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Harte Entscheidungen
unicum:
--- Zitat von: felixs am 6.10.2023 | 15:29 ---Der ist aber sehr oft falsch interpretiert. Brecht meint damit nicht, dass die Moral egal wäre und sich jeder selbst der nächste ist oder gar sein sollte.
Brecht meint, dass die Befriedigung elementarer (!) Grundbedürfnisse Voraussetzung dafür ist, moralisch sein zu können.
Die meisten Spieler am Tisch dürften satt und warm sein, die meisten Entscheidungen über die wir hier sprechen, sind auch keine, in denen sich die Spielerfiguren in akuten Notlagen befinden und daher nach Brecht moralisch zu entschuldigen sein könnten.
--- Ende Zitat ---
Das ist aber auch schon wertend,... also das "falsch" vor interpretiert und somit etwas moralisierend. Man kann den Satz ja auch anderst interpretieren. Brecht (und jeder andere Autor auch) hat nicht unbedingt immer die absolute deutungshoheit über seinen Text. Wenn der text oft anderst interpretiert wird, könnte es dann sein das diese andere Interpretation nicht auch irgendwie eine Berechtigung hat? Denn wäre sie komplett falsch würde es sie ja nicht geben, oder?
Moral ist auch so ein gummiartiges Ding und die Moral der anderen wird immer "gerne" abgewertet.
Isegrim:
EDIT
Es tut mir leid, in diesem Thread etwas geschrieben zu haben. Sry.
Foren-Großmäuler, die blindwütig andere Spielstile abwerten, um sich als was besseres zu fühlen, sind wirklich was tolles.
Ich bins so leid. Wie war das mit Dialog auf Augenhöhe und Leitbild und Moral?
tartex:
--- Zitat von: Isegrim am 6.10.2023 | 18:22 ---Komische Erwartungshaltung. Warum sollte das auch das Ziel sein?
--- Ende Zitat ---
Interessant, dass die beiden Optionen zu sein scheinen: entweder lebenslang in der Brühe durchgekauter Genre-Klischees zu köcheln oder gleich Nobel-Preis-Ambitionen zu haben.
Man kann ja auch mal ein Experiment wagen. Übung macht den Meister
Weltengeist:
--- Zitat von: Isegrim am 6.10.2023 | 18:22 ---Komische Erwartungshaltung. Warum sollte das auch das Ziel sein?
--- Ende Zitat ---
Muss es nicht. Aber du nimmst ja beispielsweise für dich in Anspruch, die Figur so zu spielen, wie sie authentisch wäre und nicht so, wie aktuellen links-liberalen ethischen Normen entspricht. Und "authentisch" heißt eben nicht nur, dass ich mir die Sachen aus dem komplexen Gemisch moralischer Normen rauspicke, die gerade praktisch sind und mir einen Vorteil verschaffen, sondern auch die, die mir gerade nicht so in den Kram passen. Und an Teil 2 mangelt es dann eben doch häufig. Ob du persönlich das jetzt machst oder nicht, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht, aber die Beobachtung aus vielen Jahren am physischen und virtuellen Spieltisch ist, dass bei "ich spiele die Figur mehr so, wie es ihrer Zeit entspricht" deutlich häufiger an die Rechte gedacht wird als an die damit verbundenen Pflichten.
nobody@home:
--- Zitat von: Weltengeist am 6.10.2023 | 18:48 ---[...] dass bei "ich spiele die Figur mehr so, wie es ihrer Zeit entspricht" deutlich häufiger an die Rechte gedacht wird als an die damit verbundenen Pflichten.
--- Ende Zitat ---
Na ja, ich denke, das gehört ein Stück weit mit zum Eskapismus speziell im Rollenspiel. Sonst wäre das Spielen von Normalos und deren Abenteuern im schlichten Alltag z.B. a la TV-Seifenoper doch wohl wesentlich populärer. ;)
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