Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] The Things We Leave Behind
[TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel II "Die Sorgen einer Mutter"
Outsider:
Gerade als Casey sich dazu überwand den Aufstieg in das alte Baumhaus in Angriff zu nehmen und vor ihrem inneren Auge schon sah wie sie abrutschte und sich an einem der rostigen Nägel das Bein oder die Hüfte aufriss, sah sie am Fuße des Baumes eine Stelle.
Es schien so als wäre hier die Moosschicht öfters angehoben worden. Der Bereich war nicht groß und hätte Casey nicht in Gedanken nach einem Versteck gesucht wäre ihr der Fleck wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, aber es sah so aus, als wenn dort möglicherweis etwas vergraben war. Der Gegenstand konnte nicht größer sein als eine Brotdose oder Zigarrenkiste.
Vielleicht war das Cassandras Versteck vor ihrer Mutter, auch wenn sie dann nicht sehr oft hier gewesen wäre. Vielleicht waren es aber auch nur ein paar "Schätze" aus Kindertagen. Bunte Glasmurmeln, ein jetzt wahrscheinlich vermodertes Lieblingscomicheft und ähnliche Dinge die Kinder für würdig halten sie in einem Geheimversteck unter einem Baumhaus zu vergraben.
KhornedBeef:
Dean
In Casseys Zimmer
Dean nimmt sich die Zeit, nochmal genau nachzufragen, wann Cassandra das erste Mal von "Eleonore" oder "Eleonor" gesprochen hat. Dann geht er hoch zu John und sieht sich mit ihm in ihrem Zimmer um. Auf dem Weg blickt er aus den Fenstern des Hauses, als gäbe es dort vielleicht einen Hinweis.
"Wir finden sie, Karen. Wir hören nicht auf, zu suchen. antwortet er auf Karens Nachricht. Lügner. Jede Suche wird irgendwann beendet.
Er untersucht Karens Photos, den Hintergrund. Neue Menschen, ungewöhnliche Orte, irgendetwas was auffällt. Muss den Vater überprüfen, wenn ich kann. Standard für Ausreißer.
"John, diese Sprüche, oder Gedichte, sagt dir das irgendetwas?"
Outsider:
In Cassandras Zimmer
Während Dean nach oben zu John ging dachte er noch kurz über das nach was Cassandras Mutter ihm auf die Frage nach Eleanor gesagt hatte. Sie hatte den Namen das erste mal am Tag des Streits mit Cassandra gehört, davor hatte ihre Tochter nie von einer Person mit dem Namen gesprochen. Es war also erst ein paar Tage her, auch wenn Dean sich sicher war, dass das Kennenlernen zwischen Cassandra und Eleanor deutlich früher gewesen sein musste. Auch ein gekränkter Teenager spricht nach wenigen Stunden oder Tagen nicht davon, dass eine Fremde eine bessere Mutter als die leibliche wäre. Dean´s Ermittlergespür sagte ihm, die zwei hatten schon länger und inniger Kontakt.
Bei seinem Blick nach draußen konnte Dean gerade noch sehen wie Casey zielstrebig in das Unterholz hinter dem Bootstrailer eintauchte und im Wald verschwand, welcher das Grundstück umgab.
Die Bilder an der Wand am Fenster konnte Dean alle Algonac zuordnen, eine auffällige Mehrheit war in oder vor einer Bar geschossen worden die sich „Spotlight Bar“ nannte. Eine Musikkneipe in Algonac, hier wurden immer wieder Konzerte verschiedener lokaler Bands gespielt. Die Bar war ein Magnet für junge Leute, aber soweit Dean wusste sauber. Der Barkeeper hatte einen Blick auf die Besucher, auch wenn er natürlich nicht für jeden Gast seine Hand in´s Feuer legen konnte. Dem APD war die Bar jedenfalls kein Begriff wenn es um mehr als um gelegentliche Einsätze wegen Raufereien ging.
Auf einem Bild war Cassandra mit dem Barkeeper, einem breitschultrigen, muskulösen Mann mit nach hinten gegelten Haaren, Lederweste und Biker-Stiefeln zu sehen. Noch mit auf dem Bild war eine Musikerin die dort an dem Abend ein Konzert gegeben hatte. Zwischen den Bildern hing auch ein altes Ticket für das kleine Konzert. Scarlet Swimmer hieß die Sängerin und war anscheinend öfters in der Spotlight Bar. Cassandra war dem breiten Grinsen und leuchtenden Augen nach, welche sie auf dem Bild hatte, ein großer Fan der Sängerin. Wesentlich mehr gab es aber auf den Bildern nicht zu finden.
Hinter Dean machte sich John daran das Zimmer zu durchsuchen und machte sich auch so seine Gedanken zu den Sprüchen und Liedzeilen, in erster Linie konzentrierte er sich aber auf´s Suchen. Er würde Dean später noch was zu den Worten sagen können.
Das Zimmer war für John ein grauß, überall lag Wäsche rum und der Boden war kaum noch zu sehen und er war sich sicher, wenn hier nur einmal richtig aufgeräumt worden wäre, dann hätte man Cassandra möglicherweise schon gefunden. Hier in diesem Zimmer irgendwo unter den Wäschebergen. So stocherte er mal hier mal da, nahm etwas beiseite und stieß auf etwas Hartes. Er schob den Wickelrock beiseite, der darauf lag und förderte ein kleines Buch zu tage.
