Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
Trollkongen:
--- Zitat von: Haukrinn am 13.07.2021 | 16:01 ---Ich sehe bei vielen Kritikpunkten auch, dass sie blind weitergetragen worden sind. Ob Powers, ob Roles, ob Healing Surges, 3/4 der Kritik ließt sich schwer nach "ich hab's zwar nie gespielt, aber das Internet sagt, dass das doof ist".
--- Ende Zitat ---
Nope.
Ich habe mal eine zeitlang, daaaamals, AD&D 2nd gespielt und auch mal ein wenig D&D3 bzw. 3.5. Letzteres fand ich ganz gut, allerdings haben wir uns nie in die Optimierungs-Untiefen begeben.
D&D4 habe ich zwar nicht voller Interesse (ich war damals mit anderen Spielen genug ausgelastet), aber mit Wohlwollen entgegengeblickt. Ich wusste durchaus, dass D&D3.5 und Pathfinder sich da in mancher Hinsicht verzettelt haben - zumindest nach meinem Gusto. Das, was mit da mit D&D4 präsentiert wurde, fand ich aber überhaupt nicht ansprechend.
Ja, ich habe mich nie intensiv damit auseinandergesetzt und auch nie gespielt - daher mag ich an manchen Stellen etwas voreilig sein und es im praktischen Spiel dann besser finden als erwartet. Nur: Die Anmutung verleitete eben nie dazu, diesen Schritt zu gehen. Denn genau: Es legte für mich zu viel Fokus auf den "Game"-Anteil mit seinen doch ziemlich abstrakten Regelelementen. Zack, aus die Maus.
Abstraktion gehört natürlich dazu, aber ich mag eben auch, ich sag mal, Simulationistisches. Daily und Encounter Powers mögen an und für sich eine durchdachte und gute Mechanik sein, sind aber eben fast völlig losgelöst von der Spielwelt. Manches mag ich mit einen zugekniffenen Auge hinnehmen, manches dann eben nicht mehr. Und ja, dass gerade "mundane" Fähigkeiten in dieses Raster gepresst werden, störte mich zu sehr. Und auf der anderen Seite auch, dass Magie da teils angeglichen wurde.
Mir ist nun bewusst, dass D&D5 da ähnliche Mechanismen hat. Aber der Gesamteindruck ist nicht "so schlimm". Wenn, dann missfallen mir auch bei D&D5 die sehr abstrakten Elemente (etwa beim Thema HP), aber unterm Strich ist's noch okay. Vielleicht, weil es eben nicht so konsequent auf eine Stoßrichtung durchdesignt ist.
Sashael:
--- Zitat von: Rorschachhamster am 13.07.2021 | 14:50 ---Hmmm, das fehlende Ressourcenmanagement und die Rasten sind schon ein Kritikpunkt den ich öfter gehört habe - wobei das dadurch abgemildert wird, das es die härteren Alternativregeln im DMG gibt, wenn ich mich nicht irre. :)
--- Ende Zitat ---
Interessanterweise hatten wir mit 4E deutlich mehr Spannung wegen knappen Healing Surges und Daily Powers als in D&D 3 (oder jetzt 5) mit Spellslots.
Da von diesen Ressourcen auch die mundanen Klassen abhängig waren, konnten diese nicht mit z.B. Wand of Cure Wounds oder Healing Potions einfach weitermachen.
In D&D 3 konnte man ab einem gewissen Ausrüstungslevel die Kampfkraft deutlich ausdehnen, was in 4E so nicht mehr funktioniert hat.
Was die Powers der mundanen Klassen angeht, hätte man auch einfach konsequent das allgemeine Powerlevel mehr propagieren sollen, indem man wie z.B. in Earthdawn festlegt, dass alle "Helden" die Magie anzapfen können, um vereinzelt unglaubliche Aktionen (aka Daylies) durchzuziehen.
Hätte man einer Menge Kritik den Wind aus den Segeln genommen.
Trollkongen:
--- Zitat von: Sashael am 13.07.2021 | 18:49 ---Was die Powers der mundanen Klassen angeht, hätte man auch einfach konsequent das allgemeine Powerlevel mehr propagieren sollen, indem man wie z.B. in Earthdawn festlegt, dass alle "Helden" die Magie anzapfen können, um vereinzelt unglaubliche Aktionen (aka Daylies) durchzuziehen.
--- Ende Zitat ---
Wobei das auch so ein Ding ist, was mich nervt (und mir ein bisschen nach Computerspielen riecht). Ich will einfach auch mal stinkmundane Typen spielen können. So einen schön dreckigen Krieger oder Schurken, die einfach auf Brutalität, Geschick und Schläue zurückgreifen. Klar, zu D&D gehört auch irgendwie der Magie-Overkill, aber dass quasi jede Klasse rumzaubert, finde ich dennoch was öde. Das wäre also unsexy für mich. (Wobei ich vermute, da eher zu einer Minderheit zu gehören, gerade im D&D-Kosmos. ;) )
Crimson King:
Ist halt die Frage, ob man die Powers als Magie ansieht oder einfach als besondere Aktionen. Die Konzepte gab es in abgeschwächter Form allerdings auch schon in der 3. Edition. Dass das nach Videospiel riecht, ist aber nicht zu leugnen.
tartex:
--- Zitat von: Crimson King am 13.07.2021 | 19:00 ---Dass das nach Videospiel riecht, ist aber nicht zu leugnen.
--- Ende Zitat ---
In welchem Videospiel kann man eine Aktion x mal pro Tag machen?
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