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Das gegenseitige Beschreiben und Kennenlernen der Charaktere
KhornedBeef:
Finde die Auswahl der obligatorischen Themen ganz schön. Ja, es gibt Spiele, die das alles schon lösen. Aber eben auch andere.
Ich tendiere aber auch dazu, kein planloses Treffen in einer Taverne zum Teil des Spiels zu machen. Das bespricht man kollaborativ vorher oder lässt von der SL festlegen, was die Gruppe verbindet.
Crimson King:
Die Charaktere sollten den anderen Spielern vorgestellt werden, nicht den anderen Charakteren.
Davon ab sollten die Charaktere sich entweder bereits kennen und im notwendigen Maß vertrauen, oder sie benötigen gemeinsame oder zumindest kompatible Motivationen, die der SL vorab bekannt sind und mindestens zum Einstieg die eigentlichen Abenteueraufhänger bilden. Das weitere Kennenlernen ergibt sich dann organisch aus dem Spiel.
CK:
Beim ersten Kennenlernen reicht mir immer das, was man sieht - Klamotten, Frisur usw. (aber bitte keinen trockenen, eigentlich nicht sichtbaren Zahlen wie 1,64 groß, 78kg).
Doch der ganze Rest - tja, dafür gibt es imho nur eine wirksame Methode, die sich "echt" anfühlt und die organisch wirkt: Zeit.
Man bekommt schon irgendwann mit, wie der andere tickt - ob in Schlüsselmomenten oder der Lagerfeuerroutine, alles andere ist imho nur erzwungen und fehlplatziert. Vielleicht bei nem OneShot hilfreich (da oft aber eher unnötig), doch bei vernünftigen Kampagnen ist das nunmal die süsse Ernte, die halt Zeit braucht, dann aber alle belohnt und wahre Tiefe hat.
Man muss nur halt geduldig sein, aber irgendwann ist es dann da. Immer.
Heinzelgaenger:
Tja, das Kennenlernen und das dazugehörige Anfahren ist einer der Basis-Schwierigkeiten.
Es gibt keine idealen Lösungen weil es so viele verschiedene Spielstile und Erwartungshaltungen gibt.
Einen unangenehmen Sprung ins kalte Wasser erlebt man oft dann, wenn man als Neuankömmling in die Sphäre alteingesessener Runden eindringt.
Ich finde Rackirs Ansatz nicht schlecht, weil Struktur in dieser Phase helfen kann, katastrophale Anfänge zwischen untereinander unbekannten Spielern zu vermeiden.
Sicherlich könnte man die verschiedenen Phasen mit Optionen versehen, welche die verschiedenen Spieler sich wie Bälle untereinander zuwerfen können.
Der typische dritte Weg ist natürlich (hoffentlich wohlwollende) SL-Fiat "du bist überhaupt der ... der Cousin von Sir Schrotti und dein Lehensherr hat dir befohlen bei eurem ersten Abenteuer ähh Unternehmen auf ihn gut aufzupassen" Da muss die Chemie schon stimmen damit so was die Stimmung bereichert.
Rackhir:
Danke für die vielfältigen Kommentare. Damit sind die Randbedingungen und Einschränkungen für das System schon ganz gut beschrieben. Wofür man es NICHT braucht:
a) Einen Tisch mit Method Actors. Die kriegen das auch ohne Verregelung hin.
b) Wenn man die Gruppe schon vor Spielbeginn gründlich untereinander vernetzt. Wobei ich da auch noch einen Mehrwert sehen würde, wenn man nicht nur klärt, wer wessen Cousin ist und wer wem schon mal das Leben gerettet hat, sondern außerdem noch Raum einbaut, um weitere Seiten dieser Figuren während des Spiels herauszukehren.
c) Wenn das System schon eine bestimmte Herangehensweise vorsieht. Es soll ja auch Systeme und Spielstile geben, bei denen die Charaktere zu Beginn noch nicht voll ausdefiniert sind und sich dies erst nach und nach ergibt. Das könnte man eventuell hiermit verknüpfen, erfordert aber ein bisschen Anpassung.
Klar ist das Auftaktproblem etwas artifiziell (wobei mir ein paar publizierte Kampagnen einfallen, die genau so beginnen). Ich denke aber, dass man damit auch in anderen Setups (siehe Punkt b) auch noch Mehrwert erzeugen könnte.
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