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Komplexere Spiele als DSA und Shadowrun?

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Blizzard:

--- Zitat von: duderino am  2.02.2022 | 20:48 ---Daher versuche ich es mal hier: Ich finde es mehr als erstaunlich, dass selbst Ikonen des simulationistischen Rollenspiels wie GURPS, Mythras und Rolemaster (und auch DnD und PF durch die absolute Reduktion auf Kampf-Anwendung) hinsichtlich ihrer Regel-Tiefe kaum mit DSA (4.1) und Shadowrun mithalten können.
--- Ende Zitat ---
Mythras ist eine Ikone des SIM-Rollenspiels? Wusste ich gar nicht. Und Rolemaster macht das, was ihm laut deiner Meinung angeblich an Spieltiefe fehlt, locker mit seinen 5000 Tabellen wett. ::)


--- Zitat ---Leider kommen DSA und Shadowrun wiederum ihrerseits mit großen Lücken in der Regelkohärenz, was der tatsächlichen Spielbarkeit der eigentlich tiefgehenden Regeln wieder Abstriche verursacht.
--- Ende Zitat ---
Was ist für dich /verstehst du denn unter Regelkohärenz ? Solange (mir) das nicht klar ist, kann ich (dir) diese Frage

--- Zitat ---Sind mir Systeme, die das besser machen schlichtweg entgangen?
--- Ende Zitat ---
auch nicht beantworten.


--- Zitat ---Falls also jemand was kennt, oder eine Erklärung für die Abwesenheit solcher Systeme parat hat, wäre ich sehr neugierig!
--- Ende Zitat ---
Dass man solche "Komplexitätsmonster" oder sagen wir mal: komplexe(re)n Rollenspiele heutzutage eher weniger bis gar nicht mehr vorfindet hat mehrere Ursachen. Einige davon wurden ja auch schon genannt. Zum einen denke ich, ist es einfach die Entwicklung des Rollenspiels allgemein in den letzten 10-20 Jahren, die dafür gesorgt hat. Solche "Regelschwergewichte" waren in den 80ern und 90ern vielleicht "in", sind aber seit den 2000ern eigentlich weitestgehend aus der Mode. Früher war Rollenspiel eben noch nicht so verbreitet, es gab allgemein weniger Systeme...man hat eben mit dem gespielt, was da war (DSA, D&D, Midgard, etc.) und diese Systeme (von damals) fallen eben allesamt in diese Kategorie. Quasi (auch) aus Mangel an Alternativen.

Und dann denke ich auch einfach, dass sich die Zielgruppe(n), sprich: Der bzw. die Rollenspieler an sich und deren Anforderungen an ein Rollenspiel im Laufe der Jahre verändert haben. Wir werden alle älter, und je älter man wird, desto weniger Zeit hat man für das Hobby (traurig, aber leider wahr). Viele von uns haben Beruf, nicht selten Familie/Kinder...da ändern sich eben auch entsprechend die Prioritäten. Und wenn man dann- wie Sequenzer schon anführte- länger dabei ist, und dann mal ein offenes Zeitfenster zum Spielen hat, dann will man sich nicht mehr mit seitenweise Regeln und dann nochmal zig Sonderregeln herumschlagen. Oder sich in ein neues Regelsystem (und Setting) einarbeiten (müssen)...da wollen viele (nicht alle, aber viele) "Bauerngaming" betreiben (Was der Bauern nicht kennt, spielt er nicht). Da hat man dann vermehrt dieses Phänomen, dem man auch immer wieder auf Conventions begegnet: Leute spielen seit zig Jahren in privater Runde DSA oder SR- und was spielen sie auf der Con? Richtig (geraten): DSA oder SR...
Dementsprechend haben die meisten Rollenspieler, die ich kenne, einfach keine Lust mehr auf regelschwere oder extrem regellastige Systeme. Zeit ist kostbar (geworden)...
Ich kann die Leute verstehen, wenngleich ich selbst es schade finde, da ich gerne neue Systeme ausprobiere...und so gesehen leider immer weniger und immer seltener Spieler dafür finde...(sorry, ich schweife grade etwas ab)

Letzten Endes scheiden sich aber am Thema "Regelkomplexität" mal wieder die Geister- und es ist einfach die Frage, wie detailliert oder simulationistisch man (in der Runde) spielen will. Ich selbst mag Systeme bis hin zu einem mittleren Komplexitätsgrad - aber wenn es zu komplex wird, dann steig' ich aus. Da frage ich mich immer dann nach der Notwendigkeit gewisser Regeln, ob man die tatsächlich unbedingt zum Spielen braucht oder ob es dann nicht doch eher hinderlich für den Spielspaß ist, wenn es (übertrieben formuliert) die Sonderregel von der Zusatzregel von der Sonderregel gibt...

