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Oberbösewichte und ihre Motivation
Erbschwein:
--- Zitat von: unicum am 19.08.2021 | 11:18 ---Hrmpf.
Für einen klassichen Dungeoncrawl brauche ich natürlich keine Motivation,... ich brauch ja nicht mal einen Oberbösewicht, was ich brauch ist ein Loch am Eingang und vieleicht einen "Endboss".
Ist ja auch mal wieder Typisch Internett das in einer "Diskussion über x" auch wieder gesagt wir "x brauch ich nicht!"
Ich finde übrigens auch das Wort "Oberbösewicht" etwas flach, aber mal dahingestellt. Ich hätte lieber das Wort Antagonist also "Gegenspieler" denn diese muss ja nicht unbedingt immer böse sein um Spannung zu erzeugen. (Etwa wenn sich zwei um die Liebe einer Frau streiten,...)
Ich mag eigentlich gerne Abenteuer die etwas mehr darstellen als Dungeoncrawl, seien es Detektivabenteuer oder auch Intriegenspiele. Hier ist es imho unerlässlich zu wissen was die NSC als Ziele verfolen und warum (die Antwort auf das Warum liefert dann die Motivation). Da es hier oft so ist dass die Aktionen der Spieler von vielen Gruppen (ich spiele manche Abenteuer gerne mehrmals mit anderen Gruppen damit ich sehe wo "Löcher" in der Geschichte sind - das können durchau auch Löcher in der Motivation sein.) oft genug völlig andere Bahnen gehen. Es gibt dann reaktionen von NSC welche auf die Aktionen der SC eben auch mal anderst ausfallen können - aber dazu muss ich über die NSC auch etwa wissen. Und die Motivation ist eben eine der Triebfedern welche die NSC zu Aktionen veranlasst. Gut ausgearbeitete NSC machen einen Plot für mich eben besser.
Und ja ein Dungeoncrawl hat eben einen Plot der meist genauso flach ist wie das Papier auf dem das Dungeon gezeichnet ist. Das kann ja auch durchaus spass machen, aber wenn ich als Spieler nur solche Plots bekomme wird eben nicht alle meine bedürfnisse bezüglich rollenspiel erfüllt, der Taktiker, der Powergamer, etc sind vieleicht zufrieden der Storyteller und Method Actor meinen aber nur "Hö?"
--- Ende Zitat ---
Hallo,
@unicum
Es ist ein dungeoncrawl solange man es so verkauft. Dahinter können schöne oder auch unschöne Gründe geben. Zwerge die nur ein Außenposten oder doch eine Zweitmine mit oder kaum Bevölkerung hat oder hatte, oder doch ein Taktischer Zug von Zwergen und co. und warum wurde es nicht Instandgehalten könnte es 1000 Gründe geben. War es doch nur ein Händlerposten.
Dahinter können auch Intrigen stecken. Was wohl kein Zwerg vermuten würde. Monster müssen bei dem ersten antreffen auch nicht geben. Aber nach Jahren könnte es noch ein Bezug geben.
Alleine nur auf Mythen und Sagen. Nicht jeder Zwerg wolle an diesen Ort vorbei gehen oder den Ort Aufsuchen.
-Edit:- Eventuell Menschen, die von den Sagen erfahren haben, könnten Mutig genug sein und sich Nur die Gegenstände erbeuten wollen.-
-Edit:- Und wer weiß wo sich die Sagen mit dem Wind sie an einem Ort tragen.-
Trollkongen:
--- Zitat von: Issi am 19.08.2021 | 09:45 ---Wenn ich es nicht erkläre, bleibt nur:
"Der ist halt böse, und muss deshalb sterben." - Als Antwort.
--- Ende Zitat ---
Mal davon abgesehen, dass es mir als Spielleiter hilft, wenn ich eine Motivation habe (sowohl fürs Schreiben des Abenteuers als auch für eventuelles Improvisieren), stehen meine Spieler*innen auch auf sowas. Da sind ein paar echte Dramaqueens dabei. ;) (Jaja, ich weiß, dass wir da gerade D&D5 spielen, ist vielleicht was seltsam. Allerdings mögen die zugleich auch ordentliches In-den-Arsch-treten.)
Daher plane ich (soweit man das beim Stand der Sache sagen kann) auch, eine Dialogszene irgendwo einzubauen, soweit das möglich ist. Und da wäre Charakter schon hilfreich.
Und ja, viele Geschichten, die man kennt, sind ja gerade dadurch so spannend, weil man sich fragt, warum jemand böse ist. Bei Star Wars hat man dazu immerhin drei Filme gemacht. ~;D
@Vecna: Da lasse ich mich gern inspirieren, gerade weil D&D-Schurken wohl ein paar D&D-Eigenheiten abdecken. Weitere Vorschläge? Ich kenne mich mit D&D-Modulen quasi nicht aus.
