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Reading Challenge 2022

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Niniane:
Ich hab noch ein paar Rezensionen ausstehen:

#40: J. C. Vogt – Schildmaid: Das Lied der Skaldin
Eyvor hat einen Traum, oder vielmehr eine Vision: Sie wird ein Langboot bauen und damit lossegeln auf Viking. Das wäre an sich nichts Besonderes, wenn Eyvor nicht eine Frau wäre und es eher ungewöhnlich ist, dass eine Frau ein Langboot baut. Aber Eyvor lässt sich nicht beirren und schart mit der Zeit andere Frauen um sich: Tinna, die Skaldin, die von den Männern nicht nur aus diesem Grund ausgelacht und verspottet wird, Skade, die mit ihren beiden Kindern vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist, Herdis, die Seherin und noch viele andere.
Nach einer Begegnung in einer versunkenen Stadt beschließen die Frauen, einen Riesen zu erschlagen und so das Ende der Welt aufzuhalten. Immer wieder stellen sich ihnen dabei die Berserker, die Mannschaft von Skades Noch-Ehemann, in den Weg, aber auch andere Gefahren drohen, die Reise scheitern zu lassen.

Wenn mich ein Buch so packt, dass ich anfange zu weinen (was übrigens echt doof war, weil ich zu dem Zeitpunkt den zweiten Covid-Durchgang hatte und es sich mit verstopfter Nase sehr schlecht weint), weil mich die Geschichte so bewegt, dann ist das für ein Qualitätsmerkmal. Dabei hat mir das Buch es am Anfang nicht leicht gemacht, obwohl ich die Grundidee sehr mochte und die Charaktere – allen voran Skade, Tinna und Dineke – gleich ins Herz geschlossen habe. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, ich würde es als „spröde“ oder zurückhaltend bezeichnen, aber wie auch auf der Reise der Frauen kommt Fahrt auf und man gewöhnt sich an die Sprache, in der die emotionsgeladenen Sätze umso stärker wirken.
Während die Geschichte in einem eher mythisch angehauchten Frühmittelalter spielt, sind die Themen durchaus modern – oder vielleicht einfach schon immer wichtig gewesen. Ob nun Transfeindlichkeit, Queersein oder die Stellung der Frau bzw. nicht-männlicher Personen in der Gesellschaft der Wikinger, alles, was die Personen auf dem Boot beschäftigt, wird angesprochen, und nie mit dem erhobenen Zeigefinger oder dem Holzhammer, sondern behutsam in dem bereits angesprochenen zurückhaltenden Tonfall, in dem dann der eine wichtige Satz alles ausmacht. Und dann sollte man ein Taschentuch – oder mehrere – bereitliegen haben.

5 von 5 Drachenbooten

#41: Jordan L. Hawk - Stormhaven (Whyborne & Griffin 3)
Ein Kollege von Whyborne wird verdächtigt, seinen Onkel ermordet zu haben und landet daher in einer psychiatrischen Anstalt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert ist das ein Schicksal, das fast schlimmer ist als Gefängnis, denn noch haben sich die Lehren von Sigmund Freud nicht durchgesetzt, und das sogenannte „Asylum“ ist eher eine Verwahranstalt für Menschen mit psychischen Krankheiten, in dem diese mit Elektroschocks „geheilt“ werden sollen.
In Griffin Flaherty ruft das namensgebende „Stormhaven“, in das der Museumsmitarbeiter gebracht wird, schlimme Erinnerungen hervor, wurde er doch von seinen ehemaligen Kollegen in ein solches Asylum gebracht, nachdem eine Mythoskreatur ihn und einen anderen Pinkerton bei einem Einsatz in Chicago angegriffen hatte. Ablenkung verspricht da der Besuch seiner Adoptiveltern aus Kansas. Allerdings wissen die nicht, dass Whyborne und Griffin nicht nur zusammen wohnen, sondern auch ein Paar sind, und haben eine heiratswillige Cousine im Schlepptau.

Dieses Buch hat mich mehrfach überrascht beim Lesen, denn mehr als einmal dachte ich, „ach, das wird jetzt sicher dieser Trope sein“ und das war nicht der Fall. Vom Inhalt, besonders von dem, was Griffin erzählt, ist es mit Sicherheit das heftigste Buch der Reihe, auch wenn es hier natürlich die üblichen Running Gags gibt wie die Anmerkung von Griffins Mutter, dass Whyborne sich beeilen müsse, wenn er mit seiner Kollegin und vermeintlichen Verlobten Christine noch Kinder haben wolle, sie werde ja nicht jünger (Christine ist knapp 30). Gleichzeitig ist „Stormhaven“ aber auch das Buch, dem man seine literarische Herkunf am deutlichsten anmerkt meiner Meinung nach.

4 von 5 Mythosmonstern

gunware:
[32/52]

Jennifer L. Armentrout
Obsidian: Schattendunkel
Lux #1
*11/15
Wenn ich schon die nachfolgende Geschichte lese, habe ich mir noch die Vorgeschichte zum Zuhören dazu geholt, die ich vor Jahren gelesen habe.

