Medien & Phantastik > Sehen
Das Buch von Boba Fett
Scurlock:
--- Zitat von: Space Pirate Hondo am 9.01.2022 | 19:13 --- (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Erst einmal ist der Schauspieler von Jango und jetzt Boba Fett schon 60 Jahre alt, obwohl Boba zu dem Zeitpunkt erst Ende 30 oder Anfang 40 sein sollte. Das kann man in-universe noch mit dem beschleundigten Altersprozess der Klone erklären, damit sie schneller das kampffähige Alter erreichen. Die Auftritte von Boba in der OT hatten nicht mal viel Text, sondern einfach da stehen und grimming den Blaster halten. Dazu hat ihn sein Aufenthalt im Schlund des Sarlaccs, so sehr geschwächt, dass er seine Nächte im Bacta Tank des Palastes verbringen muss.
Wobei er immer noch der Lage war, ein großes sechsbeiniges Reptil mit einer Kette zu erwürgen, eine Speeder-Bike Gang zu verprügeln und einen Überfall auf einen Zug mit den Tusken durchziehen als er gerade einmal für ein paar Tage aus dem Sarlacc entkommen und in Gefangenschaft bei den Tusken geraten war. Als er dann die Fisch-Aliens aus dem Zug durch die Wüste nach Hause schickte, war das kein Akt von Gnade, sondern er wusste ganz genau, dass sie unter den Zwillingssonnen elendig sterben werden.
Er ist ganz unten gelandet und arbeitet sich wieder langsam an die Spitze. Das er kein gewissenloser Crime Lord wie Jabba ist, hängt damit zusammen, dass er wohl bei Tusken gelernt hat, dass Respekt, langfristig gesehen, mehr wert ist als gefürchtet zu werden. So ein kriminelles Imperium lässt auch nicht an einem Tag erbauen und einige Gruppierungen, die unter Jabba und Bibs Knute standen, sahen den Machtwechsel als Möglichkeit keinem Crime Lord mehr dienen zu müssen. Die meisten Untergebenen hatte ja eine Aufwartung im Palast gemacht, nur der Bürgermeister schien die Chance für einen Machtwechsel gesehen zu haben.
--- Ende Zitat ---
Ja, die gewollte Katharsis ist mir durchaus bewusst. Nur funktioniert sie bei einer Figur wie Boba Fett nicht wirklich, zumal sie auch noch schlecht erzählt ist. Das hat bei Tony Stark funktioniert, aber Jon Favreaus Erzählschablone wirkt hier aufgesetzt.
Die Gegenwartserzählung ist dann noch weniger überzeugend. Boba Fett hat lange genug als Kopfgeldjäger gearbeitet und sollte wissen wie die Regeln insbesondere in Jabbas Umgebung funktionieren. Aber offensichtlich ist sein Hirn im Bacta Tank etwas weich geworden. Anders lässt sich nicht erklären, warum es einer Fennec Shand bedarf, die ihm alles erklären muss.
Und in einer Zeit, in der so ziemlich jede Figur bei einem noch so kleinen Furz recastet wird, nimmt man den gleichen Schauspieler, der den Vaterklon vor 20 Jahren gespielt hat. Mit der Folge, dass Boba Fett innerhalb weniger Stunden Storyzeit 30 Jahre gealtert ist und 20 Kilo zugelegt hat. Temuera Morrison war mal vielleicht vor Urzeiten die Idealbesetzung für Jango Fett, aber hier wirkt er nur noch fehlbesetzt.
Den Fischleuten hat er übrigens Vorräte mitgegeben, elendig verrecken lassen, sieht da anders aus...
tartex:
--- Zitat von: Uebelator am 7.01.2022 | 21:49 ---Elemente, die in den Filmen nur ein winzige Rolle gespielt haben, hier ein wenig beleuchtet werden. (Die Tusken z.B.)
--- Ende Zitat ---
Wenn du dir Episode II und das Art Book dazu ansiehst, war da eigentlich schon fast alles von den Tusken Raiders drin. Wurde halt im Hintergrund abgehandelt.
Die 'neuen' Elemente sind alles 08/15-Western-Indianer-Stereotypen finde ich. Für mich hatte das dann schon fast ein wenig DSA4-Vibe durch Direktübernahmen von irdischen Vorbildern. >;D
Zumindest ein wenig hätte man da bei Beduinen ja auch noch klauen können. :P
Die Mos-Stadt-Handlung hat mir aber dieses mal tatsächlich Laune gemacht. Es geht für mich also aufwärts.
:d
Uebelator:
--- Zitat von: tartex am 9.01.2022 | 23:41 ---Wenn du dir Episode II und das Art Book dazu ansiehst, war da eigentlich schon fast alles von den Tusken Raiders drin. Wurde halt im Hintergrund abgehandelt.
--- Ende Zitat ---
Naja, in Episode 2 waren's die gleichen grunzenden "Wilden", nur dass sie diesmal auch in Zelten rumhingen und man sah, dass es auch Kinder gibt und sie diese Art Hunde halten.
Da gabs hier schon ein gutes Stück mehr Einblicke. Klar, in irgendwelchen Büchern und Spielen (denke da an die KotoR-Spiele) gabs auch mehr Hintergrund zu den Tusken, aber das zählt für mich jetzt im Zusammenhang mit den Filmen bzw. Serien nicht so richtig, da das ja - wenn ich nicht falsch liege - auch kein Kanon mehr ist.
Aber ja, ich gebe dir Recht, dass es im Grunde mal wieder nur die alte "Indianer"-Nummer war. Da wäre schon noch mehr drin gewesen.
tartex:
--- Zitat von: Uebelator am 10.01.2022 | 00:01 ---Naja, in Episode 2 waren's die gleichen grunzenden "Wilden"
--- Ende Zitat ---
Jetzt sind es halt grunzende "edle Wilde".
Raven Nash:
--- Zitat von: tartex am 9.01.2022 | 23:41 ---Die 'neuen' Elemente sind alles 08/15-Western-Indianer-Stereotypen finde ich.
--- Ende Zitat ---
Könnte daran liegen, dass viele "08/15-Sterotypen" halt auf realen Fakten basieren. Nur eben bruchstückhaft, meist vermischt und im falschen Licht dargestellt.
--- Zitat ---Zumindest ein wenig hätte man da bei Beduinen ja auch noch klauen können.
--- Ende Zitat ---
Ich denke nicht, dass Disney sich diesen Stein um den Hals hängen will.
Ich fand die Tusken-Kultur mit First Nations Anklängen jedenfalls sehr gut. Demnach ich Boba noch nie als mehr als einen unbedeutenden Nebencharakter empfunden habe, stört mich auch nicht, dass man die Figur da als Vehikel benutzt. Dass er den "Zivilisierten" gibt, der die "Wilden" rettet... na ja. Passt aber wiederum in SW (man denke an die Ewoks).
Die mystische Natur des Gaffi-Sticks fand ich auch eine schöne Idee.
Übrigens grunzen die Tusken nicht - das sind Eselsschreie. ~;D
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln