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Waffen vs Rüstung

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Feuersänger:
re alleine anziehen:
Nach dem was ich da bisher so gesehen habe, kann man mit der historischen Machart definitiv nur einige Teile ohne Hilfe anziehen. Torsopanzer ja, Schultern mit einiger Akrobatik, Arme nein.

Denke aber auch, man kann für das handelsübliche Fantasysetting getrost davon ausgehen, dass dort (entsprechend der Nachfrage durch Abenteurer) solche Rüstungen entwickelt wurden, die man recht schnell und bequem alleine anziehen kann. Vielleicht mit so einer sinnreichen Schnellspann-Anordnung, bei der man nur an einem Riemen ziehen muss, dass gleich mehrere Teile an Ort und Stelle gezogen und gehalten werden.

Oder man sagt gleich A Wizard Did It - also in der Rüstung ist leichte Magie eingearbeitet die das Anlegen erleichtert. Das wäre zB eine nachvollziehbare Begründung, warum die Vollplatte in D&D so unverhältnismäßig teuer ist.
(Wenn man nicht gleich Swift Girding-Consumables verwendet)

nobody@home:
Oder man geht halt davon aus, daß ein "richtiger" Abenteurer auch dann noch einigermaßen klarkommt, wenn er seine absolute Lieblingsrüstung mal gerade nicht trägt. Wird von einem Berufssoldaten ja vermutlich auch verlangt.

Hinzu kommt dann noch, daß in der Spielpraxis wahrscheinlich sowieso die SL recht frei Schnauze festlegt, wieviel Zeit zum Anlegen seiner Rüstung so ein SC in der konkreten jeweiligen Situation überhaupt hat -- damit relativiert sich aber gleich wieder der Nutzen einer kleinteiligen Anziehsimulation nur für den Spieler.

Feuersänger:
Genau genommen neigen etliche SL (und auch Abenteuer) dazu, einem irgendwelche Gegner aus dem absoluten Nichts direkt auf den Arsch zu spawnen, sodass man statt sagen wir mal zwei Minuten Reaktionszeit nur eine Runde hat *grummel*. -.-

Ainor:

--- Zitat von: Feuersänger am  1.10.2023 | 15:44 ---In D&D 3.X zB gibt es ja einerseits schon recht klare, harte Regeln, wie lange das a) ordentliche oder b) hastige Anlegen einer Rüstung dauert und was Letzteres für Nachteile mit sich bringt. Nur sind leider beide Zahlen zwar vielleicht aus realistischer Sicht noch sehr wohlwollend (1 bzw 4 Minuten), aber für den praktischen Einsatz trotzdem leider irrelevant, da man zB bei einem nächtlichen Überfall in der Regel weder 40 noch 10 Kampfrunden Zeit hat, sich anzuziehen.

--- Ende Zitat ---

In 2E gab es dazu offizielle Regeln: Kettenhemden konnte man in einer Runde hastig anziehen, verlor aber einen AC Punkt. Bei Platte etc
bekam man einen AC Punkt pro Runde die man mit anziehen verbrachte. Das waren natürlich AD&D Minuten Runden, insofern nicht direkt unrealistisch.

Wenn die Kampfdauer nicht realistisch ist braucht man nicht unbedingt realistische Zeiten für das Anlegen von Rüstungen. Das ist ein ähnliches Problem wie mit realistischen Rüstungsgewichten bei unrealistischen Traglasten.


--- Zitat von: Feuersänger am  1.10.2023 | 15:44 ---Aber wie gesagt, dafür gibt es dann Zauber und Verzauberungen, die das zu einem Nicht-Problem machen.

--- Ende Zitat ---

Wenn Magie der Normalfall und nicht die Ausnahme ist dann ist irgendwie auch die ganze Diskussion über realistisch Rüstungen hinfällig.


--- Zitat von: Feuersänger am  1.10.2023 | 13:09 ---In 3E haben meine SCs normalerweise ein "Nachtkettenhemd" (oder Kettennachthemd), also eine leichte Rüstung in der sie schlafen (weil das ohne Weiteres möglich ist), weil im Alarmfall das Anlegen einer Rüstung ohne Einsatz von Magie in der Regel viel zu lange dauert.

