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Ich fürchte, ich habe einen großen Fehler gemacht!

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Issi:

--- Zitat von: PayThan am  6.09.2023 | 09:03 ---Ich könnte mich gerade selbst Ohrfeigen! Dieser anhaltende, unerklärliche destruktive Drang oder Wunsch, immer neue Spiele und Systeme auszuprobieren, kann wirklich sehr nervig sein  :-\

--- Ende Zitat ---
Da kenne ich einige.... :D

Ist es die Angst etwas Gutes zu verpassen?
Ist es die Suche nach dem perfekten System?
Ist das die Angst dass sich die Spieler im alten langweilen könnten?
Ist es dieses: "Ich habe es gekauft also muss ich es auch Mal Spielen"?

 ~;D
Diese Frage kannst Du dir vermutlich nur selbst beantworten.

Sphinx:
Ich hab bei DnD5e nach vielen System vorher gesagt: So das passt, dabei bleibe ich Schluss mit System hopping. Ein System richtig gut lernen und gut ist!
Nach vielen Jahren fühle ich mich aber Satt am System gespielt und hab wieder angefangen viel auszuprobieren. Bin dann doch bei System näheren Pathfinder 2 hängen geblieben.

Da starten gerade meine beiden Runden mit...Uff es ist hart... nicht, weil das System schlecht ist, aber weil ich doch nach so vielen Jahren faul geworden bin. Da kommt schon hier und da die Frage auf, warum ich mir ein anderes System antue. Unzählige Stunden investiere es zu lernen, es am Tisch erst mal viel stockender abläuft,...
Aber ich hab mir jetzt gesagt, erst mal ankommen, ne weile Spielen und dann entscheiden ob ich dabei bleibe oder was anderes nutze.

Btw. bin Ich auch ein Computer Spieler, da bemerke ich das Gleiche. Während ich früher noch begeistern neue Spiele angezockt, mich lange damit beschäftigt und das maximum herausgeholt hab. Gerade komplexere Spiele, die eine Lernkurve haben, haben fast keine Chance mehr mich zu gewinnen. Und ich hab früher begeistert Dwarf Fortress gezockt (Wo wir bei Lernkurve sind).

Ich hab keine Ahnung ob es das Alter, die Faulheit, das vollere Reallife oder sonst was ist. Aber es nervt mich etwas an das ich obwohl ich die Zeit hätte mich mit etwas zu beschäftigen, mein Wille es zu tun nicht so da ist wie früher. Schaffe ich es dann doch mal über diese Hürde/Blockade hinweg, begeistern mich die Dinge immer noch wie früher. Aber ich muss mich eben zwingen es wirklich durchzuziehen.

JS:
Ich habe für fast jede Regeldichte meine perfekten Stammsysteme und bin seitdem auch sehr glücklich mit der Situation - kann ich jedem/r als Basis nur empfehlen. Trotzdem bleibt es für einen interessierten Hobbyisten nicht aus, immer mal wieder etwas Neues zu entdecken (weil z.B. neue Systeme auf den Markt kommen) oder eine andere Facette mehr durchdringen zu wollen (weil ich z.B. mehr Interesse an Kampftaktiken gewonnen habe). Das ist gut und normal, finde ich; erfreulich.

In den intensiveren Coronajahren habe ich hier und über das Onlinespiel einige faszinierend leidenschaftliche und emsige Spieler/SL kennengelernt, von denen ich mir so einiges trotz meiner jahrzehntelangen Erfahrung noch abschauen konnte. Man lernt nie aus.
Seitdem biete ich z.B. nur noch Fewshots an, die aber, falls es gut läuft und alle Lust haben, nach und nach erweitert werden können. Ein Modulsystem sozusagen, mit dem man kurze, lange und kampagnenartige Abenteuer spielen kann, ohne bei SL oder den Spielern die Befürchtung zu erzeugen, nun jahrelang gebunden zu sein. Jeder weiß: Das läuft jetzt 3, 4 Sitzungen, danach ist wieder alles offen. Natürlich lädt man dann nicht explizit zu einer langen Kampagne ein, sondern bereitet sie still vor, denn die meisten Kampagnen bestehen aus einzelnen Abenteuern oder abgeschlossenen Kapiteln.
Ein anderer SL liest in zwei Wochen mehr neues Zeug, als ich in zwei Jahren, und bietet immer reichlich an, aber wenn die Gruppe dann merkt, daß System oder Setting Defizite haben, wird das Spiel auch wieder mit gemeinsamer Manöverkritik eingestellt. Sehr angenehm. Man hat dabei auch immer nach Spielschwerpunkten eines Angebotes die Freiheit, mal auszusetzen, was ebenfalls sehr entspannend ist.

Generell bemerkte ich in den letzten Jahren, daß SL und Spieler sehr viel offener und ruhiger sind, wenn sie wissen, daß die Zusage zu einer Runde oder einem System keine Bindung für Jahre ist. Viele Menschen - oder besser: ernsthafte Hobbyisten - haben nämlich mEn Probleme, aus Runden oder Kampagnen einfach so auszusteigen, wenn sie damit unglücklich sind. Das ist ja auch schön und sorgt für Verläßlichkeit, sollte auf der anderen Seite aber auch keine Zwangsbindung herstellen.

felixs:

--- Zitat von: JS am  6.09.2023 | 13:03 ---Generell bemerkte ich in den letzten Jahren, daß SL und Spieler sehr viel offener und ruhiger sind, wenn sie wissen, daß die Zusage zu einer Runde oder einem System keine Bindung für Jahre ist. Viele Menschen - oder besser: ernsthafte Hobbyisten - haben nämlich mEn Probleme, aus Runden oder Kampagnen einfach so auszusteigen. Das ist ja auch schön und sorgt für Verläßlichkeit, sollte auf der anderen Seite aber auch keine Zwangsbindung herstellen.

--- Ende Zitat ---

Ist auch gut, wenn man da grundsätzlich weiß, wo man steht.
Ich weiß, dass ich (normalerweise) nicht der Typ für sehr lange Kampagnen bin. Gern kürzere Kampagnen, oder lose miteinander verwobene Abenteuer. Aber ich muss keine "Telefonbücher" (schöne Metapher!) durchspielen.

Denke, der Irrtum für viele Leute ist, dass sie denken, dass sie sehr lange ("episch" ist ein beliebtes Stichwort) Kampagnen spielen sollten. Die Reizen halt mit der Vorstellung sehr hochwertiger, unvergleichlicher und tiefer Spielerlebnisse. In Wahrheit ist das oft gar nicht das, was Leute wirklich wollen und nur wenige Leute haben den Atem für sowas.

tartex:
Ich denke es würde schon Sinn machen ein neues Regelwerk mal mit einem kurzen Abenteuer anzutesten, bevor man eine Riesenkampagne startet.

Aber Begeisterung an einem neuen System ist ja einer der spannendsten Momente im Rollenspiel. Wenn die Euphorie einige Wochen andauert, ist diese Zeit das für mich schon wert, auch wenn daraus doch keine große Kampagne wird.

Nach einer Session würde ich aber nie hinschmeißen, weil es doch zumindest 3 oder 4 dauert, bis man sich eingespielt hat.

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