Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
Die Gruppe Splitten ...urgs!
felixs:
--- Zitat von: Weltengeist am 21.11.2022 | 12:19 ---Die meisten Rollenspielrunden haben doch 3-6 Spieler, da ist es doch ohnehin normal, dass man nicht die ganze Zeit dran ist (außer man ist der Typ, der sich ohnehin immer das Spotlight nimmt). Daher weiß ich nicht so ganz, wo jetzt der Unterschied ist - beispielsweise ob ich in einem Kampf warte, bis die anderen alle fertig sind und ich wieder handeln kann (dauert in dem meisten Systemen locker 5-10 Minuten) oder ob man alle 5-10 Minuten zwischen zwei Szenen hin- und herschneidet.
--- Ende Zitat ---
Der Unterschied ist, ob Deine Figur gerade dabei ist, ob Du handeln kannst oder könntest und entsprechend involviert bist.
Langwierige Kämpfe sind extrem nervig, finde ich auch. Der Unterschied ist aber, dass man "dabei ist" und dadurch involviert. Es kann sein, dass jemand der eigenen Figur eine Waffe zuwirft; dass ein Gegner überraschend die eigene Figur angreift; etc.; die Ereignisse betreffen jedenfalls die eigene Figur direkt.
Aber oft sind Kämpfe so wenig interaktiv und so vorhersehbar, dass man, in der Tat, einfach lange Wartezeiten hat. Und das macht (zumindest mir und den meisten Leuten, mit denen ich gern spiele) auch keinen Spaß.
--- Zitat von: Raven Nash am 21.11.2022 | 12:24 ---Du hast also einfach die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens, und wenn du nicht im Mittelpunkt stehst, ist es nicht interessant. ~;D
Im Ernst: Ich kenn das tatsächlich von drei von vier Spielern, abwechselnd. Die eine neigt dazu, wenn sie müde ist. Der andere leidet unter Depressionen und hat Tage, an denen er sich schwer tut, die Konzentration beizubehalten. Der letzte hat tatsächlich ein Problem damit, nicht dran zu sein. Zum Glück kommt es eher selten vor, dass mehr als einer der drei grade so drauf ist.
Das ist dann aber auch unabhängig davon, ob die Gruppe zusammen oder komplett ist - irgendwer ist einfach immer gerade nicht dran.
--- Ende Zitat ---
Ich finde den Scherz OK und auch lustig.
Das was Du danach ("im Ernst") schreibst, betrifft aber das, was ich meine, nicht. Ich habe kein Problem mit Konzentration, ich kann mich zusammenreissen, ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, ich achte sehr darauf, dass alle involviert sind.
Der Unterschied ist: Es gibt Situationen, in denen es nicht sinnvoll anders lösbar ist, als dass es eben mal Wartezeiten gibt. Gruppentrennungen gehören (normalerweise) nicht dazu, weil man das (fast immer) vermeiden kann. Es ist (fast immer) einfach unnötig.
Issi:
--- Zitat von: felixs am 21.11.2022 | 12:13 ---Können wir bitte nicht in die Richtung von "Mein Rollenspiel ist viel geiler als eures", "Mein Rollenspiel ist so geil, das interessiert mich sogar beim nicht-mitspielen" und "Euer Rollenspiel muss aber schlecht sein, wenn dabei niemand zuschauen will" abgleiten? Fände ich viel entspannter.
--- Ende Zitat ---
Es ging nie um "geiler", sorry!
Mir ging es, bezogen auf deine Beiträge um " interessant genug, dass ich es schaffe mich derweil nicht für alle sichtbar mit etwas anderem abzulenken." Bzw. um " die generelle Zumutbarkeit von Einzelszenen, an denen man für kurze Zeit nicht beteiligt ist."
Klar ist es einfacher zuzusehen, wenn die Szene unterhält. Das war mein Punkt,
bei dem ich versucht habe, Verständnis für deine Erfahrungen/ Einstellung zu zeigen.
Bei der "Ich will aber immer selbst spielen" - Haltung, kann ich leider nicht so gut mit.
Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.
Edit.
Das Einzelszenen immer unnötig sind, kann ich auch nicht unterschreiben.
Gerade Spitzbuben, Assassinen etc. müssen von der Gruppe manchmal vorausgeschickt werden, oder Aufgaben erledigen, die sie besser alleine hinkriegen.
- Der Zwerg im Plattenpanzer kann z.B
idR. weder so gut klettern noch schleichen.
Also sind Gruppentrennungen mEn. zeitweise sogar unumgänglich.
