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Braucht ein RPG-Eigenbau (zur VÖ) eigentlich ein eigenständiges Regelwerk?

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Doc-Byte:
Braucht ein RPG-Eigenbau (zur VÖ) eigentlich ein eigenständiges Regelwerk?

Die Formulierung der Ausgangsfrage fällt mir nicht so ganz leicht und sie ist natürlich etwas zugespitzt formuliert. :think: Mich beschäftigt die Frage, ob man eigentlich ein eigenes Regelwerk entwickeln muss, wenn man einen RPG-Eigenbau entwickelt und diesen nicht nur im heimischen Umfeld nutzen, sondern gerne (in welcher Form auch immer) veröffentlichen möchte?

Konkreter Auslöser für diesen Thread ist der "Austausch von Hobby-Entwicklern zu eigenen Rollenspielen" Thread, aber vielleicht ist dessen Titel auch nur ungünstige gewählt. Denn dort wird irgendwie nicht so recht zwischen der Entwicklung eines "Rollenspiels" und eines "Regelwerks" differenziert. - Ja, für viele scheint das sogar synonym zu sein.

Jetzt ist aber nicht jeder ein begnadeter Regelwerksentwickler. Das musste ich Laufe der Jahre auch lernen. Ich bin sogar ziemlich mies darin, glaube ich. Deshalb habe ich es irgendwann aufgegeben und meine Zeit lieber in die Entwicklung der Spielwelt gesteckt und mich mit "universellen" Regelwerken auseinander gesetzt.

Wenn ich mich so auf drivethrurpg umschaue (oder teilweise auch hier im Forum), gehen viele natürlich auch den Weg, ein reines Setting oder Abenteuer zu veröffentlichen, das entweder komplett systemlos ist oder sich auf ein vorhandenes System bezieht. Das wird man natürlich nicht unbedingt als "eigenes Rollenspiel" betrachten.

Aber was ist, wenn man - so wie ich - ein vorhandenes System in angepasster Form nutzt, statt von Grund auf selber zu bauen. Wenn dieses Regelwerk dann mit dem Setting zusammen kommt und verzahnt wird, ist das für mich trotzdem eine "Eigenentwicklung", ich fühle mich damit aber trotzdem in diesem Unterforum irgendwie fehl am Platz. Müsste ich ein eigenes Regelwerk schreiben, um wirklich sagen zu können: Ich habe ein eigenes Rollenspiel entwickelt?

Würde ich jetzt bspw. Fate oder Savage Worlds nutzen, würde ich mein RPG vermutlich im entsprechenden Bereich posten, aber es wäre vom Gefühl her - wiederum für mich - dann eher ein Settingbuch als ein komplettes Rollenspiel.


Langer Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich irgendwie etwas zwischen den Stühlen und überlege, ob dies vielleicht auch mit ein Grund ist, dass mein Projekt in diesem Unterforum hier gefühlt etwas untergeht. Bin ich vielleicht einfach nur im falschen Bereich unterwegs, obwohl ich der Meinung bin, durchaus ein "eigenes" RPG entwickelt zu haben. - Oder provokant gesagt: Fehlt mir am Ende des Tages dann doch das selbst entwickelte Regelwerk? Und ja, ich habe die Diskussion zu den Vorlieben der User dieses Forum ins Sachen eingenes oder generisches System für ein Setting durchaus auch interessiert verfolgt.







OldSam:

--- Zitat von: Doc-Byte am  9.07.2021 | 22:14 ---Braucht ein RPG-Eigenbau (zur VÖ) eigentlich ein eigenständiges Regelwerk?
--- Ende Zitat ---

Ich würde für mich sagen: Nein, wenn 2 Bedingungen erfüllt sind:

a) V. a. muss es klar transparent (!) sein, dass es letztlich ein Weltenbuch/Settingbuch ist und man eine separate Regelmechanik einsetzen soll, die nicht Teil der Publikation ist.

b) Ich würde mir dann wünschen, dass leicht konvertierbare, gut verständliche "generische" Werte für 1-2 Universalsysteme enthalten sind.
Besonders ideal finde ich da als Grundlage sowas wie bei FATE, wo einfach sprachliche Werte wie "Superb", "Great" oder "Average" genommen werden, was man super easy portieren kann in's eigene System der Wahl, nach Bedarf.

Unter den beiden Bedingungen fände ich das aber dann sogar super! :d
...weil man nicht "yet another rule system" mitgeliefert braucht, das nix tolles kann (nur aus "Pflichtgefühl" erstellt wurde) und dann letztlich nur Lernzeit frisst ;)

fivebucks:
Es gibt doch z. B. die Open Gaming License.

Dr. Beckenstein:

--- Zitat von: Doc-Byte am  9.07.2021 | 22:14 ---Braucht ein RPG-Eigenbau (zur VÖ) eigentlich ein eigenständiges Regelwerk?

Aber was ist, wenn man - so wie ich - ein vorhandenes System in angepasster Form nutzt, statt von Grund auf selber zu bauen. Wenn dieses Regelwerk dann mit dem Setting zusammen kommt und verzahnt wird, ist das für mich trotzdem eine "Eigenentwicklung",


--- Ende Zitat ---

Nein.
Wenn jemand anders das Regelwerk entwickelt und veröffentlicht hat und die Urheberrechte daran hält, gilt deine "Eigenentwicklung" als Plagiat, wenn du sie ohne seine Genehmigung veröffentlichst. Wenn du dafür noch Geld kassierst, wirst du teuren Ärger bekommen.
Du könntest versuchen, vom ursprünglichen Autor eine Lizenz zu erwerben (kostet Geld), oder ein Open-Source-Werk zu verwenden, aber auch da solltest du gründlich recherchieren, ob da nicht jemand Ansprüche anmelden kann. 

OldSam:
...ja, der rechtliche Rahmen muss immer gewahrt bleiben, wenn es um kommerzielle Systeme geht - auch mit kleinen Änderungen "klauen" ist da durchaus nicht ungefährlich... (Auch wenn die Regeln selbst oft "vom Prinzip her" (konträr zum exakten Text) nicht oder wenig geschützt sind, im besten Fall ist es eine Grauzone).

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