Issi:
Es lässt sich vieles auch so erklären, dass man am Ende trotzdem der Meinung ist:" Der Wicht muss weg!"
Bei Voldemort z.B. hatte jeder die vage Ahnung, dass alles an seiner schweren Kindheit lag.
Und jeder wusste, worauf er zustrebte.
Dennoch waren sich am Ende der Reihe alle einig, dass es um ihn nicht Schade ist.
( Da war keine Einsicht oder Umkehr mehr zu erwarten)
Edit. Wenn der Wicht entschlossen genug ist, keinerlei Reue empfindet, und lieber sterben würde, als einzulenken, fällt das idR. auch nicht so schwer.
Wobei man sich trotzdem die Frage stellen kann: Ist es wirklich notwendig zu töten?
( Ist es nicht sogar ein größere Strafe ihn am Leben zu lassen?)
Das und vieles mehr, müssen sich die Helden dann überlegen.
Edit.
Wenn man seine SPL richtig in die Zwickmühle bringen wollte, müsste man den Wicht am Ende heulend zusammen brechen, bereuen und um Gnade bitten lassen.
- Das kommt im Rollenspiel nur so gut wie nie vor.
Die Frage ist auch was man unter "Gegenspieler aufhalten" versteht.
Besteht noch eine Chance, dass der Wicht seine Fehler erkennt?
Oder dass er flieht?
Ist ihn zu töten wirklich der einzige Weg?
( Wenn alle Gegner immer bis zum Tod kämpfen, niemals fliehen, und nichts bereuen ( auch wenn es nur vorgegeben ist), wird es ja evtl auch auf die Dauer langweilig)
Lichtschwerttänzer:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 18.08.2021 | 14:19 ---Naja, hängt primär davon ab, wie sehr man den Fokus auf das BÖSEwicht im Wort legt. Nenn es Schurke oder Antagonist, dann ist Bösartigkeit erstmal nur eine Option, kein Automatismus.
--- Ende Zitat ---
Das ist Wichtig, Gegner, Antagonist, Feind != Bösewicht
Böse hat für mich in dem Kontext eine Bedeutung die über die anderen hinausgeht
bzgl Vampire etc
ist das noch die Person oder ist die Person nur noch Trapping, der Handschuh über dem Monster
bzgl Voldemort, Sauron, Failbaddon they needed Killing glad to be of service
A cold voice answered: 'Come not between the Nazgûl and his prey! Or he will not slay thee in thy turn. He will bear thee away to the houses of lamentation, beyond all darkness, where thy flesh shall be devoured, and thy shrivelled mind be left naked to the Lidless Eye.'
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: Vecna am 19.08.2021 | 01:24 ---Da du D&D5 spielst lohnt sich ein Blick in die offiziellen Quellen. Fast alle "Oberbösewichte" der jeweiligen Kampagnen und Szenarien haben ihre nachvollziehbare Agenda und gehen als graue Figuren durch.
Allerdings würde ich sogar sagen, dass vor allem für D&D5 die Idee des Bösewichts mehr oder weniger ausgedient hat. Selbst die Agenten des Elementaren Bösen aus Fürsten der Apokalypse sind allzu-menschlich Getriebene, die das böse Ausmaß ihrer Taten kaum begreifen und quasi tragische Helden darstellen.
--- Ende Zitat ---
Das ist imo eine sehr eigenwillige Interpretation. Bei allen Fürsten steht dabei, dass sie gewalttätige, grausame Egomanen sind, die ihre Macht verwenden, weil sie meinen diese verdient zu haben und sich jetzt rächen zu müssen. Ich weiß ehrlich nicht, wo du da tragische Helden siehst.
Auch die Dracula Diskussion blendet doch mal eben aus, dass es nicht einfach nur eine suboptimale Ernährungsweise ist, sondern es sich im Prinzip um einen Terroristen handelt, der ohne mit der Wimper zu zucken über Berge von Leichen geht. Ich wüsste auch nicht, dass er da groß mit sich hadert. Bin aber auch kein Dracula Experte... nur eine schlimme Kindheit entschuldigt das in der Größenordnung nicht im Ansatz. Imo!
Und eine tragische Komponente ändert ja auch am Bösewichtentum nicht unbedingt etwas. Darth Vader hat ja am Ende sogar nochmal die Seiten gewechselt, ist aber trotzdem ein archetypischer Bösewicht.
Muss man die töten? Nein. Hängt vom Spiel ab. Im Superhelden Genre ist es ja z.B. üblich, die Bösewichte einzusperren.
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