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Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
nobody@home:
--- Zitat von: Alex am 6.02.2022 | 10:29 ---Ich arbeite gerade an einem Setting, das (grob) an das London im viktorianischen Zeitalter erinnert. Der Hintergrund ein ziemlich anderer, es gibt keine Steampunkt-Elemente, aber eingeschränkte Formen von Magie.
Von der Story wird das übermächtige England von massiven Geistererscheinungen und anderen unheimlichen Dingen heimgesucht, die einerseits das Leben in England sehr gefährlich macht, aber auch den geplanten Eroberungsfeldzug gegenüber den anderen Ländern ins Stocken bringt. Seltsamerweise werden auch nur die Engländer davon heimgesucht.
--- Ende Zitat ---
Hmm...die Engländer, oder die Briten? Wie wahrscheinlich wenigstens einige Schotten, Waliser, Iren, und auch Engländer selbst einwenden würden, sind diese beiden Begriffe nicht gerade deckungsgleich -- und da das massive Geisterauftreten nur in einem bestimmten Land für mich schon nach einer Art von gezieltem Angriff riecht, wäre allemal interessant, gegen wen genau der sich richtet, weil sich das wiederum auf die Liste der potentiell Verantwortlichen auswirkt, die man sich früher oder später eventuell wird vornehmen müssen.
Was das Unterscheiden von "Geistertypen" angeht, wäre für mich spontan denkbar, daß Geister mit vergleichbaren Motiven einfach dazu neigen, sich vergleichbar zu manifestieren, und sich so halbwegs durch Nachforschen und Studium erkennbare "Klassen" ergeben -- so was in der Art von "Rachegeister machen sich primär durch das Manipulieren von (negativen) Gefühlen und Stimmungen bemerkbar, während Geister, die ihrer verflossenen oder noch lebenden Liebe nachhängen, generell Poltergeister sind..." vielleicht.
Alex:
--- Zitat von: nobody@home am 6.02.2022 | 13:38 ---Hmm...die Engländer, oder die Briten? Wie wahrscheinlich wenigstens einige Schotten, Waliser, Iren, und auch Engländer selbst einwenden würden, sind diese beiden Begriffe nicht gerade deckungsgleich -- und da das massive Geisterauftreten nur in einem bestimmten Land für mich schon nach einer Art von gezieltem Angriff riecht, wäre allemal interessant, gegen wen genau der sich richtet, weil sich das wiederum auf die Liste der potentiell Verantwortlichen auswirkt, die man sich früher oder später eventuell wird vornehmen müssen.
--- Ende Zitat ---
Zum Hintergrund
Generell ist das Setting weder Engländer noch Briten. Es sind eigens erschaffenen Völker, die sich grob nach den bekannten Völkern aus der viktorianischen Zeit richten. Die Engländer sind hier halt exemplarisch für aggressive Eroberer, mit Elitedünkel, samt Monarchie. Dazu kommen auch andere Völker, orientiert an Chinesen, Südamerikanern, etc.
Grob gesagt, waren die Engländer (ich nenne sie mal weiter so) kurz davor die Welt zu erobern, als es in der Hauptstadt zum Chaos gekommen ist. Da die Engländer Magie als ketzerisch verbannt haben, haben sie halt jetzt richtig Probleme, weil man einen Geist nicht erschießen kann. Und das Problem haben sie nicht nur in England, sondern bspw. an der Front.
Warum das so ist, würde echt zu weit führen. Den Hintergrund vielleicht ein anderes Mal.
Außerdem sind nicht nur Geister das Problem, sondern ganze Landstriche gehen vor die Hunde, weil diese von alledem beeinflusst werden. Aktuell nenne ich es Horror-Level (Arbeitstitel). Je höher das ist, umso schlimmer ist die Umwelt, also umso aggressiver die Menschen, die Flora, die Fauna, das Wetter ...
Und umso schwerer ist das agieren dort.
Die Charaktere haben die Aufgabe diese Ungewöhnlichkeiten zu bekämpfen, aber nicht in D&D-Art (mit Untoten killen), sondern in Sherlock-Holmes-Manier, da all die Untoten bzw. Effekte stärker als sie sind.
Da die Charaktere alle einen solchen Angriff überlebt haben, verfügen sie über besondere Talente, die das etwas erleichtern.
Die Motivation der Chars reicht dabei von religiösen Motiven, über Ehre (Militär), Geld (Söldner), bis hin zum Abenteurer, denn es gibt noch einiges zu entdecken.
Das Untoten töten ist nicht das einzige Ziel, sondern auch das beschaffen von Dingen, die den Kampf erleichtern, wobei da ein starker Indiana-Jones/Laura-Croft-Effekt hineinkommt, sind viele Landstriche der Welt doch sehr unzugänglich und gibt es einige untergegangene Kulturen, die es zu entdecken gibt.
Die Atmosphäre ist also eher düster, mit Spukhäusern, heimgesuchten Friedhöfen und tragischen Geschichten, die jetzt wieder an die Oberfläche kommen.
--- Zitat von: nobody@home am 6.02.2022 | 13:38 ---Was das Unterscheiden von "Geistertypen" angeht, wäre für mich spontan denkbar, daß Geister mit vergleichbaren Motiven einfach dazu neigen, sich vergleichbar zu manifestieren, und sich so halbwegs durch Nachforschen und Studium erkennbare "Klassen" ergeben -- so was in der Art von "Rachegeister machen sich primär durch das Manipulieren von (negativen) Gefühlen und Stimmungen bemerkbar, während Geister, die ihrer verflossenen oder noch lebenden Liebe nachhängen, generell Poltergeister sind..." vielleicht.