--- Ende Zitat ---

Tja, das Kettennachthemd ist auch so eine Stilblüte die man bekommt wenn die Regeln schlafen in Rüstung als unrealistisch verbieten, aber etliche Extrakilo den ganzen Tag lan mitzuschleppen kein Problem ist...


--- Zitat von: Feuersänger am  2.10.2023 | 00:38 ---Denke aber auch, man kann für das handelsübliche Fantasysetting getrost davon ausgehen, dass dort (entsprechend der Nachfrage durch Abenteurer) solche Rüstungen entwickelt wurden, die man recht schnell und bequem alleine anziehen kann. Vielleicht mit so einer sinnreichen Schnellspann-Anordnung, bei der man nur an einem Riemen ziehen muss, dass gleich mehrere Teile an Ort und Stelle gezogen und gehalten werden.

--- Ende Zitat ---

Naja, Abenteurer mit eigener Industrie (und vermutlich eigener Gewerkschaft) ist für mich jetzt eher die Karikatur eines Fantasysetting....
Aber ich gehe normalerweise davon aus das abenteuertaugliche Plattenpanzer bei Gewicht und Komplexität eher am unteren Ende der 
Plattenpanzerskala angesiedelt sind.


--- Zitat von: nobody@home am  2.10.2023 | 10:26 ---Hinzu kommt dann noch, daß in der Spielpraxis wahrscheinlich sowieso die SL recht frei Schnauze festlegt, wieviel Zeit zum Anlegen seiner Rüstung so ein SC in der konkreten jeweiligen Situation überhaupt hat -- damit relativiert sich aber gleich wieder der Nutzen einer kleinteiligen Anziehsimulation nur für den Spieler.

--- Ende Zitat ---

Nicht wirklich. Wenn man nachts überfallen wird dürften die Gegner ja nicht allzuweit weg sein wenn man sie bemerkt. Da braucht man schon eine relativ realistische seh&hörweite, sonst wird es albern. Allerdings klingt es in der tat ziemlich unwahrscheinlich während eines kleinen Kampfes eine komplette Plattenrüstung anzuziehen, egal wie lang genau die Runden sind. Muss man halt mit leben.

nobody@home:

--- Zitat von: Ainor am  5.10.2023 | 23:19 ---Nicht wirklich. Wenn man nachts überfallen wird dürften die Gegner ja nicht allzuweit weg sein wenn man sie bemerkt. Da braucht man schon eine relativ realistische seh&hörweite, sonst wird es albern. Allerdings klingt es in der tat ziemlich unwahrscheinlich während eines kleinen Kampfes eine komplette Plattenrüstung anzuziehen, egal wie lang genau die Runden sind. Muss man halt mit leben.
--- Ende Zitat ---

Kommt halt wirklich stark auf die Situation an. Wenn die typische Gruppe von Abenteurern nachts im Freien von potentiellen Gegnern umschlichen wird, dann kann ein "okay, ich rappele mich auf und ziehe in voller Sicht der Schleicher meine Rüstung an" einen Angriff sogar erst auslösen, wenn die wirklich feindlich gesonnen sein sollten -- denn dann wissen sie ihrerseits natürlich, daß sie bemerkt worden sind und schnell handeln müssen, wenn sie wenigstens noch ein bißchen Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben wollen.

Kommt derselbe Überfall dagegen, während die Abenteurer in der Dorfherberge übernachten, und werden sie von einem wachsamen Wirt rechtzeitig geweckt, bevor die Feinde anfangen, die Fenster einzuschlagen...dann reichen potentiell schon ein paar Minuten zur Herstellung des normalen Vollrüstungszustands, zumal sie sich ja gegenseitig helfen können, und dann kann das Getümmel ganz normal losgehen.

Wie oft genau jetzt Situationen zwischen diesen beiden Extremen in einer Kampagne konkret vorkommen, wäre ggf. zu recherchieren, rein vom Bauchgefühl her scheint mir das aber weniger wahrscheinlich als der eher binäre Normalfall "Scheiße, muß ich halt ohne meine Rüstung ran!" <-> "Alles klar, ich bin vorbereitet." Nur in diesem selteneren Zwischenstadium lohnen sich aber aus meiner Sicht Überlegungen zum Thema "Was bietet mir meine Rüstung, wenn ich aus reinem Zeitdruck nur Teile anlegen kann, und wie schnell geht das dann in genauen Zahlen?" überhaupt.

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