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Harte Entscheidungen
felixs:
--- Zitat von: tartex am 6.10.2023 | 14:08 ---Ich teile den Spielern auch explizit out of character mit, dass sie bzgl. mancher Entscheidungen keine Sorgen machen müssen.
Z.B. "Wenn ihr Gefangene leben lässt, werde ich sie/das später nicht gegen euch verwenden. Macht euch keine Sorgen, dass der gefesselte NSC im Wandschrank euch verrät, weil ihr ihm nicht die Kehle durchgeschnitten habt. Ich will die Kampagne nicht so dark machen."
--- Ende Zitat ---
Das finde ich einen sehr guten Ansatz :d
Und so ähnlich mache ich es auch öfter. Auch als Spieler kann man, finde ich, mögliches Unbehagen in solchen Situationen äußern und eine Lösung vorschlagen.
Ob andere am Tisch das dann auch wollen, ist eine andere Frage. Manche genießen diese Dinge ja auch. Das ist dann eine Frage der Kompatibilität und ggf. von Kompromissen (wobei mir mein ruhiger Schlaf dann schon wichtig ist).
--- Zitat von: Alter Weißer Pottwal am 6.10.2023 | 14:12 ---Schade, dass sein NARNIA-Rollenspiel damals so gefloppt hat.
--- Ende Zitat ---
Es gibt ein Narnia-Rollenspiel? :d
Weltengeist:
--- Zitat von: ArneBab am 6.10.2023 | 14:13 ---Natürlich weiß ich, dass es in der echten Welt nicht OK ist, 100 Leute in der Atmosphäre verglühen zu lassen, um die eigenen Profite zu verteidigen, das ist an der Stelle aber nicht relevant, denn ich spiele schließlich nicht mich. Und ich muss in einer Runde darauf vertrauen können, dass die anderen diese Unterscheidung auch machen.
--- Ende Zitat ---
Nach meiner Erfahrung spielen die allerallerallermeisten Leute sehr wohl sich selbst. Zwar mit anderen Spielwerten, aber die lebenslang erlernten Handlungsmuster, Wertvorstellungen etc. lassen sich nur ganz schwer ablegen. Wenn du zu den wenigen Ausnahmen gehörst, denen es wirklich gelingt, sich in die Verhaltensweisen einer völlig anders geprägten Figur hineinzuversetzen - Glückwunsch. Aber wie weiter oben schon von anderen geschrieben wurde, solltet ihr das unbedingt in der Session 0 thematisieren, denn nach meiner Erfahrung ticken die meisten Rollenspieler da (auch wenn es ihnen teilweise nicht bewusst ist) anders.
Shihan:
--- Zitat von: ArneBab am 6.10.2023 | 14:04 ---Fürs Spiel: Solange meine Gruppe darauf vertrauen kann, dass ich als SL ihr Fan bin und alle Konsequenzen dazu da sind, ihren Spielspaß zu fördern, kann ich als SL jegliche Grausamkeiten machen. Das säät dann die freudige Erwartung, was daraus werden wird.
Wenn das Vertrauen aber fehlt, geht das alles nicht.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein ganz wichtiger Aspekt der ganzen Sache. Man sollte meinen, dass man sich in einer Runde hinreichend vertraut, dass jeder seinen Teil zum Gelingen beiträgt.
In der Realität ist das nicht unbedingt immer so. Manchmal auch nur, weil es Missverständnisse gab, und nicht, weil jemand den anderen einen reinwürgen will.
Das kann man auch sehr gut in der Meta-Ebene klarmachen. Sollte man sogar. Auch wenn ich manchmal den Eindruck habe, dass viele Runden das nicht machen oder machen möchten, aber in Sitzung 0 mal 'ne halbe Stunde über die Erwartungen und die No-Gos zu sprechen, lohnt sich langfristig ganz gewaltig.
Und wenn das dann für alle klar und akzeptiert ist, dann kann man auch wildes Zeug mit den SCs anstellen ~;D
unicum:
--- Zitat von: haste nicht gesehen am 6.10.2023 | 09:26 ---Nun habe ich mich gefragt, wie Ihr das als Spielleiter mit harten Entscheidungen haltet? Baut Ihr sie bewusst ein? Wie oft? Gibt es auch positive Auswirkungen?
--- Ende Zitat ---
Ich baue moralische Dilemma schon mal ein in ein Spiel. Aber nicht sehr oft, manchmal gibt es durchaus auch mal die Punkte das die Lemmas von den Spielern selbst geschaffen werden, natürlich gibt es auch positive Auswirkungen. Der Räuber der laufengelassen wurde und nun in der Stadtwache arbeitet lässt dann am Stadttor auch mal die Spielfiguren rein obwohl er das eigentlich nicht darf.
Aber ja es gibt auch schon mal durchaus negative Konsequenzen wo es danach heist "oh dann hätte ich wohl anderst entschieden" und ich eigentlich nur sagen kann "dann hättest du mal besser die Konsequenzen bedenken sollen."
Exemplarisch: einem Con anfang des Jahres waren die SC vor der entscheidung ein Todesurteil zu sprechen oder Gnade walten zu lassen. Sie wählten ersteres und ärgerten sich dann darüber das sie danach von den Leuten die gegen das Todesurteil waren (das wurde so auch kommuniziert) geschnitten wurden - was so ziemlich alle NSC waren mit denen sie bisher zusammen gearbeitet hatten (und von denen sie im nachhinein auch noch eine Belohnung erwarteten) die NSC die für das Todesurteil waren gingen sie das ganze Abenteuer aus dem Weg, mit "denen" wollten sie nichts zu tun haben.
Und natürlich gibt es den Satz "Erst kommt das Fressen und dann die Moral".
Auf der anderen Seite gibt es eben auch durchaus das "Gandalf/Gollum" Dilemma.
Feuersänger:
--- Zitat von: tartex am 6.10.2023 | 14:08 ---Ich teile den Spielern auch explizit out of character mit, dass sie bzgl. mancher Entscheidungen keine Sorgen machen müssen.
Z.B. "Wenn ihr Gefangene leben lässt, werde ich sie/das später nicht gegen euch verwenden. Macht euch keine Sorgen, dass der gefesselte NSC im Wandschrank euch verrät, weil ihr ihm nicht die Kehle durchgeschnitten habt. Ich will die Kampagne nicht so dark machen."
--- Ende Zitat ---
Stimmt, wollt ich auch noch gesagt haben. Das machen wir auch genau so. Damit klar ist, dass die SCs nicht zu Murder Hobos werden müssen, um nicht ständig backstabbed zu werden.
Anekdote:
Im Verlauf eines Kampfes stellt sich eine Gegnerin als besonders zäh heraus, es entwickelt sich insbesondere ein Zweikampf mit einer Heldin. Nicht dass die NSC jetzt über die Maßen tödlich gewesen wäre, aber halt schwer zu treffen und mobil, was die Spielerin sehr gefuchst hat ("die Bitch!") und Rachegelüste ausgelöst hat. Als die Heldin endlich die Oberhand gewonnen hatte und die NSC quasi besiegt war, streckte letztere die Waffen und ergab sich.
Spielerin: "ACH KOMM!" |:((
;D
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