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Ethical Looting: Etablierte Settings, in denen Loot&Level moralisch gut ist
Ainor:
Ein Problem bei den Anreizen ist auch dass Konflikte die SCs selten viel kosten. Man gewinnt wahrscheinlich, und heilen tut einen der Kleriker danach für umsonst. Selbst die durchlöcherte Rüstung des Gegners kann man noch gebrauchen. In der Realität ist es hingegen so dass Konflikte sehr teuer sind, und wenn man Frieden stiftet gibt es mehr zu verteilen. Dadurch werden SCs zum plätten&looten ermutigt.
Feuersänger:
"Legal Salvage" nennt man das. ^^
Finders Keepers -- wenn jemand anders drauf Anspruch erheben wollte, hätte er sich den Kram halt selber zurückholen müssen.
Oder kann ja versuchen ihn sich jetzt von den SC zurückzuholen... >;D
Was anderes wäre das, wenn die Gruppe von der Stadt oder dem Hauptmann beauftragt worden ist, die geraubten Steuern und das Schwert zurückzuholen.
--
Ich verstehe schon, was du meinst. Teilweise stimmt das auch. Mir ist das auch schon paarmal aufgefallen in einem laufenden Abenteuer, dass doch die gerade gewonnene Loot ziemlich eindeutig das rechtmäßige Eigentum von XYZ war... aber diejenigen NSC haben da keine Ansprüche geltend gemacht sondern das einfach so hingenommen.
Aber das Gegenteil hab ich auch schonmal gesehen -- wo das AB von den Spielern erwartet hat, die dem BBEG abgenommenen (geraubten) Schätze wieder fein säuberlich den Leuten zurückzugeben, denen sie gerade das Leben gerettet hat, und ansonsten setzt es Strafmaßnahmen durchs AB... das ist unter Umständen auch eher frustig.
felixs:
Die Frage der Legalität kann, muss aber keineswegs, eine Rolle für die ethische Bewertung einer Handlung spielen.
In meinen Runden haben sich fast alle Spieler mehr für die ethische Vertretbarkeit einer Handlung interessiert, als für die Frage nach deren Legalität im Recht der Spielwelt. Natürlich war die Wahl der Mittel stark von der Frage nach Legalität/Illegalität beeinflusst.
Anders sicher, wenn man die D&D-Gesinnungen ernst nimmt. Dann sollte jemand, der "rechtschaffen (lawful)" ist, natürlich durchaus an Fragen der Legalität interessiert sein.
Arldwulf:
Zunächst einmal ist hier natürlich das Regelsystem gefragt welches Regelmechaniken für die Einbindung von Nichtkampfbegegnungen vorsehen sollte, sowohl in das XP / Loot System, als auch bezüglich einer Umsetzung welche nicht einfach nur den Friedensaktivisten der Gruppe spielen lässt sondern alle.
Sprich: Es sollte erst einmal eine valide Herangehensweise im Spiel sein, für die die Gruppe nicht bestraft wird. Und natürlich gibt es dafür durchaus Systeme welche so etwas bieten, auch und gerade im D&D Kontext.
Zweitens ist es wichtig die Spielwelt auf diese Spielweise hin anzupassen. Wenn es tatsächlich Möglichkeiten gibt sich mit den Monstern anzufreunden, dann hat dies IG Konsequenzen. Sei es weil dies schon früher andere gemacht haben und daher Beziehungen zwischen Monstern und anderen Bewohnern der Welt existieren. Oder auch weil dies die Kultur der Monster beeinflussen sollte.
Spielmechanisch sollte dies natürlich auch auf den ersten Punkt einwirken, für diplomatische Verhandlungen mit den Minotauren braucht man wahrscheinlich andere Vorgehensweisen als für Verhandlungen mit der Untoten Enklave, herauszufinden wie man vorgehen muss kann und sollte Teil des Abenteuers sein.
Und drittens muss es attraktiv sein so vorzugehen, das heißt das Verhältnis der Spielwelt zu den Spielercharakteren muss eher so sein, dass die Spielercharaktere durchaus ein großes Risiko eingehen würden wenn sie in Kämpfe herein gehen und eben nicht die übermächtigen Helden sind vor denen jeder zurückschreckt.
nobody@home:
--- Zitat von: Arldwulf am 9.02.2022 | 12:28 ---Und drittens muss es attraktiv sein so vorzugehen, das heißt das Verhältnis der Spielwelt zu den Spielercharakteren muss eher so sein, dass die Spielercharaktere durchaus ein großes Risiko eingehen würden wenn sie in Kämpfe herein gehen und eben nicht die übermächtigen Helden sind vor denen jeder zurückschreckt.
--- Ende Zitat ---
Das Risiko gehen sie auch ein, wenn sie die übermächtigen Helden sind, vor denen jeder zurückschreckt. Dann sind sie nämlich mit guter Wahrscheinlichkeit bekannt wie bunte Hunde und können sich vor den Folgen, die ihr Verhalten für ihren Ruf hat, nicht mehr so einfach in der Anonymität verstecken. Also, wer wollen sie im Scheinwerferlicht der Weltbühne sein? "Richtige" Helden, oder alternativ wenigstens "richtige Schurken" von Format...oder doch nur der nächste Trupp von Elefanten im Porzellanladen?
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