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Braucht ein RPG-Eigenbau (zur VÖ) eigentlich ein eigenständiges Regelwerk?
tartex:
--- Zitat von: Maarzan am 10.07.2021 | 17:32 ---Wie viel weniger braucht die Welt dann noch ein weiteres Setting - einem Produkt, welches dann doch den Beteiligten den eigentlichen kreativen Inhalt vorkaut statt sie genau diesen selbst machen zu lassen?
--- Ende Zitat ---
Ich brauche kein weiteres Setting, das genauso strukturiert ist, wie fast alles im Mainstream. Aber Settings im Hexcrawl-Format (6 Meilen / 10km) z.B. kenne ich deutlich zu wenige. Da kaufe ich gerne noch was. Ähnliches sieht es mit anderen Formen von klarer Strukturierung aus, wo zu viel Labertext durch Usability ersetzt wird.
Innovatives Format - oder auch Nischenformat - kann also doch noch Käufer finden.
Bei den Regeln sieht es ähnlich aus. Ist was innovativ genug, kaufe ich das gerne. Seit pbtA hat da aber eigentlich nichts mehr meinen Innovationsansprüchen genügt. Folglich wäre es sehr, sehr überraschend, wenn ein Regelwerk, das als Hintergedanke geschrieben wird, sowas schafft. Da habe ich deutlich lieber kurze OSR-Statblocks.
Maarzan:
Am Ende läuft es wohl in der Praxis wie bei den Spielstilen darauf hinaus:
Für nahezu alles gibt es irgendwo den einen oder anderen Liebhaber.
Aber damit der gezielt und enttäuschungsarm zugreifen kann, gehört eben auch rechtzeitig erkennbar das passende Label drauf.
a) eigenes Regelwerk
b) eigenes Regelwerk mit Setting
c) Übernahmeregelwerk mit Setting
d) neues Setting
Mir fallen heute aber keine griffige(re)n Schlagworte ein ... :think:
Als ausdrücklich eigenständiges Regelwerk (wie hier gefragt) , würde ich aber nur a+b gelten lassen. Wenn die Primärschöpfungskraft in das Setting geflossen ist und der Rest ist externes Zuwerk, dann gehört das auch so deklariert.
Doc-Byte:
Ich bedanke mich erst mal bei euch; eurer Feedback hat mir gerade wirklich sehr geholfen. 8) Ich möchte hier noch ein letztes mal auf ein paar Beiträge zu meinem speziellen Fall antworten, dann können wir in diesem Thread sehr gerne allgemein werden. (Ich hab ja meinen eigenen Thread für meinen RPG-Eigenbau und gerade den Eingangspost komplett überarbeitet. :))
--- Zitat von: tartex am 10.07.2021 | 07:32 ---Blöde Frage, aber: spielst du und testest du dein RPG eigentlich selbst? Dann musst du ja auch wissen, welches System du tatsächlich nützt.
Wenn es ein reiner Papiertiger ist, dann würde ich es nicht als eigenständiges Spiel wahrnehmen wollen, sondern doch lieber nur als Setting sehen.
--- Ende Zitat ---
Ich vermute, du meinst mich damit? Also, bisher entwickelt ich mein Rollenspiel tatsächlich nur, aber es soll auf jeden Fall so wie es ist gespielt werden. - Also mit den enthaltenen Regelen. :)
--- Zitat von: flaschengeist am 10.07.2021 | 09:24 ---1. Egal, wie du Star Reeves bezeichnest, ich kann dir jedenfalls sagen, dass mich die optische Qualität beim Überfliegen deines Werkes sehr beeindruckt hat - besser als viele Verlagsveröffentlichungen. Allein das wäre für mich Grund, stolz auf das Werk zu sein.
--- Ende Zitat ---
Ich hab irgendwie Spaß daran entwickelt, mich ins Thema Layouten reinzufuchsen. ;D Aber der konkrete Inhalt muss natürlich am Ende des Tages auch und vor allem überzeugen. Beim Optischen hab ich manchmal selber schon das Gefühl, fast ein wenig zu übertreiben. wtf?
