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Schwachstellen der 5e?

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Feuersänger:

--- Zitat ---Echte Schwachstellen wären z.B. Regeln, die einfach nicht funktionieren, egal für wen, weil sie z.B. widersprüchlich sind.
--- Ende Zitat ---

In diesem Sinne: eine Schwachstelle der 5E ist Jeremy Crawford, da er sich offenbar einen Spaß draus macht, in seinen "Sage Advice" (more like: Moron Advice) den gedruckten Regeln diametral entgegengesetzte Aussagen zu treffen. Auf Reddit gibt es ganze Sammlungen mit seinen "worst calls".

ThinkingOrc:
Wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll, ist es ein Mangel.
Mit dem Kontext hast du recht. Das meinte ich ja, mit Kategorie definieren.
Aber wenn ich z.B. sage ich will nen Sportwagen, aber immernoch damit länger als 2 Tage in Urlaub fahren können, dann ist da eben ein Lamborghini Gallardo eine schlechtere Alternative als ein Cayenne - oder um in der Marke zu bleiben - ein Urus.
Und dann spielt ja auch noch die Darstellung des Produkts eine Rolle.
Würde also ein x-beliebiger Hersteller Werbung für seinen Sportwagen machen, wie eine Familie Off-road campen geht und dann stellt sich raus, dass selbst ein zsuammengefaltetes Zelt nicht rein passt, dann ist das eindeutig eine Schwachstelle oder eben ein gebrochenes Produktversprechen.

Aufs Spielsystem würde ich von meiner Wahrnehmung her sagen, dass D&D sich vom Wargame plus zum einfachen und schnellen Gesellschaftspiel für den Mainstream entwickeln wollte.
Und da stellt man dann hinter der Verpackung aber fest, dass es immernoch seinen Hauptfokus auf Kampf legt.
Was ok sein kann, aber wenn ich als Neuling durch CR und Co. was ganz anderes vom TTRPG erwarte, werde ich unter umständen nicht so gut bedient wie von Alternativen. Vielleicht merke ich das nicht mal, weil ich keine Referenz habe und da sehe ich diesen Thread als quasi Redaktion.

Arldwulf:

--- Zitat von: ThinkingOrc am  5.12.2023 | 11:40 ---So in etwa wie man beim Sportwagen nicht kritisieren soll, dass er teuer ist, viel verbraucht und ein kleines Kofferraumvolumen hat?

--- Ende Zitat ---

In dem konkretem Fall halt noch mit dem dazukommenden Kritikpunkt, dass der Sportwagen eher langsam daherkommt und nicht gerade das eleganteste Design hat. Manchmal schlingern die Räder etwas, man kann aber andere dran bauen.

Es ist ja nicht so als ob man sagen könnte: für diesen konkreten Zweck bietet die 5e tolle Regeln, das ist die Stärke im Regelwerk. Oder anders gesagt: Auch als Familienwagen deklariert wird der Kofferraum der 5e nicht größer.

Wenn man Regeln bewertet so muss man eigentlich als erstes Fragen: Was möchte ich denn von den Regeln?

Ich könnte dann sowas sagen wir:


* Ich will, dass sie einfach sind und ohne viel Nachschlagen nutzbar sind.
* Ich will spannende Kämpfe
* Ich will Abwechslung im Spielstil
* Improvisation ist mir wichtig, das Regelwerk sollte dabei helfen, nicht im Weg stehen
* Ich will schnell eigene Dinge bauen können, eigene Monster, eigene Zauber und so.
Und es gibt hunderte solche möglichen Wünsche. Man kann anschließend auf die Regelwerke schauen und sagen: So hilft Regelwerk X dabei dies zu ermöglichen. Gar sagen: Ja, und das macht es besser (oder schlechter) als andere.

Und auch zu jeder dieser Anforderungen eine oder mehrere Regelungen finden die am besten funktionieren.

5e taucht dort dann nur kaum auf. Es ist in der Ausarbeitung für konkreten Regelmechaniken nicht einfacher als andere Regelwerke sondern oftmals eher unnötig kompliziert, hat einen eingeschränkteren Spielfokus, braucht mehr Nachfragen und Nachschlagen und viele Regeln sind halt nicht aus einem Guss designed sondern Hilfsmittel um andere Probleme die aus vorherigen Designentscheidungen entstanden zu beheben.

