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[Dramaturgie] Aus Plotgruenden SC-Familien toeten?
Alexandro:
Wenn man bestimmtes Verhalten von den Spielenden "erwartet", dann ist das immer scheiße (ich hätte in der von der Maarzan beschriebenen Situation - selbst wenn ich ursprünglich vorgehabt hätte den Mord zu rächen - gesagt "OK, macht doch euren Scheiß alleine. Dann bin ich eben bei euch unten durch!", einfach aus Trotz!).
Ich hatte mal eine Situation, wo der BBEG dem Vater eines SC eine vergiftete Flasche Wein geschenkt hat. Zu diesem Zeitpunkt hatten die SC gerade ziemlich viel um die Ohren (haben versucht den BBEG bei der Obrigkeit anzuklagen, während dessen Henchmen gleichzeitig alles getan haben um Beweise verschwinden zu lassen und Zeugen einzuschüchtern/verschwinden zu lassen) - sie waren so fixiert auf dieses singuläre Ziel, dass dieser eine SC ihre Familie (soweit sie sich nicht dafür einspannen ließ: die Mutter wurde mit einer Mission ins Nachbardorf geschickt) komplett aus den Augen verlor, weil sie tagsüber im Gericht waren und bei Nacht versucht haben die Handlanger des BBEG abzufangen, damit diese nicht ihre Vorhaben umsetzen. Und dann kommt irgendwann der Moment, wo ein SC (nichtmal die, deren Vater es war) den Vater mit einem Weinglas in der Hand im Wohnzimmer findet, offensichtlich an einem "Herzinfarkt" gestorben. War ein recht deutlicher Weckruf für die SC und hat danach auch einiges in der Zeitplanung durcheinandergeworfen (Begräbnis organisieren und Trauerarbeit in der Familie, während gleichzeitig immer noch der Prozess gegen den BBEG läuft), aber ich habe es ihnen überlassen, ob ihnen die Rache am BBEG oder das Verhältnis zu ihrer Familie (hätten sie diese in dieser schweren Zeit vernachlässigt, dann hätte es mit dieser etwas böses Blut gegeben, aber keineswegs so gravierend, dass es auf "ihr habt eigentlich keine Wahl" hinausgelaufen wäre) - letztendlich hat sich die eine SC die davon betroffen war rausgenommen, eine andere SC hat sie bei der Begräbnisorganisation unterstützt, die anderen haben weiterhin versucht den BBEG dranzukriegen. Insgesamt waren alle Spielenden zufrieden.
Alter Weißer Pottwal:
Dass sowas falsch und schlecht gemacht sein und nach hinten losgehen kann - das stellt ja auch keiner in Abrede. Ich selbst hab sowas - soweit ich mich errinere - noch nicht gemacht.
Mir geht es nur um die Legitimität als SL sowas machen zu können. Ich hasse Eingriffe des SL in Charaktere wie die Pest. Ich halte aber gar nichts davon, das beliebig auf die Spielwelt auszuweiten.
Das geht nämlich dann immer zu Lasten des SL. Wobei: Diese ganze Macht als SL, da wird einem ja fast schwindelig...also wenn das den Spielern genehm sein sollte.
Bevor ich mich dann mit Angehörigen der NSCs rumärgere, und mir Gedanken mache was ich denn nun mit denen darf oder nicht, würde ich die einfach generell ignorieren. Vielleicht spiele ich den dann ja auch nicht, wie ihn sich der Spieler vorgestellt hat, wenn dessen Herz da so dran hängt. Vielleicht sollte ich mir dann noch Regieanweisungen holen, wie ich die spielereigenen NSC darstellen soll. Am besten noch mit X-Karte oder einer Regieklappe, damit der Spieler dann "Cut und nochmal von vorne!" rufen kann, wenn es ihm nicht passt >;D.
- Kann Spuren von Sarkasmus enthalten -
Issi:
--- Zitat von: Alter Weißer Pottwal am 19.02.2023 | 22:43 ---Dass sowas falsch und schlecht gemacht sein und nach hinten losgehen kann - das stellt ja auch keiner in Abrede. Ich selbst hab sowas - soweit ich mich errinere - noch nicht gemacht.
Mir geht es nur um die Legitimität als SL sowas machen zu können. Ich hasse Eingriffe des SL in Charaktere wie die Pest. Ich halte aber gar nichts davon, das beliebig auf die Spielwelt auszuweiten.
--- Ende Zitat ---
Von beliebig kann doch keine Rede sein.
Es geht - ganz konkret um persönliche NSC
Der Charaktere ( Spieler Darlinge, wenn man so will)
Figuren, die zum engeren Umfeld des SC gehören.
Das sind bestenfalls ein paar wenige.
Häufig auch nur eine, falls es überhaupt eine gibt.
Die Anzahl der Figuren, wo ein Spielleiter vielleicht Mal genauer überlegen sollte, ob er die Figur jetzt aus Plotgründen umbringt, bleibt damit sehr überschaubar.
Das als untragbar übergriffigen, den Spielleiter in seinen Befugnissen stark einschränkenden Anspruch (des Spielers) darzustellen, erscheint dann tatsächlich amüsant.
@
Drantos
Was Du beschreibst, würde ich eine "Mordtabelle" nennen.
Doch in dem Moment in dem ich würfeln lasse, nehme ich als Spielleiter das mögliche Ableben der Figur bereits in Kauf.
Ich kann es dann halt bequemerweise auf die Würfel schieben.
Die Idee- den Spielern zu sagen: "Eh, ich kann nichts dafür, haben die Würfel entschieden "
- ist natürlich Quatsch.
Sobald ich sowas benutze, als Spielleiter, trage ich für jedes mögliche Ergebnis auch die Verantwortung.
Edit.
Zur Legitimität:
Ist es legitim als Spielleiter sowas aus Plotgründen zu machen?
Meine Antwort: Das hängt vom betroffenen Spieler ab.
Ein "Heul gefälligst leise, das gehört zum Spielstil" - würde ich nicht als Alternative ansehen. (Oder zumindest als keine brauchbare)
tartex:
--- Zitat von: HEXer am 19.02.2023 | 20:21 ---Vermute ruhig noch ein Bisschen weiter. Ich liebe solche Charakterisierungsversuche bei Wildfremden übers Internet. Hat so was von küchenpsychologischer Ferndiagnose oder Kristallkugel. :)
--- Ende Zitat ---
Gut der Antwort ausgewichen, aber
~;D
schneeland:
--- Zitat von: tartex am 20.02.2023 | 12:12 ---Gut der Antwort ausgewichen, aber
...
--- Ende Zitat ---
So richtig konstruktiv ist das jetzt nicht, oder? Im Zweifelsfall bitte die zusätzliche Zeit nehmen, um die eigene Position auszuformulieren, anstatt ein Reaction Gif hier reinzuhauen, das sich auch leicht unfreundlich lesen lässt.
Generell: auch bei sehr unterschiedlichen Standpunkten bitte versuchen zu berücksichtigen, dass der andere im Zweifelsfall nicht einfach ahnungslos ist, sondern schlichtweg eine andere Meinung hat.
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