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[MSZL] Kapitel 2 - Das Anwesen -
Outsider:
Yrsa erkennt, dass der Garten in kleineren Terrassen angelegt ist die leicht abfallen. Hecken, jetzt ohne Blätter bilden die Abgrenzung zwischen den Terrassen. Durchgänge führen von Ebene zu Ebene in der manchmal kleine Teiche angelegt sind oder jetzt mit Schnee bedeckte Beete liegen. An der Außengrenze des Anwesens umschließt eine Mauer das Areal, nur hier und da unterbrochen von einer schmalen, schmiedeeisernen Tür.
Es scheint so als würde es ausreichen diese hundeartigen Wesen draußen zu halten. Allerdings ist von dem Wintergarten nicht das gesamte Anwesen einzusehen und was hinter dem großen Gewächshaus liegt kann Yrsa schon gar nicht sagen. Über die Jahre sind die Scheiben grünlich angelaufen, so das man nicht mal deutlich erkennen kann was in dem Gewächshaus ist geschweige denn dahinter.
Katharina:
Helena - Salon mit Wintergarten
Nachdem Helena sich erfrischt hat, folgt auch sie der Haushälterin in den Salon. Ihren Hund hat sie am Zimmer gelassen, um Herrn Corell damit nicht zu belästigen. Allerdings fühlt sie sich dadurch gleich wieder einsam und verlassen, als sie durch die alten Gänge gehen. Sicher, Yrsa hatte sich als tapfere und verlässliche Frau erwiesen. Aber was konnten sie beiden dem Schrecken dieser Insel schon entgegensetzen?
Im Wintergarten angekommen sucht Helena sich instinktiv einen Platz in der Nähe des Feuers. Das warme Bad hatte sie zwar vorrübergehend gewärmt, doch sie fühlt schon wieder, wie die Kälte durch ihren Körper kriecht. Oder sind das die Müdigkeit und die Erschöpfung, dich sich bemerkbar machen?
Helena blickt zu Yrsa, die jedoch keine Anstalten macht, das Wort zu ergreifen? "Herr Corell?", sagt Helena daher vorsichtig, um die Aufmerksamkeit des Mannes zu wecken, ohne ihn jedoch zu schrecken. "Wir sind von unserem Ausflug zur Krypta zurück und...es sind Sachen passiert, über die wir sprechen sollten."
Fragend blickt Helena Johann an. Wenn er keine Einwände hat, berichtet sie dann möglichst sachlich, was passiert ist. Sie beschreibt den Sarg mit dem verschobenen Deckel. "Ihr müsst bitte entschuldigen, dass wir darüber nicht einfach hinweggehen konnten, sondern uns dann selbst am Deckel zu schaffen machten. Es schien immerhin denkbar, dass der geöffnete Sarg etwas zu bedeuten hat. Also haben wir nachgesehen - doch der Sarg war leer."
Als Helena auf den Höllenhund zu sprechen kommt, stockt ihre Stimme mehrfach. Teilweise spricht sie so langsam, dass sie kaum noch zu verstehen ist und immer wieder benötigt sie Pausen. Doch sie zwingt sich immer wieder fortzufahren, bis sie Johann einen genauen Bericht über das schreckliche Wesen, Kjretels Tod und den Tunnel, der in Richtung der Abtei führen könnte, gegeben hat. Anschließend blickt sie mit leeren Augen zwischen Yrsa und Johann Corell hinundher. Ihre Hände zittern leicht und sie begibt sich zum Kamin, um die Finger aufzuwärmen, als wäre es nur die Kälte im Anwesen, mit der sie zu kämpfen hat.
Outsider:
Johann Corell hört Helena schweigend zu. Er sieht erschöpft aus, die Augen sind eingefallen, die Haut ist blass, sie hat fast einen gräulichen Ton bekommen. Selbst die Decke welche ihn vor der Kälte schützen soll scheint eine Last für ihn zu sein und droht ihn zu verschlingen. Es wirkt fast so als würdet ihr vor einem sterbenden sitzen dessen letzte Tage angebrochen sind.