Jennifer L. Armentrout
Redemption. Nachtsturm
Origin #3
*10/15
Die Geschichte geht langsam weiter.

Aufstieg der Tiamat
D&D 5
*10/15
Die Fortsetzung von Hort der Drachenkönigin ist besser als die ersten Abenteuer.

Jennifer L. Armentrout
Onyx - Schattenschimmer
Lux #2
*11/15
Mädchen und zwei Jungs. In beiden steckt mehr, als "man erwarten" sollte? OK.

Ed Stark
Die Operationsbasis
D&D 3
*10/15
Ein kleines Abenteuer für 5-stufige Charaktere.

Justin Halliday
Hero Kids Creator's Guild
*10/15
Ein Fantasy Rollenspiel für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren - sagt der Untertitel. Bei 4- oder 5-jährigen würde ich genauer schauen, was für Kinder es sind. Aber sonst dürfte es gehen.
 
Jennifer L. Armentrout
Opal - Schattenglanz
Lux #3
*11/15
Nachdem das geklärt ist, wer der "Gute" und wer der "Böse" ist, braucht der Böse Hilfe und macht ein Angebot, das man schlecht abschlagen kann.

Aus dem Abyss
D&D 5
*11/15
Die Geschichte für die Helden im Underdark fängt nicht besonders gut an.

Jennifer L. Armentrout
Origin
Lux #4
*11/15
Sind die Bösen die Bösen oder versteht man es falsch? Die Frage ist viel zu einfach zu beantworten. Ein bisschen mehr Geheimnis hätte nicht geschadet.

Jennifer L. Armentrout
Opposition - Schattenblitz
Lux #5
*11/15
Steht jetzt der "Gute" doch auf der falschen Seite?

Robert B. Parker
God Save The Child
Spenser #2
*12/15
Ein Kind verschwindet, das Finden ist wichtiger als alles andere.

Geister von Salzmarsch
D&D 5
*10/15
Mehrere Abenteuer in der Umgebung.

Matt Vaughan
Ancestral Weapons
*12/15
Warum sollte die vererbte Waffe nicht die gleichen Eigenschaften haben, wie die magischen Waffen, die man in Dungeons findet?

Andrea Sfiligoi
Vier gegen die Finsternis
*11/15
Falls man in RPG schon mal solo 4 Helden führen wollte, hat man hier die Gelegenheit.

David Eckelberry
Nur noch ein letztes Rätsel
D&D 3
*8/15
Die tote Sphinx gibt den Charakteren das letzte Rätsel.

Monte Cook
Auge um Auge
D&D 3
*8/15
Eine Attentätergruppe wird auf die Helden eingesetzt. Als Zwischensequenz gedacht.

Werner J. Egli
Im Bannkreis des Grünen Jaguars
*6/15
Bei den Mayas nach dem Jade-Jaguar zu suchen, ist ein Abenteuer.

Niniane:
#42: Jordan L. Hawk - Necropolis (Whyborne & Griffin 4)
Christine will in Ägypten ihren Ruf als Archäologin festigen (immerhin war sie es, die das Grab von Nephren-Ka entdeckt hat!), doch düstere Mächte scheinen ihr einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Also ruft sie Whyborne und Griffin zu Hilfe und die beiden machen sich – sehr zu Whybornes Missfallen – auf nach Kairo, um ihrer Freundin beizustehen. Auf der Reise macht Whyborne die Bekanntschaft einer geheimnisvollen Unbekannten, und Christines Assistent Iskander scheint auch einiges vor ihr und den beiden Amerikanern zu verbergen.

Was mir an „Necropolis“ positiv aufgefallen ist: Whyborne hat endlich aufgehört zu jammern, dass Griffin ihn verlassen wird, weil er eigentlich einen Mann will, der besser aussieht, der extrovertierter ist und kein Päckchen in Form einer reichen und exzentrischen Familie mit sich rumträgt. Gut, er fragt sich, ob die Handlungen aus Band 3 eventuell Folgen haben, aber das rückt im Verlauf des Buches zum Glück in den Hintergrund, denn die beiden haben echt genug andere Probleme.
Gut gefallen hat mir auch die sonstige Charakterentwicklung von Whyborne, die dann in Band 5 deutlich vertieft wird. Aber dazu dann mehr an anderer Stelle.

5 von 5 Grabstelen

#43: Jordan L. Hawk - Widdershins (Whyborne & Griffin 1)
Ich hatte den ersten Band zwar schon letztes Jahr gelesen, aber zum einen hatte ich einige Dinge wieder vergessen, und zum anderen finde ich es immer wieder witzig, mit dem Wissen späterer Folgen den Anfang einer Serie zu sehen bzw. zu lesen.
Hier wird erzählt, wie sich Whyborne und Griffin kennenlernen und ineinander verlieben. Eigentlich sollte Whyborne dem Ex-Pinkerton nur dabei helfen, ein geheimnisvolles Buch zu entschlüsseln, doch ehe sie es sich versehen, sind die beiden Männer mittendrin in einer finsteren Verschwörung, die auch vor den höchsten Kreisen nicht halt macht.