--- Zitat von: flaschengeist am 10.07.2021 | 09:24 ---2. Die Übergänge zwischen dem Anpassen existierender Regeln und dem Entwerfen neuer Regeln sind auch aus meiner Sicht fließend. Denn woher kommt die Inspiration für "neue" Regeln? Ein Heureka-Moment aus dem Nichts? Nein, denn aus dem Nichts kannst du auch nichts schöpfen - mit dem Verstand genausowenig wie mit den Händen. Kreativität ist die Neukombination von Wissensbeständen, die du irgendwann und irgendwo erworben hast. Und wenn diese Kombination eine gewisse "Schöpfungshöhe" hat, bezeichnen wir sie mehr oder weniger willkürlich als neu. Vanguard z.B. hat eine 2W10 Würfelmechanik, Fertigkeit + Attribute gegen Zielwert. Habe ich beides nicht erfunden. Vanguard hat Zauber, Talente, eine Vorteils-/Nachteilsmechanik, Kampfmanöver, "crafting", Qualitätsstufen der Ausrüstung - habe ich alles nicht neu erfunden, "nur" neu kombiniert. Falls du also Dungeon Crawl Classics, Labyrinth Lord, Swords & Wizardry, Whitehack und die unzähligen anderen OSR-Systeme, die alle regelseitig viel ursprüngliches D&D beinhalten, als eigenständige Regelwerke ansiehst, warum dann nicht Star Reeves?
--- Ende Zitat ---
Danke für die Aufmunterung, viele wahre Worte. :)
--- Zitat von: ArneBab am 10.07.2021 | 09:41 ---Wenn Leute es spielen können und du keine Kernmechanismen veränderst: Release early, release often. Ideal wäre es natürlich, wenn Leute Zusätze auch als Einzeldokumente bekommen könnten — wie eine Fanzine, die dann ins Regelwerk integriert wird. Das hält auch bei Stange :-)
--- Ende Zitat ---
Hm, ich bring ja eh bei jeder Änderung ein neues PDF raus. (Immer unter dem selben Link.) Am Spielmechanismus hat sich schon länger nichts mehr verändert, es geht eigentlich nur noch um Fehlerbehebung, Optimierung und das leidige Thema rund um Kampagne und Co....
--- Zitat von: ArneBab am 10.07.2021 | 09:41 --- (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Vorsicht: Die Kennzeichnung der einzelnen Seiten ist toll, aber für so eine Mischung solltest Du dir trotzdem das explizite OK von pro-indie holen. cc by-sa verlangt, dass abgeleitete Werke auch darunter stehen, und ob deine Teile als abgeleitet gelten ist eine Grauzone — zumindest wenn Regeln und Welt im gleichen Kapitel vorkommen (bei getrennten Artikeln hoffe ich, dass es sicher ist, aber IANAL — ich bin kein Rechtsanwalt — deswegen bin ich eher mal etwas zu paranoid). Das gleiche gilt für Artwork und Layout ⇒ geh auf Nummer sicher und lass dir das OK geben. Gib im Zweifel so viel frei, wie sie verlangen. [...]
--- Ende Zitat ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich hab mehrfach mit Dammi von Pro-Indie Rücksprache gehalten. Er hat auch einen meiner Probedrucke erhalten. Das sollte eigentlich alles okay und auch nachweislich sein. Was das Layout angeht, das stammt eh von mir. ;) Beim Artwork nutze ich Stock Art und habe auf die entsprechenden Lizenzen geachtet. Momentan sollte das alles save sein, aber bei einer professionellen Veröffentlichung müsste man das sicher noch mal einzeln abklopfen, da geht es ja um ganz andere Verhältnisse.
YY:
--- Zitat von: Haukrinn am 10.07.2021 | 17:24 ---Ganz ehrlich, keine Sau braucht noch einen Midgard/Rolemaster/DSA/Pathfinder-Heartbreaker und die Chance, dass du tatsächlich etwas besser machst als die Spiele, die schon da sind, die ist realistisch betrachtet gleich Null. :)
--- Ende Zitat ---
Die Chance, dass man etwas besser macht als bestehende Systeme, ist sogar ziemlich hoch.
Man wird freilich nicht alles besser und zugleich signifikant anders machen, aber bei den "offiziellen" Regelwerken gibt es auch genug, die im Prinzip nur neue Abmischungen von längst Bekanntem sind und doch auf eigenen Füßen stehen.
ArneBab:
--- Zitat von: Doc-Byte am 10.07.2021 | 22:32 --- (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich hab mehrfach mit Dammi von Pro-Indie Rücksprache gehalten. Er hat auch einen meiner Probedrucke erhalten. Das sollte eigentlich alles okay und auch nachweislich sein. Was das Layout angeht, das stammt eh von mir. ;) Beim Artwork nutze ich Stock Art und habe auf die entsprechenden Lizenzen geachtet. Momentan sollte das alles save sein, aber bei einer professionellen Veröffentlichung müsste man das sicher noch mal einzeln abklopfen, da geht es ja um ganz andere Verhältnisse.
--- Ende Zitat ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Sehr cool! Professionelle Veröffentlichung hat übrigens keine so sehr anderen Verhältnisse :-)
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