--- Ende Zitat ---
Das hatte ich auch so gedacht, also eine Art Baukausten, mit dem man als SL Geister bauen kann, als Char aber auch ungefähr erkennen kann, wohin die Reise geht.
--- Zitat von: Kaskantor am 6.02.2022 | 13:31 ---Der Unterschied könnte auf Regelebene als geistiger oder physischer Konflikt behandelt werden.
--- Ende Zitat ---
Auch ein guter Aspekt, dass man auch "Geisterduelle" ausfechten muss.
--- Zitat von: BBB am 6.02.2022 | 13:16 ---Hab zwar nichts beizutragen finde aber die Diskussion spannend
--- Ende Zitat ---
Herzlich Willkommen. :)
Alex:
Zurück zu den Geistern, deren individuellem Antrieb und dessen Umsetzung in Crunch.
Die Idee Emotionen wie Wut, Liebe etc. in Werten oder Lebenspunkten auszudrücken ist unverändert gut, aber es könnte mMn zu viel Mikro-Management werden, daher versuche ich es erst einmal werteunabhängig.
Beispiel: Liebe
Hintergrund: Der Geist hat sich (zu seiner Zeit als Mensch)wegen verratener Liebe in den Tod gestürzt.
Lösung: Beschaffung eines Gegenstands (o.ä.), das ihn an die damalige Liebe erinnert.
Auswirkung: Es gibt drei Stufen, je nachdem wie schwer der Gram ist:
1. Stufe - Der Geist kann bei einem Charakter Mitleid erwecken, dass dieser ihn nicht angreift.
2. Stufe - Der Geist kann einen Charakter auf seine Seite ziehen. Dieser verteidigt ihn dann auch gegen Gruppenmitglieder.
3. Stufe – Totale Kontrolle. Der Charakter ist dem Geist völlig hörig und begibt sich auch in tödliche Gefahr für ihn.
Fixe Stufen oder Stufen reduzieren?
Die einfachste Möglichkeit ist, dem Geist eine der drei Stufen als besondere Fertigkeit zu geben. Gelingt es den Charakteren ein Mal das Problem des Geists zu lösen, ist es erledigt.
Alternativ kann man auch Stufen reduzieren. Also der Geist beginnt auf Stufe 3. Finden die Chars einen Gegenstand um den Gram zu reduzieren, dann ist er noch da, aber seine besondere Fertigkeit ist auf Stufe 2.
sindar:
Ich wuerde das ganz grundsaetzlich wie einen sozialen Konflikt aufziehen, mit dem Unterschied, dass der Geist keinen aktiven Widerstand leistet - wenn ich das Ausgangsszenario richtig verstehe, hat der Geist ja durchaus ebenfalls ein Interesse daran, dass das Problem geloest wird, oder? Also:
Die Spieler / SCs muessen (je nach Regelsystem) eine Anzahl Erfolge erreichen oder eine bestimmte Anzahl an Punkten abtragen. Proben koennen durch Questen ersetzt werden; anders ausgedrueckt: Wird beispielsweise eine bestimmte Botschaft ueberbracht oder ein Gegenstand gefunden oder uebergeben, ist die Probe automatisch gelungen, allenfalls kann man noch per Probe ermitteln, wieviele Erfolge erzielt wurden oder wieviele Punkte abgetragen wurden. Kriegt der Geist mit, dass der SC ihn zu erloesen versucht, kann er ihn unterstuetzen, wenn er das will (und das kann durchaus zu einer unbeabsichtigten Erschwernis fuehren, wie bei Splittermond, wenn eine unterstuetzende Probe scheitert - das fuehrt zu einer Erschwernis der "unterstuetzten" Probe!).
Alex:
--- Zitat von: sindar am 20.02.2022 | 21:32 ---Ich wuerde das ganz grundsaetzlich wie einen sozialen Konflikt aufziehen, mit dem Unterschied, dass der Geist keinen aktiven Widerstand leistet - wenn ich das Ausgangsszenario richtig verstehe, hat der Geist ja durchaus ebenfalls ein Interesse daran, dass das Problem geloest wird, oder? Also:
Die Spieler / SCs muessen (je nach Regelsystem) eine Anzahl Erfolge erreichen oder eine bestimmte Anzahl an Punkten abtragen. Proben koennen durch Questen ersetzt werden; anders ausgedrueckt: Wird beispielsweise eine bestimmte Botschaft ueberbracht oder ein Gegenstand gefunden oder uebergeben, ist die Probe automatisch gelungen, allenfalls kann man noch per Probe ermitteln, wieviele Erfolge erzielt wurden oder wieviele Punkte abgetragen wurden. Kriegt der Geist mit, dass der SC ihn zu erloesen versucht, kann er ihn unterstuetzen, wenn er das will (und das kann durchaus zu einer unbeabsichtigten Erschwernis fuehren, wie bei Splittermond, wenn eine unterstuetzende Probe scheitert - das fuehrt zu einer Erschwernis der "unterstuetzten" Probe!).
--- Ende Zitat ---
Interessante Idee. Danke ... :)
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