat ---
Was der Grund ist, weshalb WotC seit etwa 2009 zur jeweils aktuellen Edition keine PDFs der Bücher mehr anbietet.

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