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Was nervt euch bei einem Spielleiter
Alexandro:
--- Zitat von: Megavolt am 1.03.2022 | 21:22 ---Mich regen Spielleiter auf, die statt "show, dont tell", nur "tell, tell TELL!" können. "Show, dont tell" ist doch ne mega simple und trotzdem super funktionierende Regel? Wie kann man die nicht kennen?
Meistens machen das die Spieler falsch ("Hi, ich spiele Davinio den Paladin, schon als Kind wurde mir gnadenlos antrainiert, dass ich ..." - ja dann SPIEL halt deine Neurosen aus, meine Güte! Rede nicht nur darüber!), aber ich hatte auch schon Spielleiter, die angesetzt haben mit: "Ihr seid im Lande Trullala, das sich durch Folgendes auszeichnet ... ", und dann kam 30 Minuten historischer Absriss. Schon auch hart, muss ich sagen.
--- Ende Zitat ---
Nicht ideal.
Aber immer noch besser, als "don't show, don't tell" Spielleiter, also diejenigen, welche 300 Seiten superdetaillierten Hintergrund haben, wovon die Spieler aber nur sehr sporadisch was mitkriegen (und wenn, dann wirkt es ohne die Hintergrundinfos einfach total zufällig und beliebig).
Weltengeist:
Wenn ich mir den Thread hier so aus der Vogelperspektive anschaue, dann steckt letztlich der Punkt "sich nicht in seine Mitspieler hineinversetzen können" hinter ganz vielen der genannten Probleme. Und das Schlimme ist, dass man das für gewöhnlich auch nicht mehr lernt - da nützen dann auch die schönsten Feedbackrunden nichts mehr.
Leonidas:
Mich nervt am Spielleiter, der ich zu 99% der Zeit ich selber bin, der Drang zur dienstleistungsmäßigen Perfektion.
Hier im Thread sind ja so viele gut Hinweise auf Dinge und Verhalten, die man besser vermeiden sollte. Andererseits ist auch für die SL der Spielabend ein Freizeitevent nach einer harten Arbeitswoche.
Insofern,
+1 hierfür:
--- Zitat von: Anro am 28.02.2022 | 14:26 ---Ich mag es nicht, wenn meine Spielleitung verängstigt ist etwas falsch zu machen.
Wenn sie in einem Forum zum Beispiel den falschen Thread gelesen hat.
Solang sie nett ist, Kreativität zulässt und im Nachhinein ein offenes Ohr hat, bin ich dtp.
--- Ende Zitat ---
First Orko:
Ach noch so ein "Geschmäckle-Thread"? wtf?
Wenn man hier reinguckt bekommt man ne Idee, warum so wenige Bock haben aufs Leiten. Da würde mich ja mal interessieren, ob die ganzen Ansprüche hier auf Spieler·innen-Seite auch im Sinne der Pflichten ausgeglichen werden! Wenn das so ist, dann schreiben hier nämlich die perfektesten Spieler·innen, die sich eine SL nur wünschen kann - und von denen man garantiert NIE in Spieler würgen liest 8] >;D ;D
Daher auch hierzu:
--- Zitat von: Anro am 28.02.2022 | 14:26 ---Ich mag es nicht, wenn meine Spielleitung verängstigt ist etwas falsch zu machen.
Wenn sie in einem Forum zum Beispiel den falschen Thread gelesen hat.
Solang sie nett ist, Kreativität zulässt und im Nachhinein ein offenes Ohr hat, bin ich dtp.
--- Ende Zitat ---
:d
That said: Ich denke mit vielen Dingen hier hat aber auch jeder so seine Probleme - wenn es denn geballt auftritt. Niemand ist perfekt und in einem sozialen Hobby lernt man (üblicherweise), mit Fehlern zu leben und nimmt dafür gerne an, dass auch die eigenen Fehler dann verziehen werden.
Für mich gibt es daher eigentlich nur eine Sache, die mich wirklich ärgert, weil sie mMn nicht aufgrund mangelnder Fähigkeiten passiert sondern auf fehlende Reflektion darüber, was man eigentlich tut und dem Unwillen, das zu ändern. Worum es geht?
Spielleiter·innen, die in einem komlexeren System mit vielen Fertigkeiten und einem Kaufsystem (wo man Fokusskills durch Inkompetenzen erkauft) sehr wenig würfeln lassen!
Damit sorgt die Stochastik zwangsläufig für Slapstik und man fängt an, SCs auf Basis der (wenigen, meist immergleichen) Proben zu basteln, die die SL ständig verlangt - damit man überhaupt ne Chance hat, auch mal so kompetent zu wirken, wie der SC auf 1/4 seinen Charakterblattes ist, was aber im Vergleich zu den drölfzig anderen Skills kaum auffällt wenn nur 3x am Abend geprobt wird.
