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Von der Ingame Kommunikation der Spielercharaktere unter sich

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gilborn:
Aktiv habe ich tatsächlich keine Lösung gefunden.

Die Option von 1of3, dass nur ein gewisser Kreis der Spieler Infos erhält, klappt eher nicht, da hat es sich bei uns eingebürgert, dass derjenige out of charakter sagt: "Ich erzähle es der Gruppe".
Damit bin ich durchaus zufrieden. Es ist gut wenn Informationen geteilt werden, wenn sie nur transportiert werden, sprich lediglich der gleiche Text des SLs in etwas anderen Worten noch einmal abgespult wird ohne Reflexion ist ja wieder nichts gewonnen.

Deshalb ist es bei mir auf folgendes Rausgelaufen:
Ich lasse die Charaktere regelmäßig spüren, wie die Umwelt auf sie reagiert. Abscheu, Angst etc..
Das lässt die Spieler zwar meist ziemlich kalt (Ausnahme: Sie haben keine Nachteile abseits von Fluff haben, dann wird aber eher auf der Metaebene argumentiert, worauf ich aber nicht einsteige), aber für mich bleibt die innere Logik der Welt in Takt.
Werden die Konsequenzen härter (was ich versuche rein Anhand von Innerweltlicher Plausiblität zu entscheiden), gibt sich der Betroffene Spieler (und nur der) manchmal entrüstet, meist gibt man sich jedoch durchaus einsichtig.
Zwischen diesen Reaktionen gibt es interessanterweise tatsächlich nichts.
Auch härtere Konsequenzen führen zu keiner (reflektierenden) Diskussion zwischen den Charakteren. Aber ich hatte meinen Frieden damt geschlossen. Es liegt meinen Spielern wohl nicht bzw. gibt ihnen nicht viel, ok.

Richtig besser geworden ist es dann bequemerweise durch Input von Außen.
Ein neuer Spieler hat unsere regelmäßige Runde bereichert, er ist ein begnadeter Taschenlampenfallenlasser, spielt meist unsichere Charaktere und er spielt auch in jeder Runde mindestens einen anderen SC an (meist auch gezielt einen, der wenig Screentime hat). Allgemein ist er ein unheimlich guter Supporter für den SL.
Wir haben jede Woche die gleiche An- und Rückfahrt von etwa 45 Minuten, da kommt man natürlich ins Gespräch was man gut und schlecht findet. Dennoch habe ich das Gefühl, dass er es aus intrinsischer Motivation macht - wir sind uns von den Vorstellungen von gutem RollenspielTMsehr ähnlich.
Damit habe ich eigentlich alles was ich will  :)

1of3:

--- Zitat von: gilborn am  5.02.2025 | 08:47 ---Die Option von 1of3, dass nur ein gewisser Kreis der Spieler Infos erhält, klappt eher nicht, da hat es sich bei uns eingebürgert, dass derjenige out of charakter sagt: "Ich erzähle es der Gruppe".

--- Ende Zitat ---

In der entsprechenden Situation hatte ich tatsächlich den Spieler vorher gebrieft. Also das Raumschiff war abhanden gekommen und er konnte aus Gründen nicht die Leute kontaktieren, die eigentlich zuständig sind. Aber hier sind ein paar freischaffende Künstler. Viel Spaß. Also ein Ich Gebe Die Info Weiter hätte da nicht funktioniert.

Es war natürlich ein Oneshot und die Charaktere standen vorher fest.

Albrun Gebikung:

--- Zitat von: gilborn am  5.02.2025 | 08:47 ---

Die Option von 1of3, dass nur ein gewisser Kreis der Spieler Infos erhält, klappt eher nicht, da hat es sich bei uns eingebürgert, dass derjenige out of charakter sagt: "Ich erzähle es der Gruppe".
Damit bin ich durchaus zufrieden. Es ist gut wenn Informationen geteilt werden, wenn sie nur transportiert werden, sprich lediglich der gleiche Text des SLs in etwas anderen Worten noch einmal abgespult wird ohne Reflexion ist ja wieder nichts gewonnen.


--- Ende Zitat ---

Dies lässt sich aber so angehen, dass tatsächlich nur ein Spieler bestimmte Infos erhält. Habe kürzlich gehört, dass jemand das z.B. per WhatsApp an den betreffenden Spieler schickt. Dann kann sich der Spieler auch nicht auf "Was der Sl gerade gesagt hat..." beschränken, sondern muss (idealerweise In-Charakter) die Infos weitergeben.

Ich plane aktuell eine Star Trek Adventures Spielrunde, bei der ich ganz viel mit diesem Stilmittel arbeiten möchte.

Zed:

--- Zitat von: gilborn am 20.05.2021 | 09:01 ---Was kaum vorkommt, was ich jedoch vermisse, ist, dass sie das Im-Spiel-Geschehene (auch auf emotionaler Ebene) In-Charakter mit ihren Mitspielern reflektieren.
Also dass sie einfach untereinander über das Reden, was die Charaktere im Spiel so erleben.

--- Ende Zitat ---

Derartige In-Charakter-Gespräche gehören nicht zu dem, was meine Gruppe regelmäßig durchführen würde. (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Wir spielen sehr selten, vier bis fünf Mal im Jahr. Dadurch hat sich bei uns herauskristallisiert, welche Aspekte des Rollenspiels uns  w i r k l i c h  wichtig sind. Ich als SL versuche, den Ton des Spieles etwa alle drei Sitzungen zu ändern, zB über einen absolut anderen Spielort verglichen mit dem letzten, von daher gäbe es bei meiner Runde doch gelegentlich mal Platz für solche Lagerfeuergespräche.
Das, was Dir vorschwebt, würde ich mit meiner Gruppe zwar nicht als dauerhafte Einrichtung, aber als Akzent an zwei Stellen setzen können:

• Am Abend vor Armageddon (oder einer ähnlich großen Schlacht), in der meine Gruppe mitkämpft, und wenn unklar ist, wer den nächsten Abend noch einmal erleben wird. Ich würde meine Gruppe einladen, ihre potentiell "letzten Gespräche" am Lagerfeuer zu führen, und ich denke, sie würden sich darauf einlassen.

• Letztens hatten wir eine Situation, in der die Gruppe melancholisch über den Sinn und Preis von Engagement sprach, das nur Held:innen auf sich nehmen. Was sie gewinnen und was sie verlieren. Anlass war eine NSC-Figur, die die Gruppe erst fertig machen wollte, und die sie dann rührte. Bei einem Frühstück mit der Figur legten alle auf den Tisch, was in ihnen vorging und warum sie handeln, wie sie handeln. Freilich war dieses Frühstücksgespräch nicht völlig uneigennützig, denn die SCs wollten einen Gegenstand, den die Figur besitzt, und das Gespräch war der erfolgreiche Versuch des Knüpfens eines Bandes, das meiner Gruppe den begehrten Gegenstand etwas näher brachte.

Raven Nash:
Ich sehe das auch ein wenig als am "Thema" hängend. Ich stelle z.B. fest, dass bei Vaesen automatisch IG-Diskussionen stattfinden, bei Dragonbane (oder D&D) eher selten bis gar nicht. Wenn es denn bei Letzterem dazu kommt, dann immer, wenn es darum geht irgendwelche Geheimnisse/Hinweise aufzudröseln. Und das ist bei Vaesen eben immanent.

Informationen, die nur ein SC hat, kommen da auch deutlich häufiger vor. In dem Genre ist das Trennen der Gruppe einfach notwendig, während es im Fantasy-Bereich das Credo "Never split the party!" gibt.

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