Hin und wieder nickt Johann, hört Helena aber geduldig zu bis sie geendet hat. Nicht einmal als Helena davon berichtet, dass der Sarg seiner Schwester leer war huscht so etwas wie eine Reaktion über sein Gesicht.
Als sie geendet hat fängt er an zu sprechen.
„Es tut mir außerordentlich leid, dass sie solcherlei Ungemach ertragen müssen, wegen mir und meiner Familie. Es ist also wahr, mein Alptraum wird zur Gewissheit.“
Selbst seine Stimme hört sich müde und schwach an, seine Sprache ist schleppend.
„Lisbeth ist noch da draußen, irgendwo auf dieser Insel. Bereits kurz nach ihrem Tod gab es Gerüchte unter den Angestellten. Sie hatten eine Frau gesehen, außerhalb des Anwesens auf den Hügeln bei der alten Abtei und sie meinten in ihr Lisbeth erkannt zu haben. Das, so unglaublich es auch klingen mag, so fremd und unbegreiflich, würde auch erklären warum ihre Bücher verschwunden sind. Sie hat sie sich zurückgeholt. Und der Hund, oder das Wesen von dem sie sprechen, Lisbeth hatte immer eine Schwäche für die Hunde des Anwesens. So sehr, dass sie, wie auf ihrem Portrait, mit ihnen gemalt werden wollte. Auch sie sind jetzt bei ihr.“
Johanns Worte hängen schwer in der kalten Luft des Wintergartens.
Jaylee:
Yrsa - Salon mit Wintergarten
"Wiedergänger" unwillkürlich kommt dieses Wort tonlos über Yrsas Lippen und sie legt wieder die Hand auf die Tasche in dr ihr Püppchen schlummert.
Schon während Helenas Bericht hatte sie den Drang, die Hand der anderen Frau zu ergreifen. Zum Trost, oder auch, um weniger allein all dem Grauen gegenüber zu stehen. Sie weiß es selbst nicht genau, auch nicht, warum sie es dann doch nicht tat. Jetzt, wo Helena vor dem Feuer zittert, ist der Drang nach Gemeinschaft, nach Sicherheit und nach kleineren warmen und vor allem einfacheren Räumen noch stärker. Gleichzeitig regt sich in ihr wieder Kampfeswille. Irgendjemand muss diese Leute doch beschützen, wenn schon nicht die Familie Corell, dann doch wenigstens die Angestellten und - ihr kommt ein Gedanke.
"Herr Corell, wann wurde ...sie... zuletzt geseh'n? Und wo?"
Yrsa nimmt sich fest vor, die Angestellten zu diesem Thema zu befragen und vielleicht ins Fischerdorf hinunter zu gehen. Nun, jedenfalls will sie darüber unter vier Augen mit Helena sprechen. Und über ein weiteres Thema, das sie noch kaum zu denken wagt. Falls dieser Mann hier stirbt, sollten Maßnahmen ergriffen werden, damit ihm nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie seiner Schwester.
Outsider:
Johann Corell denkt kurz nach bevor er auf Yrsas Frage antwortet.
„Es ist lange her, Jahre, kurz nach ihrem Tod. Heute arbeiten hier keine Angestellten mehr die sie gesehen haben wollen, sie haben alle nacheinander die Insel verlassen. Es gab mehrere Gerüchte welche ich damals als Hirngespinste und Aberglaube abtat. Einige wollen sie bei der Familienkrypta gesehen habe, andere, spätere Berichte sprachen von einer geisterhaften Frau in weiß bei den Hügeln welche rund um die Abtei liegen. Aber das ebbte ab, verschwand aus dem Gerede der Angestellten und je weniger es wurden desto weniger wurde getratscht.“
Ein leichtes frösteln durchfährt den Körper von Johann und er murmelt kaum hörbar: „Vielleicht habe ich mir den zarten Klang ihrer Stimme nie eingebildet und was ich für ein Nachwehen ihrer Existenz hielt das nur in meinem Kopf existierte war meine geliebte Schwester welche aus ihrem Grab zu mir sprach, wenn ich in der Krypta stand!?“
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