Eadee:
1. Mangelnde Bereitschaft zur Metakommunikation:
Klar, jeder Spielleiter hat seinen eigenen Stil oder ist noch dabei diesen zu finden. Ich erwarte auch nicht dass ein Spielleiter seinen Stil vollkommen umkrempelt wenn ich mitspiele. Was ich aber von jedem SL erwarte ist dass er bereit ist zur Metakommunikation, also sich mit den Spielern zu besprechen wenn es Probleme in der Runde gibt. Sei es dass er selbst ein Problem hat und jetzt als SL "erzieherische Maßnahmen" ansetzt statt mit den Spielern zu reden oder dass er das Problem ignoriert bis es eskaliert. Auch wenn ein Spieler auf den SL zukommt und erklärt dass er ein Problem mit der Spielrunde hat erwarte ich dass dieser ernst genommen wird und man herausfindet ob das Problem lösbar ist. Es kann schon reichen ein paar Spielabende nur erhöhte Aufmerksamkeit auf die Problematik zu richten um zu erkennen ob es vielleicht eine Fehlwahrnehmung oder ein Missverständnis ist. Lösungen müssen dann gemeinsam mit allen betroffenen gefunden werden. Aber einen Spieler der sich dazu durchringt ein Problem anzusprechen zu ignorieren oder abzuwimmeln ist nicht okay.
- Spielleiter die sich vom Abenteuerautor "versklaven" lassen
Ich kann mich nicht entscheiden was schlimmer ist, ein Spielleiter der die Ploteisenbahn eines Abenteuers auf Teufel komm raus durchprügelt weil er das Abenteuer nicht zuende gelesen hat bevor er anfing zu leiten und Angst hat dass jegliche Abweichung am Ende das Abenteuer kippen könnte, oder ein Spielleiter der tatsächlich alles gelesen hat und "die Vision des Autors" für wichtiger hält als den Spielspaß der Personen die mit ihm am Tisch sitzen... der Autor sitzt verdammt nochmal nicht mit am Tisch und wird vermutlich auch niemals erfahren wie "originalgetreu" du seine Vision umgesetzt hast. Wenn die Spieler von sich aus sagen sie wollen das Abenteuer so getreu wie möglich spielen ist es okay das auch durchzuziehen. Wenn die Gruppe aber lieber ihre eigenen Wege finden will ein Abenteuer zu lösen dann sollte das Priorität haben.
- Spielleiter die sich selbst zu ernst/wichtig nehmen
Nachdem ich früher 95% (jetzt sind es eher 70%) aller Spielabende geleitet habe weiß ich gut wie viel Vorbereitungszeit es kostet eine längere Kampagne zu leiten, besonders wenn man auf Spieleraktionen wirklich eingeht statt seine Geschichte durchzuprügeln. Trotzdem ist der Spielleiter kein Heiliger, man darf über und mit ihm scherzen wie über alle anderen Spieler auch. Er sollte seine Freude am Vorbereiten und am Spielleiten haben und nicht den Märtyrer raushängen lassen der sich für die Gruppe opfert und dann erwarten dass die Spieler sein persönlicher Kult sind die ihn so sehr verehren dass er daraus genug Kraft schöpfen kann um zu leiten...
- unzuverlässige Spielleiter
Ja, ein unzuverlässiger Spieler der nicht weiß wie man Termine absagt ist schlimm genug. Wenn aber der Spielleiter sporadisch ohne Vorwarnung zu Spielabenden nicht auftaucht kann die Gruppe auch nicht "heute einfach ohne ihn" spielen. Es kann immer mal was dazwischenkommen, aber abzusagen sobald man davon erfährt ist das absolute Minimum. Und wenn man ein so unvorhersehbares Leben führt dass man regelmäßig noch am selben Tag erfährt dass man nicht leiten können wird, dann hat man vielleicht einfach nicht genug Zeit zur Verfügung um Spielleiter zu sein und sollte das einsehen.
Ein kurzer Disclaimer:
All die oben genannten Probleme habe ich äußerst selten erlebt und die meisten davon sind 10 oder mehr Jahre her. Es ist zum Glück gut möglich solchen Problemfällen aus dem Weg zu gehen.
Wenn aber ein Spielleiter zumindest bereit zur Metakommunikation ist, kann man alle anderen Probleme mit ihm gemeinsam lösen. Das ist der Grund warum der erste Punkt als einziges nummeriert ist, die anderen Punkte folgen keiner besonderen Hierarchie.
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