YY:

--- Zitat von: Blizzard am  3.02.2022 | 15:35 ---Solche "Regelschwergewichte" waren in den 80ern und 90ern vielleicht "in", sind aber seit den 2000ern eigentlich weitestgehend aus der Mode. Früher war Rollenspiel eben noch nicht so verbreitet, es gab allgemein weniger Systeme...man hat eben mit dem gespielt, was da war (DSA, D&D, Midgard, etc.) und diese Systeme (von damals) fallen eben allesamt in diese Kategorie. Quasi (auch) aus Mangel an Alternativen.

--- Ende Zitat ---

Das ist dann doch etwas arg pauschal.
Von wann ist D&D3, nach dem dann auch noch 3.5 und als Ablösung PF kam? Von wann ist DSA4?
Die haben alle überhaupt erst angefangen, als sie schon hätten weg vom Fenster sein müssen - und zugleich mangelte es da längst nicht mehr an Alternativen.

Komplexe und mittel komplexe, aber zugleich sehr umfangreiche Systeme hatten und haben offensichtlich immer noch ihren Kundenkreis.

"Der Rollenspieler an sich" spielt heute D&D5 und ist soo alt und von mangelnder Freizeit geplagt auch nicht.
Und der "Normalfall" eines gealterten Rollenspielers, der vor lauter Berufs- und Familienleben zu nichts mehr kommt, ist immer noch, dass er komplett aufhört und nicht, dass er fortan nur noch Indies mit weniger als drei Dutzend Seiten spielt.

aikar:

--- Zitat von: Blizzard am  3.02.2022 | 15:35 ---wenn es (übertrieben formuliert) die Sonderregel von der Zusatzregel von der Sonderregel gibt...
--- Ende Zitat ---
Das heißt Fokus-Regel der dritten Stufe, wie zu Beginn jedes DSA5-Buchs zu lesen ist. Sorry, ich konnte nicht anders  ~;D


--- Zitat von: YY am  3.02.2022 | 15:50 ---Und der "Normalfall" eines gealterten Rollenspielers, der vor lauter Berufs- und Familienleben zu nichts mehr kommt, ist immer noch, dass er komplett aufhört und nicht, dass er fortan nur noch Indies mit weniger als drei Dutzend Seiten spielt.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht nicht die Indies mit wenigen Seiten, das ist dann doch das andere Extrem, aber halt auch eher nicht die absoluten Regelschwergewichte. Wenn man nur alle paar Monate zum Spielen kommt, vergisst man sonst einfach auch recht viel und von flüssiger Anwendung der Regeln ist dann keine Rede mehr. Und dann landet man halt eben bei D&D5, Savage Worlds, Year Zero Engine, Der eine Ring, Schatten des Dämonenfürsten oder ähnlichen Mittelklasse-Systemen. Oder gleich bei FATE oder OSR-Systemen, je nach Geschmack.

Ahja, ein Regelschwergewicht möchte ich noch einwerfen (Falls es nicht schon genannt wurde, dann habe ich es übersehen): Runequest.
Die neuste Version ist gerade erst vom Uhrwerk-Verlag übersetzt worden und nicht nur vom Umfang her ein ziemlicher Brocken.

Pyromancer:
Das Problem ist auch, dass die umfangreichen Rollenspielregeln idR schlecht sind. Und schlechte Regeln braucht kein Mensch. Vor allem, wenn man nur einen Schritt zur Seite in die CoSim-Welt machen muss, wo es Spiele mit umfangreichen, komplexen und guten Regeln gibt.

YY:
Und wo man obendrauf nicht schief angeschaut wird, wenn man alleine spielt  ~;D

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