Pen & Paper - Spielsysteme > Star Wars
Unterschiede der Regelversionen
Darilon:
Ich habe in den 90er ein bisschen Star Wars D6 gespielt. Vor kurzem bin ich wieder darüber gestolpert und habe wieder Feuer gefangen. Inzwischen ist aber einiges passiert. Soweit ich gelesen habe hat der Lizenznehmer ein paar Mal gewechselt und entsprechend völlig neue Regelsysteme auf den Markt geworfen.
Was mich jetzt interessiert ist,
- was die anderen Versionen anders machen
- welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Versionen haben.
- welchen Spielstil sie fördern
- ob es dazu noch eine aktive Community gibt
In meiner Erinnerung war das D6-System immer ein ziemliches Slapstick-Feuerwerk. In gefühlt der Hälfte der Spielsitzungen ist der vorbereitete Plot gleich zu Beginn zusammen mit den SCs auf einem unbekannten Planeten abgestürzt. Beim Googeln habe ich allerdings den Eindruck gewonnen, dass es dazu immer noch eine aktive Community gibt.
Die Bezeichnung D20 lässt mich vermuten, dass es sich bei der Nachfolge-Version um eine Art D&D mit Star Wars-Anstrich handelt (Und natürlich Star Wars typischen Klassen). Oder liege ich da falsch?
caranfang:
Damit hast Du recht, Star Wars D20 basierte auf D&D 3e, wobei es aber drei verschiedene Editionen gab: Star Wars D20, Star Wars D20 Revised Edition und Star Wars D20 Saga Edition, wovon meiner Meinung nach die Revised Edition die beste war, weil sie viele der Fehler der ersten edition ausbügelte, die Saga Edition hingegen war die schlechteste, weil sie quasi schon ein Testlauf für D&D 4e war.
Auch hast Du recht damit, dass Star Wars d6 immer noch eine sehr große Fangemeinde hat, auf jeden Fall ist sie größer als jene der D20 Editionen.
Doc-Byte:
Die D6 Version hat den großen Vorteil, dass man sich alle - und zwar wirklich alle - Bücher frei als PDF bersorgen kann. (Ich nenn hier besser mal keinen Link, da ich mir nicht so sicher bin, ob diese Seite überhaupt das VÖ-Recht an den Büchern hat.) Dazu kann man sich das D6 System mit den OpenD6 Regeln erweitern.
Es gibt auch einen interessantes Büchlein von einem der Väter des D6 Systems, das am Ende auf zwei, drei Seiten ein interessantes, alternatives Kampfsystem enthält.
Und dann gibt es hier noch ein paar Abenteuer ohne direkten Star Wars Bezug, die aber (Open)D6 kompatible sind und von ein paar alten WEG Autoren verfasst wurden.
Was man ansonsten im Hinterkopf behalten muss, ist, dass SW D6 und D20 sich noch auf das Legends Universum bezieht, während das aktuelle System afaik das Kanon / Disneyversum enthält.
Undwiederda:
Also die D20 Core Edition ist halt auf der alten 3.0 Engine geschrieben und ist wirklich zu vernachlässigen.
Die D20 Core Revised ist ein 3,0/3,5 Hybrid aber bildet denke ich das D&D Gefühl im Star Wars Universum und KOTOR am besten ab. Es hat von den D20 Varianten auch am meisten Quellenbüchern aber es fehlen eben auch einige Dinge. Episode 3 hatte damals eine PDF bekommen. Was mich damals gestört hat, dass Machtfähigkeiten mit Fertigkeiten und Talenten gekauft werden müssen und sie Vitality Points kosten um zu aktivieren. Dafür fand ich das System für Klonkriege ziemlich gut und die wenigen Sessions haben Spaß gemacht. Es gab paar Bücher, die ich gut fand und immer noch habe, auch wenn man sicher vieles auf den Pedias nachlesen kann.
Die Saga Edition war ein 3.5/4 Hybrid aber mir hat es damals beim lesen sehr gefallen. Der Vorteil waren die Quellenbücher für Force Unleashed, KOTOR und auch Legacy und bildete damit den ganzen EU Rahmen gut hin. Es gab eine lange Kampagne Dawn of Defiance und wir hatten damit viel Spaß. Hier kann man Force User sehr krass aufbauen und ich mochte die Ideen, die sie reingebracht haben. Allerdings war der Fluff Teil selbst eher wenig und die Bücher waren mehr Crunch.