Der Einband war alt, nicht wirklich antiquar, aber es hatte doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und wurde in der Vergangenheit nicht gut behandelt. Der Titel lautete „Mythical Beings of the Twenty-First Century by Edward Long Chaser“.
Könnte es sich dabei um das Buch handeln von dem Karen gesprochen hatte, aus dem die Idee für das Graffiti stammte das Karen sprühen wollte?
Irgendwie musste John bei dem Fund auch an sein gestriges Erlebnis mit dem Häftling denken. Man dufte nicht zu viele Kleinigkeiten an den Herrn der kleinen Dinge verlieren. Wie es aussah, hatte Cassandra das Buch, das Ideengeber für ihr Graffiti war, hier zurückgelassen.
John war sich nicht sicher ob sie es wirklich vergessen hatte, vielleicht hatte sie einfach keine Chance mehr bekommen es zu holen.
Katharina:
Casey Heath
Im Garten von Familie Angler
Casey geht in die Hocke und betrachtet die auffällige Stelle kurz. Dann versucht sie mit ihren relativ langen, aber schmalen Fingern das Moos anzuheben.
Outsider:
In dem Augenblick als ihre Finger das Moos berühren zuckt Casey kurz zurück. Ihre Sinne scheinen um ein Vielfaches besser geworden zu sein und sie nimmt den Wald, den Geruch nach dunkler, schwarzer Erde, verrottenden Blättern und feuchtem Moos viel intensiver wahr als noch Augenblicke zuvor und diese Melange aus Gerüchen erinnert sie an etwas uraltes und Böses, etwas von dem sie schon einmal geträumt hatte. Erst vor ein paar Tagen und auch die Kratzer auf ihren Armen fangen wieder an zu brennen. Instinktiv wappnet sie sich davor den keuchenden Atem ihres Verfolgers hinter sich zu hören.
Aber der Moment geht vorbei und auch wenn Casey einmal tief durchatmen muss ist der Wald hinter Cassandras Haus nur ein lichtdurchfluteter Mischwald im Sommer in dem die Vögel zwitschern und die Blätter im Wind rauschen.
Casey kann feststellen, dass das Moos nur lose angewachsen ist und eine kleine flache Grube bedeckt, in der lockere Erde über einer alten Zigarrenschachtel aus Blech liegt. Die Werbung der Zigarrenschachtel ist längst verrottet und es sind nur noch die Erhebungen und Einstanzungen im Blech zu erkennen in dessen Vertiefungen sich Erde angesammelt hat. Wenn man die Dose restaurieren würde, könnte man sicherlich die Marke erkennen und wie alt die Dose sein muss, aber offensichtlich handelt es sich hierbei um irgendeinen Flohmarktartikel.
Vorsichtig hebt Casey die Dose aus ihrem irdischen Versteck, welches fast ein wenig Ähnlichkeit mit dem nahegelegenen Friedhof hat und öffnet die Dose. Beim leichten schütteln der Dose, raschelt etwas im Inneren, nichts schweres, jedenfalls kein Kleingeld und keine Glasmurmeln.
Im Inneren kommen nur vier Dinge an´s Tageslicht. Eine alte Postkarte die Cassandra als Kind vielleicht mal gekauft hat und die an sie selbst adressiert ist. Auch wenn die Schrift auf der Rückseite eher die eines Erwachsenen ist und nur das Adressfeld ausgefüllt wurde. Die Karte ist verblasst als hätte sie lange an irgendeiner Wand gehangen und Zeigt einen langgezogenen See in einer von Wald und steinigen Bergen dominierten Landschaft. Nur noch sehr schwach ist auf der Rückseite zu lesen „Agnew Lake Canada“. Weiter ist eine einhundert Dollar Note in dem Kästchen die irgendwann mal Feuchtigkeit gezogen haben muss und fleckig ist, aber man kann noch mit ihr bezahlen.
Die zwei letzten Dinge in der kleinen Dose sind ein gefalteter Zettel und ein ebenfalls gefalteter Zeitungsausschnitt aus Oktober 2014.
Der Zeitungsausschnitt ist bei weitem nicht so alt, es sieht eher danach aus, als wenn Cassandra ihn aus etwas herausgerissen hat und Casey könnte sich vorstellen, dass Cassandra ihn aus dem Zeitungsarchiv oder einer Bibliothek hat, oder von jemandem der halt alte Zeitungen sammelt. Es wirkt aber nicht so als wenn sich Cassandra den Zeitungsartikel hat mitnehmen dürfen, dann wäre er sicherlich mit einer Schere vorsichtig herausgetrennt.
Bei dem anderen Zettel handelt es sich um Werbeblatt, vielleicht ein Flugblatt oder etwas das man in seinem Postkasten findet als Beilage zu anderen Broschüren die man entweder wegschmeißt, zum Anheizen eines Grills benutzt oder zum Abdecken des Bodens, wenn man renovieren möchte.
Auf dem Zettel ist ein Traumfänger abgebildet und der Text da drunter besagt:
Mrs. White Crow Fortune Teller – Nishnaabe Medicin and Souveniers
Open all Day
Algonac Antique Mall
Parking Lot
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