Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Schwachstellen der 5e?
QuantizedFields:
Puh, schwierig. Ich habe D&D 5e bis vor zwei Jahren durchgehend gespielt. Was mir als Shwachstelle auffiel und der Grund war, weshalb ich Systeme wechselte, war das Kampfsystem. Immer wieder kam es zum stehenbleiben-und-draufhauen. Den gesamten Kampf nur niedrig gewürfelt und nichts getroffen zu haben. Zuviele Kämpfe ohne gute Regeln, sie zu beschleunigen, frühzeitig beenden oder skippen. Oder wegen Stuns/Death Saves und anderen Effekten gar nichts erst machen können. Lässt sich natürlich diskutieren, inwiefern das mein Fehler oder ein Fehlverhalten meiner Spieler:innen war, aber nach Jahren und diversen Gruppen bin ich immer wieder auf die gleichen Probleme gestoßen. Third-party Rules, Homebrewing, Rule of Cool,- nichts hat genug geholfen.
Da ich taktische Kämpfe dennoch liebe bin ich zu 13th Age, D&D 4e und Emberwind gewechselt. Diese bieten mir Teil-Lösungen, auch wenn keines von ihnen perfekt ist, und mir gefallen Kämpfe wieder deutlich mehr. Cinematisch bin ich zu Genesys oder 2d20 gewechselt. Whitehack ist mein OSR System für schnelle, gefährliche Kämpfe.
Nichts davon ist objektiv besser und kann es auch gar nicht sein. Mittlerweile könnte ich bestimmt viele gute Tugenden wieder in 5e einbringen, aber für mich bleiben die Kampfregeln schlechter/langsamer/ineffektiver als die oben genannten Systeme. Deswegen, wenn ich mit jemanden spreche, was mich am System stört, vor allem im Vergleich zur 4e, dann sind es die Kämpfe.
Arldwulf:
--- Zitat von: aikar am 4.12.2023 | 14:47 ---Auf den letzten Absatz läuft es halt für mich raus. Die meisten Spieler:innen klassischer Rollenspielsysteme (Fate, PbtA etc. sind eine ganz eigene Baustelle) wollen taktische Regeln für den Kampf. Die wenigsten vermissen/wollen sie außerhalb davon. Irgendwie hat man sich sowohl an das Brettspielige im Kampf gewöhnt als auch an das Fast-Freeform abseits davon. d.h. man hätte das System mit Regeln aufgebläht, für die der Großteil der Spieler:innen gar keinen Bedarf hat.
--- Ende Zitat ---
Ich würde gar nicht sagen, dass die Spieler da keinen Bedarf haben. Sonst gäbe es ja nicht so viele Onlinediskussionen darüber. Gilt auch für andere Themen, wenn man mal in ein beliebiges 5e Forum schaut lesen sich viele Themen als ob wieder 2006 wäre und alle Probleme von anno dazu mal wie schlechtes Balancing, Probleme mit dem Fertigkeitssystem, unbrauchbares Challenge Rating und zu statische Kämpfe sind wieder da. Und Leute stören sich dran und fragen dann ob es nicht bessere Lösungen gibt, ob man da nicht was machen kann.
Man kann es auf einen schlichten Satz zusammenfassen: Natürlich haben Spieler Bedarf an guten Regeln.
Aber gute Regeln zu schreiben ist noch nicht das gleiche wie diese an die Spieler zu bringen und aus Marketingsicht ist der eingeschränkte Fokus der Regeln wie in der 5e eigentlich leichter zu verkaufen.
aikar:
--- Zitat von: Arldwulf am 4.12.2023 | 15:34 ---Ich würde gar nicht sagen, dass die Spieler da keinen Bedarf haben. Sonst gäbe es ja nicht so viele Onlinediskussionen darüber.
--- Ende Zitat ---
Natürlich gibt es Spieler:innen, die da Bedarf daran haben und entsprechend lautstarke Diskussionen führen. Dem widerspreche ich nicht. Das ist aber etwa anderes als "alle Spieler:innen haben Bedarf daran" oder auch nur "die meisten Spieler:innen haben Bedarf daran". Letzteres ziehe ich eben in Zweifel, sonst wäre D&D5 nicht so erfolgreich wie es ist.
--- Zitat von: Arldwulf am 4.12.2023 | 15:34 ---Man kann es auf einen schlichten Satz zusammenfassen: Natürlich haben Spieler Bedarf an guten Regeln.
--- Ende Zitat ---
Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass "gute Regeln" objektiv definierbar sind. Was für den einen sauber, durchdacht und gut ausformuliert ist, ist für den anderen überladen, unnötig und mühsam. Ich hab einen Spieler, für den sind die Regeln von DSA4.1 praktisch unanfechtbar perfekt. Es wird genügend Leute geben, die ihm da widersprechen. Ebenso bei D&D5 und jedem anderen System.
Marduk:
--- Zitat von: aikar am 4.12.2023 | 15:51 ---Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass "gute Regeln" objektiv definierbar sind. Was für den einen sauber, durchdacht und gut ausformuliert ist, ist für den anderen überladen, unnötig und mühsam. Ich hab einen Spieler, für den sind die Regeln von DSA4.1 praktisch unanfechtbar perfekt. Es wird genügend Leute geben, die ihm da widersprechen. Ebenso bei D&D5 und jedem anderen System.
--- Ende Zitat ---
Oder wie ich es gerne ausdrücke: Des einen “absolut unspielbar!” ist des anderen “bestes Spiel ever!”
Raven Nash:
Die Frage ist ja immer: Was ist für die Gruppe gut?
Eine Gruppe von Regelfuchsern wird mit PF mehr Freude haben. Eine Gruppe von Method Actors wohl weniger. Und wenn in der selben Gruppe verschiedenste Typen an Spielern sind? Tja, dann wird's schwierig. Aber oft kann man sich dann noch auf 5e einigen.
Es ist also häufig der kleinste gemeinsame Nenner.
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