Wenn ich konkrete Spielsituationen umsetze ist bei gleichem IG Geschehen und gleichem Spielerlebnis die 5e Variante der Regeln aufwändiger, schon bei so simplen Herausforderungen wie "ich bau mir einen neuen Gegner" oder "dahinten steht ein Magier, den will ich hauen aber seine Beschützer sind im Weg. Wie viele Gelegenheitsattacken kriegen die?"

Und natürlich kann man dann Dinge vereinfachen, entweder indem man halt nicht die gleiche Spielerfahrung haben will (aber auch dann wären andere Regeln einfacher) oder anfängt Hausregeln zu nutzen.

Aber um bei der Analogie zu den Autos zu bleiben: Das was die 5e gut macht ist es Leute anzuziehen. Manchmal ist das genug, manchmal geht es nicht darum ob der Sportwagen schnell, hübsch oder gut verarbeitet ist und es reicht wenn die Leute drum herum stehen.

aikar:

--- Zitat von: Arldwulf am  5.12.2023 | 13:08 ---In dem konkretem Fall halt noch mit dem dazukommenden Kritikpunkt, dass der Sportwagen eher langsam daherkommt und nicht gerade das eleganteste Design hat. Manchmal schlingern die Räder etwas, man kann aber andere dran bauen.

...

Aber um bei der Analogie zu den Autos zu bleiben: Das was die 5e gut macht ist es Leute anzuziehen. Manchmal ist das genug, manchmal geht es nicht darum ob der Sportwagen schnell, hübsch oder gut verarbeitet ist und es reicht wenn die Leute drum herum stehen.
--- Ende Zitat ---
Das ist halt wieder der Ansatz/Vorurteil "D&D5 ist eigentlich ein total schrottiges System, aber es hat gute Werbung und die Spieler:innen kennen halt nichts anderes".
Dem widerspricht aber, dass es eben genug Spieler:innen gibt, die sehr wohl andere RPs kennen (und auch spielen) aber trotzdem D&D5 (auch) spielen. Ist es echt so schwer vorstellbar, dass man D&D5 mögen könnte, eben weil es so ist wie es ist und nicht trotzdem oder aus Unwissenheit heraus?
Und ja, das gilt z.b. auch für das vielkritisierte DSA4/5. Ich fange nichts damit an, aber es gibt genug Spieler:innen, die genau das was DSA4/5 ausmacht lieben und zwar im vollen Bewusstsein, dass Alternativen existieren.


--- Zitat von: Arldwulf am  5.12.2023 | 13:08 ---ch will schnell eigene Dinge bauen können, eigene Monster, eigene Zauber und so.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich zu. Zumindest zum Teil. Es ist nicht schwer eigene Monster zu bauen, aber abzuschätzen, für welche Gruppe das Monster wie hart ist, ist etwas lästig. In dieser Hinsicht kenne ich aber kaum Systeme, die das wirklich besser machen (die meisten haben so etwas wie eine Berechnung "fairer" Encounter ja gar nicht).

Arldwulf:

--- Zitat von: aikar am  5.12.2023 | 13:35 ---Das ist halt wieder der Ansatz/Vorurteil "D&D5 ist eigentlich ein total schrottiges System, aber es hat gute Werbung und die Spieler:innen kennen halt nichts anderes".

--- Ende Zitat ---

Nein. 5e ist kein schrottiges System. Es punktet nur halt nicht zwingend mit konkreten Regeln. Eher mit klarem Spielfokus der es ermöglicht schnell zu erklären was das Spiel will und was nicht.

Das ist nichts schlimmes, letztlich glaube ich man kann mit etwas guten Willen sehr gut in der 5e spielen und viel Spaß haben. Hatte ich auch als ich es noch häufiger gespielt hab als heute.

Wie oben schon gesagt, es gibt keinen Grund für die ganz lauten Verrisse man muss das System nicht gleich verdammen nur weil die Regeln vielleicht nicht immer gelungen sind. Gute Regeln sind immer nur ein Aspekt von vielen für eine gelungene Rollenspielrunde.

Aber in Threads wie dem hier geht es halt um Regelkritik. Und ja, bei den meisten der Anforderungen an ein Regelwerk lässt sich an sehr konkreten Beispielen zeigen weshalb die 5e Regelung umständlicher und weniger gut funktioniert als vorherige Varianten derartige Spielsituationen zu regeln.

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