Auch beim zweiten Mal ist das Buch immer noch keine hochanspruchsvolle Literatur, aber unglaublich unterhaltsam, die Figuren sind lebensecht und liebenswert, die Gags und Sprüche wohldosiert und Liebesgeschichte glaubhaft geschildert. Ich mag Whyborne und Griffin :)

5 von 5 Folianten

#44: Kari Erlhoff - Die blutenden Bilder
Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass Kari Erlhoff momentan die einzige Autorin in der Riege der Schreibenden für die Drei Fragezeichen ist und ich allein deshalb ihrem Werk besondere Aufmerksamkeit schenke. Die meisten ihrer Fälle – „Straße des Grauens“ oder „Der Kelch des Schicksals“ – sind auch richtig gut und spannend, dieser hier ist es – leider – überhaupt nicht.
In Rocky Beach geht ein Bilderdieb um, der bei reichen Leuten Bildern klaut und anschließend Lösegeld für die Rückgabe fordert. Wird nicht rechtzeitig oder gar nicht gezahlt, wird das Bild mit roter Farbe verunstaltet.
Gleichzeitig sollen Justus, Bob und Peter für ein Kunstmuseum eine Reihe von Gemälden wiederfinden, die nur einen ideellen Wert haben, aber trotzdem fälschlicherweise auf dem Jonas’schen Schrottplatz gelandet sind.

Klar, das beide Handlungsstränge zusammenlaufen, aber bis dahin plätschert die Geschichte einfach nur belanglos vor sich hin und entwickelt trotz des Könnens der Autorin keinerlei Spannung. Auch die Einführung von Eudora Kretschmer, der Vorsitzenden des Frauenvereins von Rocky Beach, kann die Handlung nicht auflockern. Dazu kommt, dass ich die Figur des Brock – des neuen Gehilfen auf dem Schrottplatz – schon im Hörspiel doof fand, im Buch hat er wesentlich mehr Screentime und er wird mir einfach zu doof-klischeehaft provinziell erzählt.
Es geht deutlich schlechter, aber, wie man beispielsweise an „Straße des Grauens“ sieht, auch deutlich besser.

3 von 5 Pinseln

#45: Jordan L. Hawk - Bloodlines (Whyborne & Griffin 5)
Obwohl Whybornes Zauberei Griffin und ihm mehr als einmal das Leben gerettet haben, bleiben sie ein ewiger Streitpunkt zwischen den beiden. Da kommt es Whyborne gerade recht, dass seine Verwandten, die Endicotts, in der Stadt sind, denn die Endicotts haben ein deutlich entspannteres Verhältnis zur Magie und Zauberei. Daher bieten sie Whyborne auch ihre Hilfe an, als dessen Schwester Guinevere unter seltsamen Umständen ums Leben kommt – sehr zum Missfallen von Griffin und Christine.

Es gibt diese Bände in einer Serie, die den absoluten Höhepunkt darstellen und die Hauptfigur unwiderbringlich verändern. Das heißt nicht, dass es danach bergab geht, aber dieser eine Band ist eben der, ohne den die nächsten Bücher gar nicht stattfinden könnten und die Geschichte auch so geschrieben wird, dass ein Einsteigen in spätere Bücher nicht mehr ohne Vorwissen möglich ist. Dieses Buch ist „Bloodlines“ für die Whyborne & Griffin-Reihe. Es ist unglaublich dicht, hat mehr als eine Wendung, mit der man als Leserin überhaupt nicht gerechnet hat, und ein wunderschönes Ende (das leider durch den Klappentext von Band 6 gespoilert wird). Außerdem taucht die coolste Nebenfigur der ganzen Reihe auf 8).

5 von 5 Zauberbüchern

Lyris:

--- Zitat von: aingeasil am  9.08.2022 | 14:00 ---Uff - ich hab es aufgegeben.
Ich finde das Settting und die Prämissen der Bücher super interessant. Aber die Hauptcharaktere holen mich so gar nicht ab. Leider werden die wirklich interessanten Nebenfiguren immer nur angerissen, da man nicht zu weit von den Hauptfiguren abweichen soll... -.-

--- Ende Zitat ---
Netterweise hat die Autorin hier ein Herz für ihre Leser und hat mit "Die Chroniken des Magnus Bane" und "Die ältesten Flüche" mal eben die (meiner Meinung nach) interessanteste Nebenfigur zur Hauptfigur gemacht.
Davon abgesehen ist so gut wie alles, was noch so im Schattenjäger-Universum spielt besser als die Hauptserie.

gunware:
[33/52]

Tashas Kessel mit Allem
D&D 5
*14/15
Regel-Erweiterungsband für Dungeons & Dragons 5.

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