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Was macht ein System kampagnentauglich?
Gunthar:
Komisch, das eingeschränkte Gefühl bei SR:A bei der Charakterentwicklung hatte ich irgendwie nur bei den im Buch vorgefertigten Charakteren. Man kann die Schranken aushebeln, wenn man will.
JS:
--- Zitat von: Doc-Byte am 7.02.2022 | 16:05 ---Dem Shadowrun Anarchy Regelwerk hängt der Ruf nach, nicht wirklich für ein langfristiges Spiel geeignet zu sein. - Andererseits sagen die Meisten, die es wirklich gespielt haben, dass es out-of-the-box gar nicht spielbar ist. Von daher kann man das mit der Kampagnentauglichkeit dann auch direkt mit hausregeln. ;D Das Hauptproblem im Falle von SR:A ist wohl tatächlich die sehr beschränkte Möglichkeit zur Charakterentwicklung, aber da sehe ich eigentlich auch gar nicht das Ziel dieser alternativen Regeln.
--- Ende Zitat ---
Wir haben es eine Kampagne lang gespielt. Somit geht das. Es hat ein paar nervige Lücken, und die Spieler haderten mit dem Fehlen der NY, aber regeltechnisch war es kein Ding.
tanolov:
--- Zitat von: Antariuk am 5.02.2022 | 17:39 ---Blades in the Dark wäre ein Beispiel, das mir sofort einfällt.
Das System mit integriertem Setting ist für offenes Sandboxing gemacht und eignet sich für eine Fertigkampagne (die man z.B. aus anderen Systemen adaptieren könnte) schon deshalb nicht, weil die eingebauten Eskalationsschrauben es unmöglich machen, ein "offenes Fahrwasser" für die SCs in Richtung vorgedachter Plot zu garantieren - allein durch die Mechanik des Stressabbaus kann ein SC mit Würfelpech (oder -glück, je nachdem wie man es sieht) in große Schwierigkeiten geraten, die die Dynamik der gesamten Gruppe zum Gefüge der befreundeten und verfeindeten Fraktionen verändern. Das eskaliert dann wie ein Schneeballsystem und macht Kampagnen, wo von vorneherein NSC oder Fraktionen so-und-solange leben müssen oder X oder Y tun sollten, quasi unmöglich, außer die Spielleitung regelt permanent gegen gewürfelte Ergebnisse oder lässt Teile der Regeln weg.
In diesem Kontext würde ich sagen, dass Blades dadurch (plan-)kampagnenuntauglich ist, weil alle SCs jederzeit Konflikte erzeugen oder Traumas erleiden können, die Motivationen grundlegend verändern kann, wenn man sie halbwegs ausspielt. Ein vorgegebenes, stringentes Plotgefüge verbietet sich da eigentlich automatisch.
--- Ende Zitat ---
das eröffnet jetzt die frage was eine kampagne ist.
für mich ist kampagne immer auf längeres spiel (willkürliche grenze: > 10 Sessions) ausgelegt und hat mehr als eine "Teilstory".
Daher ist blades in the dark für mich sehr gut für kampagnen geeignet, grade weil soviel zeug passieren kann das man dann erstmal verfolgen und zu einer auflösung bringen muss. Dagegen ist z.b. Monsterhearts für mich kein Kampagnenspiel, weil sich das initiale Chaos schneller auflöst und nichts neues reingeworfen wird. (es sei denn man macht das als spieler/gm)
AlucartDante:
Charakterwertentwicklung braucht es für mich nicht für eine Kampagne. Bei traveller starten die Charaktere auch am Höhepunkt ihrer Fähigkeiten und es ist sehr gut kampagnentauglich.
Bei Shadowrun Anarchy ist glaube ich der Punkt ein anderer: Wenn es verschieden komplizierte Regelwerke zum gleichen Rollenspiel gibt, wird man für einen one-shot eher zu den einfachen greifen, um schnell starten zu können. Bei einer längeren Kampagne greift man eher zu den komplexeren, um mehr Möglichkeiten zu haben.
Crimson King:
--- Zitat von: tanolov am 8.02.2022 | 13:46 ---das eröffnet jetzt die frage was eine kampagne ist.
für mich ist kampagne immer auf längeres spiel (willkürliche grenze: > 10 Sessions) ausgelegt und hat mehr als eine "Teilstory".
Daher ist blades in the dark für mich sehr gut für kampagnen geeignet, grade weil soviel zeug passieren kann das man dann erstmal verfolgen und zu einer auflösung bringen muss. Dagegen ist z.b. Monsterhearts für mich kein Kampagnenspiel, weil sich das initiale Chaos schneller auflöst und nichts neues reingeworfen wird. (es sei denn man macht das als spieler/gm)
--- Ende Zitat ---
Aus dem Bauch heraus würde ich Monsterhearts auch nicht benutzen wollen, aus dem von dir genannten Grund. Ich vermute aber, das geht, wenn man sich in der Auflösung bremst.
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