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Wie Schwer/Kompliziert ist es einen Bogen zu Bauen ? (V)

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Raven Nash:

--- Zitat von: Tele am 30.12.2021 | 19:42 ---Das fand ich damals auch überraschend schwierig. Das war eine furchtbare Fummelarbeit.

--- Ende Zitat ---
Mit einem Befiederungsgerät, kein großes Ding. Aber bei Holzschäften liegt die Schwierigkeit halt darin, geeignetes Holz zu finden, die Schäfte gerade zu kriegen, das Gewicht von Schaft und Spitze aufeinander abzustimmen, usw.
Hängt auch stark von der Auszugsart ab - wird der Pfeil quer angelegt, muss er das sog. Pfeilparadoxon erdulden. Der Pfeil "windet sich" um den Bogen beim Abschuss, weshalb er nicht zu steif sein darf, dann aber nicht zu weich, damit er gerade fliegt.

Bei Daumentechnik ist das kein großes Problem, da hier der Pfeil nicht quer liegt und das Pfeilparadoxon nicht zum Tragen kommt. Da kann man so ziemlich jeden geraden Schaft schießen (sogar Armbrustbolzen wurden historisch mit osmanischen Reiterbögen verschossen, mit Schienen-Verlängerung).

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Supersöldner am 30.12.2021 | 19:54 ---müssen die Federn den sein ?

--- Ende Zitat ---

in der Aerodynamik sind "Flügel" sehr hilfreich

Statt Federn wurden auch Flügel(chen) aus Pergament, Pappe, Birkenrindenpapier und sogar feinen Metallplätchen (Kupfer) verwendet.
In wie weit das "besser" oder nur "Adel-exclusiver" war, kann ich nicht sagen.

typischerweise ist eine eingerüstete Pfeil(schaft) wertvoller als nur die Eisen-Spitze. einfach, weil erst sehr spät im Herstellungsprozess (da ist schon kräftig der Klotz in feine Einheiten gespalten worden - heutiges Sägen ist ja Maschinen-lastig-teuer  ;)) der Naturstoff Holz seine Makel zeigt und beim Schnitzen durchfällt.
Hohe Ausschusszahlen sind historisch belegt.

bei Armbrüsten hat man auf kurze Distanzen (15 Meter) auch flügellos "drauflosgebolzt"
sollte die Stahlbogen-Windengespannte Armbrust meisterliche Fernschüsse abliefern, halt der Wechsel zu Kugel oder gefiederten Geschossen

es waren auch die hohen Kosten für die Pfeile (Lagerbeständigkeit im Zeughaus auch nicht so prall, weil sie bei jahrelanger Winter-Feuchtigkeit sich schon verziehen), die den Pulverrohren zum Durchbruch verhalfen.

 

treslibras:
Es gibt einen tollen Youtube Kanal Adamus Minor, der die Grundlagen des Bogenbauens für Primitivbögen in einer sehr angenehmen und verständlichen Art rüberbringt. Haselstämme trocknen noch, will dann aber nächsten Herbst nach der Anleitung auch mal einen selbstgebauten Haselbogen angehen (schieße bisher mit einem Take down).

Raven Nash:

--- Zitat von: treslibras am 31.12.2021 | 12:49 ---Haselstämme trocknen noch, will dann aber nächsten Herbst nach der Anleitung auch mal einen selbstgebauten Haselbogen angehen (schieße bisher mit einem Take down).
--- Ende Zitat ---
Hasel hat halt den Nachteil, dass es nicht besonders langlebig ist. Kann man mit regelmäßig ölen etwas ausdehnen, aber es bricht im Vergleich eben sehr schnell. Und größere Zugstärken lassen sich damit auch nicht umsetzen.

Hat schon seinen Grund, warum Esche und Eibe in Europa die häufigsten Bogenhölzer waren und sind. Wobei sich diverse Obstbaumhölzer auch gut eignen sollen - es aber extrem schwer ist, einen geeigneten Schößling zu finden.

Supersöldner:
also bisher sehe ich die Infos und Debatten hier so das jemand mit Jahrelanger Übung  sicher ganz Gute Bögen für seinen Stamm machen kann. sehe kein Problem auch Primitivere Kulturen mit Guten Jagd und Mittleren Kampf Bögen aus zu statten.

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