Die FFG Bücher oder das Genesys Regel System. Hat den Vor- oder Nachteil, dass während es rauskam die EU eingestampft wurde und FFG nur noch den Kanon abdrucken durfte. In den ersten Büchern bemerkt man das aber noch nicht (in Edge of the Empire), erst ab einem gewissem Punkt wurde das dann eingeführt, wodurch zum Beispiel die Bothaner als Spielbare Rasse weg waren. Die FFG Reihe ist zeittechnisch auch am meisten eingeschränkt, da die drei Linien (Edge of the Empire, Age of Rebellion und Force and Destiny) nur zwischen Episode 4-6 spielen, allerdings kommen mit Dawn of Rebellion und den beinden Clonewars Büchern zumindestens soviel heraus, dass man in dem offiziellen Visuellen Kanon (Serien, Filme) spielen kann. Die Würfel muss man mögen oder man mag sie nicht. Da die Würfelapp von FFG was Star Wars Sachen angeht immer noch kostet, kann man aber mit wenig umdenken die App von Genesys nehmen (die Symbole sehen ein wenig anders aus aber ansonsten stimmen die Verteilungen auf den Würfeln, es dürften aber die Machtwürfel fehlen). Auch hat man bei Roll20 den Nachteil, dass man die Engine nur mit einer API spielen kann, die man nur als PRO User integrieren kann. Ich mag aber das eben ein Würfelwurf mehr als geschafft und nicht geschafft simbolisiert, sondern auch noch ob er kritisch ist (gut oder schlecht) oder ob er zusätzliche Vor- bzw Nachteile generiert. Ich denke das die Reihe am umstrittensten ist.
Die Verfügbarkeit ist wie bereits gesagt als PDF nur für die D6er möglich, auch wenn ich mich immer Frage wie legal die Seite ist.
Disney genauso wie Lucas Books haben halt keine PDFs für die Spiellinien erlaubt, da diese wohl eher bei den Computerspielen zu finden ist..? egal keine offiziellen PDFs
alle Linien sind gerade etwas teuer als Print zu bekommen, wobei die Genesys Bücher nachgedruckt werden, bei den Westendgame Bücher sollte man die "Core Bücher" ohne weiteres bekommen. Revised Core kommt man inzwischen auch besser an einige Bücher dran. Sage Edition ist mMn gerade die teuereste.
Wenn ich etwas empfehlen sollte:
Westendgames bekommt man die PDFs, benutzt nur D6 und bildet alles aus den alten Filmen und den Anfängen der EU sehr gut ab. Ich denke, dass Eigenkreationen da auch einfacher sind. Ich kann nur selber nichts zu dem Spielflair sagen.
Ansonsten würde ich wohl das System von FFG empfehlen, die Bücher sind eben im reprint, also wird man wohl wieder alle bekommen. Die Einsteigerboxen generieren billiger Würfel, wenn man sie im abverkauf erhält und sind eben Kanontechnisch das aktuellste.
Auf Deutsch gibt es halt keine mehr. WeG wurden einige Dinge übersetzt aber doch recht wenig und bei FFG fangen wir nicht an, war leider auch eher enntäuschend aber man hatte zumindestens alle drei Grundbücher, aber die Verfügbarkeit ist eher okayisch.
caranfang:
Mir haben von allen D20-Regeln die der Revised Edition am besten gefallen, weil sie auch die Atmosphäre der Filme am besten einfing. Man war bei den Machtfähigkeiten nicht so eingeschränkt, wie bei der Saga Edition, wo man eine machtfähigkeit mehrfach besitzen musste, um sie während einer begegnung auch mehrfach einsetzen zu können. Das System aus Machtfertigkeiten und Machttalenten, deren Einsatz nicht immer Vitality-Points kostete, war da schon realistischer. Rüstungen verbesserten nicht die Rüstungsklasse, sondern boten nur einen Schutz vor echten Schaden.
Bei der Rollenspiel-Reihe von FFG sollte man wissen, dass sie im Original ein paar Jahre vor dem verkauf von Lucasfilm an Disney erschien, deshalb enthalten die ersten Bücher noch viel Material zum EU. Erst später musste FFG auf EU-Material verzichten.
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