Raven Nash:
--- Zitat von: Issi am 21.11.2022 | 12:36 ---Bei der "Ich will aber immer selbst spielen" - Haltung, kann ich leider nicht so gut mit.
Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.
--- Ende Zitat ---
Für mich kommt das stark egozentrisch rüber.
"Ich will spielen" - denn nur mein Spaß ist relevant. Und wenn der SL mir das verwehrt, weil er - oh pöser Pursche! - die Gruppe sich hat teilen lassen, bin ich beleidigt und schau mal auf TikTok nach, ob sich da jemand für mich interessiert. Sehr überspitzt dargestellt.
Ich finde es meistens ziemlich dumm, jeden SC überall mitzuschleppen. Was soll der scheppernde Paladin beim Einbruch? Was braucht man den Barbaren bei diplomatischen Verhandlungen mitschleppen? Als Kleiderständer?
Das kommt IMHO noch stark aus dem Dungeon. Geteilte Gruppe = geschwächte Gruppe. Das trifft aber nur bei Kämpfen zu.
felixs:
Ich vermute, die Meinungen sind hinreichend ausgetauscht. Ich schreibe vielleicht noch was, wenn was neues dazu kommt. Ansonsten reicht es dann jetzt vielleicht auch mal.
--- Zitat von: Issi am 21.11.2022 | 12:36 ---Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.
--- Ende Zitat ---
Kampf und Einzelszenen, meines Erachtens, nicht in einen Topf; dazu habe ich oben was geschrieben.
Allgemein gesagt kommt es natürlich im Rollenspiel immer wieder zu Situationen, in den man wartet und zusieht. Das ist trivial. Die interessante Frage ist, ob man diese Situationen auf ein Minimum beschränken sollte und möchte und wie man das ggfs macht.
Und dann gibt es Leute, denen das egal ist, weil sie halt auch gern zusehen und sich davon unterhalten fühlen. (Ich behaupte, das hat mehr mit den jeweiligen Personen zu tun als mit der Qualität der Darbietung. Ich würde sogar behaupten, dass es bei Rollenspiel gar nicht um die "Darbietung" gehen muss/sollte und dass sich die Qualitätsfrage daher so nicht stellt. Aber egal.)
Und es gibt Leute, in deren Kopf etwas läuft, was ich "Nerd-Zeit" nenne. Zwei Stunden irgendeiner beliebigen Beschäftigung mit ihrem Thema, egal was und egal wie, fühlen sich an wie "fünf Minuten". Das ist schön für die Leute und ganz wunderbar, wenn alle am Tisch diese Zeitwahrnehmung teilen. Ich ticke so (meistens) nicht.
Ich bin sehr alarmiert, wenn mir im Kontext von Brett-, Rollen-, Zinnfigurenspiele jemand, den ich nicht gut kenne, sagt, etwas würde "fünf MInuten" dauern. Meiner Erfahrung nach (konkreter Blick auf die Uhr, keine gefühlte Zeit meinerseits) werden das dann schnell mal 20, 30, 60, 120 Minuten.
Ich meine damit niemanden konkret, möchte aber damit erklären, warum ich solchen Wert auf Deutlichkeit lege.
--- Zitat von: Raven Nash am 21.11.2022 | 12:52 ---Ich finde es meistens ziemlich dumm, jeden SC überall mitzuschleppen. Was soll der scheppernde Paladin beim Einbruch? Was braucht man den Barbaren bei diplomatischen Verhandlungen mitschleppen? Als Kleiderständer?
Das kommt IMHO noch stark aus dem Dungeon. Geteilte Gruppe = geschwächte Gruppe. Das trifft aber nur bei Kämpfen zu.
--- Ende Zitat ---
Meinem Verständnis nach ist das dann ein Fehler im Szenarioentwurf oder in der Gruppenzusammensetzung. Und ja, es ist ein Grundproblem der meisten Fantasy-Rollenspiele.
nobody@home:
Ein echter Grund, die Gruppe aufzuteilen, kann nebenbei Zeitdruck in der Spielwelt sein.
Klar: Die Spielleitung kann sich nicht beliebig vervielfältigen und die einzelnen Teilgruppen in Echtzeit parallel beschäftigt halten, am Tisch werden also beide Vorgehensweisen dieselbe Zeit brauchen (und die aufgeteilte Gruppe eventuell sogar länger, weil das geistige Umschalten zu "Ach, wir sind wieder dran? Was war bei uns doch noch gleich?" auch nicht immer völlig trivial ist). Aber wenn die SC im Setting zwei oder mehr Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen wollen oder müssen und die dann schlicht nicht reicht, alle zusammen von Pontius zu Pilatus trotten und brav eins nach dem anderen erledigen zu lassen...?
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln