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Paladin von Anfang an
unicum:
--- Zitat von: Gruftengel am 24.10.2021 | 17:18 ---
Jeanne D'Arc würde ich jetzt nicht als Paladin sehen. Sicher sie konnte wohl ihre Anhänger inspirieren. Aber als Streiterin für das Gute, wie es in eine Fantasysetting mit Dämonen und Drachen ist, sehe ich sie nicht.
--- Ende Zitat ---
Ich schon, zumindest so weit wie es eben auf der Erde mangels "echter" Dämonen und Drachen eben geht. Hey die Frau hörte stimmen und sie kämpfte gegen das vom "einzig wahren glauben" abgefallene "finstere" englische Königshaus und war dafür bereit auf den Scheiterhaufen zu gehen. Und zumindest die Engländer waren auch soweit von ihr überzeugt das sie die Leiche soweit vernichteten das auch ja nichts davon übrigbleibt. Und - sie hatte damit ziemlichen erfolg.
Davon abgesehen waren die Paladine eh nur die Gefolgsleute des römischen Kaisers auf dem Palantir Hügel, und der war ja bekanntlich ein echter lebender Gott.
nobody@home:
Man sollte vielleicht auch nicht vergessen, daß der (A)D&D-Paladin, egal, als wie "besonders" man ihn sich am liebsten vorstellen mag, generell in einer Welt existiert, in der bereits reichlich andere recht besondere Personen und sonstiges auserwähltes Superspezialungeziefer herumlaufen. Von daher ist der "Bauernlümmel, der 'ne Vision hatte" gar nicht mal unbedingt der schlechteste Hintergrund -- entweder spielen wir von Stufe 1 hoch und die werten SC-Kollegen sind auch alle noch längst nicht so berühmt, wie sie's vielleicht später mal sein werden, oder wir fangen gleich auf einer "angemessenen" Stufe an, dann sind aber die fernen Anfangstage der Karriere eh längst nicht mehr so relevant und der Paladinrecke steht Seite an Seite mit "normalen" Elitekriegern, Meisterdieben, hochrangigen Kirchenvertretern mit guten Aussichten auf späteren Heiligenstatus und dergleichen mehr.
Lichtschwerttänzer:
--- Zitat von: unicum am 25.10.2021 | 13:34 ---
Davon abgesehen waren die Paladine eh nur die Gefolgsleute des römischen Kaisers auf dem Palantir Hügel, und der war ja bekanntlich ein echter lebender Gott.
--- Ende Zitat ---
ja die Scholae Palatinae
Feuersänger:
Jo, beim Paladin als Grundklasse sollte man im Hinterkopf behalten, dass der nun mitnichten vom Start weg ein unaufhaltbares Powerhouse ist. Level 1 ist Level 1, ganz besonders in D&D, wo die untersten Stufen in jeder Edition enorm swingy sind und einen jeder beliebige Treffer auf die Bretter schicken kann.
Und der Paladin ist jetzt auch nicht längst in jeder Edition als Klasse besonders stark.
- in 2E das vorgenannte Problem, dass ein saumäßig guter Attributswurf (den man erstmal haben muss) von einem Stat gefressen wird, der _nichts_ zur Kampfkraft oder Überlebensfähigkeit beiträgt.
- in 3.0 und 3.5 absoluter Tiefpunkt, jedenfalls nach Core-Regeln. Da muss man schon echt tief in die Trickkiste mit den ACFs (Alternate Class Features) greifen, die die Klasse auch ganz enorm umkrempeln, zB der Feat mit dem man Smite Evil (das nur für einen einzelnen Angriff gilt, der im Voraus angesagt werden muss, und wenn man daneben hat hat man eben Pech gehabt) gegen Inspire Courage austauschen kann (der Paladin und alle Verbündeten in Hörweite erhalten Angriffs- und Schadensboni auf alle Angriffe bis zum Ende des Kampfes) -- "Your Paladin just went up a Tier".
- PF: now we're talking! Hier hat der Pala endlich mal etwas Liebe erfahren. Hervorragender Mix aus offensiven und defensiven Specials, und mit den richtigen Zaubern auch ausreichend vielseitig. Meine Lieblingsklasse, was Paizo-Material angeht.
- 5E: auch sehr gut (eben auf 5E-Niveau), auch wenn den Grognards die Halsschlagader schwillt angesichts des SAKRILEGS, dass ein _Paladin_ nicht mehr _Lawful Good_ sein muss. ;D
--
Also kurz, wenn man sich das so vorstellt, dass ein Paladin immer und qua Definition das absolute Bollwerk sein soll, dann ist der Ansatz mit dem "Prestige Paladin" glaub schon sinnvoll.
Aber ich persönlich kann auch mit dem "jeder fängt mal klein an" inkl Junior-Nachwuchspaladin Level 1 gut leben. Zumal es ja auch viele andere wundersame Klassen gibt, und es trotzdem immer noch möglich ist, dass diese SC-Klassen bezogen auf die Gesamtbevölkerung extrem selten sind.
Beispielsweise interpretiere ich das "Modell Ritterorden" auch so, dass es halt soundsoviele Ordensritter gibt, und die meisten davon sind halt Cavaliers oder Fighter oder weiß der Kuckuck welche Klasse, und ganz vereinzelt hie und da gibt es halt mal einen Paladin. So wie halt auch umgekehrt ein Paladin nicht unbedingt ein Ordensritter sein muss, sondern auch vom Bauernhof oder aus dem Waisenhaus kommen kann.
General Kong:
Lichtschwerttänzer: "ADnD Paladin Kit Buch gibt verschiedene Hintergründe an (...)"
Stimmt. Das Handbuch hatte ich ganz vergessen, obwohl "The Complete Paladin" bei mir im Regal steht. Ich nutze die Complet-Reihe nur nie, deshalb.
Zudem habe ich auch hier persönlich argumentiert - für mich sind Paladine Ordensritter.
Dein Einwand trifft dennoch ins Schwarze ;)
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