Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen

Die Gruppe Splitten ...urgs!

<< < (17/21) > >>

Issi:

--- Zitat von: nobody@home am 22.11.2022 | 12:33 ---Der kleine, aber feine Unterschied ist halt, daß man nicht krampfhaft für immer und ewig auf die eine Rolle eingeschworen ist. Ohne Klassen eben auch kein "Du hast Sehen und Hören nicht als Klassenfertigkeiten, deswegen wirst du als Wache für den Nachtschlaf des Rests der Gruppe nie was taugen". (Hallo, D&D3-Kämpfer...)

--- Ende Zitat ---
Andererseits sind selbst im Reallife bestimmte Fähigkeiten angeboren oder eben nicht. ( Mit Sehschwäche kannst du z.B  kein Polizist mehr werden, egal wie sehr du es dir wünschst. Eine psychische Erkrankung in der Kindheit - und du kannst als Erwachsener nicht mehr verbeamtet werden)
Verbaut das Lebenswege und Berufungen?
Ganz bestimmt.

Woher dann die Idee, dass man im Rollenspiel jederzeit umschulen können muss?
Das erscheint mir nicht realistisch.
Im Zweifelsfall muss man dann eben die Figur wechseln.

Figuren haben eben auch ihre Stärken und Schwächen - daraus gilt es dann das Beste zu machen.
Wie im echten Leben auch.

Maarzan:

--- Zitat von: nobody@home am 22.11.2022 | 12:33 ---Der kleine, aber feine Unterschied ist halt, daß man nicht krampfhaft für immer und ewig auf die eine Rolle eingeschworen ist. Ohne Klassen eben auch kein "Du hast Sehen und Hören nicht als Klassenfertigkeiten, deswegen wirst du als Wache für den Nachtschlaf des Rests der Gruppe nie was taugen". (Hallo, D&D3-Kämpfer...)

Natürlich könnte man jetzt von Multiklassen und anderen solchen Fisimatenten anfangen, aber sobald die regelmäßig genug genutzt werden, bricht das ganze Archetypenkonzept ohnehin irgendwann in sich zusammen und führt sich selbst ad absurdum -- spätestens ab da kann ich dann auch gleich darauf verzichten.

--- Ende Zitat ---

Ändert aber nichts daran, dass es genügend Anlässe gibt die Gruppe trotzdem zu trennen und den (oder ein paar) Spezialisten voraus zu schicken. "Kann auch ein bisschen schleichen" reicht halt irgendwann nicht mehr um dann dort mit zu kommen.

Ninkasi:
Ein unsichbarer Elbendieb und ein poltender Zwergenpaladin bieten zu erst einmal verschiedene Ansätze um Hindernisse zu lösen an.
Problematisch wird es für mich auch noch nicht, wenn der Dieb mal schnell alleine Informationen für die Gruppe sammelt oder der Paladin durch ein kurzesDuell ein Hindernis der Gruppe beseitigt, sondern die Alleingänge zeitaufwändig und langweilig für die ganze Gruppe werden.  Der Dieb ein ganzes Herrenhaus unsichbar erkunden möchte oder Zweikampf sich gegen einen starken Gegner/ üble Kampfregeln hinzieht, während der Gruppenrest keine vergnügliche Unterhaltung erhält.

Nicht immer vermag die Restgruppe sich vergnüglich unterhalten oder vom SL bespaßen und die Spotlightsituationen vortrefflich in kurzen Abständen hin und her wechseln lassen.

Pacing ist da sehr wichtig, wobei die gesamte Gruppe am besten involviert ist.
Wenn es nur irgendwie zu erklären ist, würde ich zumindest Alleingänge meiden, mindestens einen Mitspieler mitziehen lassen und zügig zwischen den Handlungsbögen springen.

felixs:
Eine entscheidende Frage ist, ob man überhaupt "Realismus" möchte und was das sein soll.

Ich sehe es so: Einerseits möchte ich eine (für meine Vorstellung) schlüssige Welt mit kohärenten Funktionen und Reaktionen. Andererseits möchte ich nicht, dass diese Kohärenz dem Spielspaß und der Unterhaltung im Weg steht. Die Kohärenz darf also gebrochen werden, wenn das hilft. Wenn eine erwünschte Spielsituation nicht (oder nur mit erheblichem Aufwand) im Rahmen der Kohärenz herbeizuführen ist, dann muss halt die Kohärenz zurückstecken und man erklärt sich das irgendwie zurecht.

"Realistischerweise" wäre es fast immer eine gute Idee, jede Menge Personal anzuheuern, andere machen zu lassen, Netze zu spinnen. Jedenfalls ist es ziemlich ungeschickt, die ganze Drecksarbeit selbst zu machen. Und es ist gar nicht so einfach, plausible Begründungen dafür zu finden, warum die Gruppe das macht, was sie macht. Weil das aber Spaß macht, bricht man die Spielweltkohärenz und entscheidet, dass es halt trotzdem so ist.
Alternativ betreibt man sehr viel Aufwand für dasselbe Ergebnis.
Mir reicht als Begründung, dass es auf diese Weise halt am meisten Spaß macht. (Und "Spaß" ist immer subjektiv, es gilt abzustimmen, was den Leuten in der Gruppe Spaß macht und wie man damit umgeht).

Zum Thema: Alle hier bisher aufgebrachten Situationen lassen sich lösen, ohne dass man die Gruppe trennen muss.
Man kann die Gruppe natürlich trennen, wenn man das möchte und wenn das am Tisch konsens ist. Genauso kann man entscheiden, das nicht zu tun.

nobody@home:

--- Zitat von: Issi am 22.11.2022 | 12:42 ---Andererseits sind selbst im Reallife bestimmte Fähigkeiten angeboren oder eben nicht. ( Mit Sehschwäche kannst du z.B  kein Polizist mehr werden, egal wie sehr du es dir wünschst. Eine psychische Erkrankung in der Kindheit - und du kannst als Erwachsener nicht mehr verbeamtet werden)
Verbaut das Lebenswege und Berufungen?
Ganz bestimmt.

Woher dann die Idee, dass man im Rollenspiel jederzeit umschulen können muss?
Das erscheint mir nicht realistisch.
Im Zweifelsfall muss man dann eben die Figur wechseln.

--- Ende Zitat ---

Wir reden hier aber (zumindest im Rahmen der "Standardkampagne") von Leuten, die bereits so was wie Abenteurer geworden sind. An dem Punkt dann nachträglich noch mit "Aber das ist ja gar nicht der richtige Beruf für dich!" kommen zu wollen, ist schon etwas...speziell.

Vergiß vor allen Dingen nicht: es geht mir nicht darum, daß jeder zwingend alles können soll. Nur gibt's halt auf der anderen Seite auch Dinge, die in einer Abenteurergruppe tatsächlich jeder zumindest passabel draufhaben sollte, einfach nur, um sich überhaupt als Mitglied qualifiziert zu haben -- und gerade relativ grundsätzliche Sachen wie "aufs Pferd setzen, ohne gleich wieder herunterzufallen", "mal eine normale Mauer mit Seil und Haken hochklettern", oder "sich von schon bemerkten Monstern möglichst nicht selbst hören und sehen lassen" gehören da schlicht mit auf die Liste. Daß die Gruppe in vielen Situationen tatsächlich mit nur einem Experten auskommen mag -- geschenkt. Mir geht's mehr um die Fälle, in denen schon ein einziger, der eine eigentlich nötige Fähigkeit nicht mitbringt, die ganze Gruppe schon potentiell in die Sch... reiten kann, denn solche Lücken kann sich ein derartiges Team auf Dauer schlicht nicht leisten.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln