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Paranoide Spieler gegenüber NPC`s

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bolverk:

--- Zitat von: unicum am  7.11.2023 | 14:38 ---Paranoides Verhalten ist keine Einbahnstrasse, das kann jeder!

--- Ende Zitat ---
Meiner Erfahrung nach ist das ein Problem, welches außerhalb des Spiels angesprochen werden sollte. Solche erzieherische Maßnahmen innerhalb des Spiels neigen dazu, nach hinten loszugehen.

Ich hatte immer mal einen paranoiden Spieler und einmal eine paranoide Gruppe, bei der ganz einfach das Problem war, dass sie mir nicht vertraut haben, als Spielleiter auf ihrer Seite zu sein. Deren vorheriger Spielleiter hat in jeder Runde versucht, die Gruppe irgendwie dranzukriegen, unter anderem mit Unmengen an Verräter-NPCs, zum Teil aber auch mit so richtig bescheuerten Sachen wie "Du hast nicht gesagt, dass du die Scheibe öffnest, bevor du aus dem Auto schießt. Das ist Panzerglas, die Kugel prallt ab und trifft *würfel* den Adepten auf der Rückbank." Die waren echt verblüfft, dass ich nicht ständig versucht habe, ihnen einen reinzuwürgen und trotzdem war es ein hartes Stück Arbeit, da vernünftig zu leiten.

Issi:
Haben wahrscheinlich ein Trauma, aus früheren Spielsitzungen (anderer Spielleiter)
Oder ein gesundes Misstrauen.

Dann ist es halt so.
Solange sie sich mit den NSC noch unterhalten, sind Abenteuer prinzipiell möglich.

Es bringt wahrscheinlich wenig ihnen zu sagen: Ihr könnt meinen NSC vertrauen.
Denn je nach Abenteuer können sie das eben nicht.

Du kannst sie aber verlocken sich doch mehr einzulassen, indem die NSC was haben, was sie unbedingt wollen.
Artefakte, persönliche Informationen, Liebesbeziehung, whatever.

Oder sie uU. "zwingen".
Indem du ihnen, in wichtigen Situationen keine Wahl lässt.
A la " Wenn ihr nicht mitmacht, wird es für die Figuren ungemütlich."

Edit.
Je weniger Grund die Spieler haben, sich den Risiken eines Kontakts auszusetzen desto schwerer, wirst Du es haben.
Ich würde deshalb empfehlen die Abenteuer wenn möglich gut auf die jeweiligen Figuren zuzuschneiden. Sodass für jeden was dabei ist, was ihn reizt.
Eventuell kannst Du das auch erfragen.


Im besten Fall machen sie über Kurz oder Lang die Erfahrung, dass Du sie nicht nur köderst, um sie hinterher in die Pfanne zu hauen.
Bzw. dass es auch lohnenswerte Risiken bei Dir gibt (Wer nichts wagt, der nichts gewinnt)

unicum:

--- Zitat von: bolverk am  7.11.2023 | 16:41 ---Meiner Erfahrung nach ist das ein Problem, welches außerhalb des Spiels angesprochen werden sollte. Solche erzieherische Maßnahmen innerhalb des Spiels neigen dazu, nach hinten loszugehen.

Ich hatte immer mal einen paranoiden Spieler und einmal eine paranoide Gruppe, bei der ganz einfach das Problem war, dass sie mir nicht vertraut haben, als Spielleiter auf ihrer Seite zu sein. Deren vorheriger Spielleiter hat in jeder Runde versucht, die Gruppe irgendwie dranzukriegen, unter anderem mit Unmengen an Verräter-NPCs, zum Teil aber auch mit so richtig bescheuerten Sachen wie "Du hast nicht gesagt, dass du die Scheibe öffnest, bevor du aus dem Auto schießt. Das ist Panzerglas, die Kugel prallt ab und trifft *würfel* den Adepten auf der Rückbank." Die waren echt verblüfft, dass ich nicht ständig versucht habe, ihnen einen reinzuwürgen und trotzdem war es ein hartes Stück Arbeit, da vernünftig zu leiten.

--- Ende Zitat ---

Ich kenne die Argumentation das dies als "Erzieherische Maßnahmen" gesehen werden kann. Ich sehe es eher als "Die Aktionen der Spielfiguren müssen konsequenzen haben, ansonsten sind die Spielfiguren ja auch nur irgendwelche Zahnräder im getriebe die nicht mal angeschlossen sind".

Und ja die korintenkakersichen SL ".. du hast nicht gesagt das ..." kenne ich auch noch, sind mir aber in den lezten Jahren bei weitem nicht mehr untergekommen. Aber das problem "geistert" immer noch bei einigen Spielern da draussen rum. Das lezte mal hab ich das erlebt als eine Spielfigur einen Wunsch seines Gottes geschenkt bekam und die Diskussion anfing wie man den Wunsch genau ausformulieren muss. Da waren einige "Kalauerwünsche" drin welche wohl das zeugs hätten Paranoia zu schüren "Du wünschst dir also der reichste Mann der Welt zu sein. - Du bist auf einem Asteroiden aus Gold, leider gibt es keine Luft hier,... / Du siehst wie deine männlichen mitabenteurer plötzlich tod umfallen, scheinbar hat dein Wunsch alle Männer auf der Welt getötet."
Solche Dinge sind mir in diesem Jahrtausend nicht mehr untergekommen.

(ich meine wenn ich einen Wunsch vor einem, sogar explizit meinem Gott habe und dann so einen Quark seviert bekomme würde ich auch aufstehen und gehen, wenn der Wunschgeber aber der böse Dämon ist den ich aus versehen befreit habe würde ich auch gegebenenfalls mir etwas einfaches wünschen wie "Beantworte mir eine Frage warheitsgemäß")

Aber ja ich kenne Leute denen muss man auch sagen das es das SL Konzept gibt "Sei ein Fan der Spielfiguren".

AlucartDante:

--- Zitat von: unicum am  7.11.2023 | 17:19 ---Ich kenne die Argumentation das dies als "Erzieherische Maßnahmen" gesehen werden kann. Ich sehe es eher als "Die Aktionen der Spielfiguren müssen konsequenzen haben, ansonsten sind die Spielfiguren ja auch nur irgendwelche Zahnräder im getriebe die nicht mal angeschlossen sind".

--- Ende Zitat ---

+1

Übrigens "erzieht" man seine Spieler ja immer. Wenn Handeln nie Konsequenzen hat, erzieht man sie eben dazu, dass es egal ist, was sie machen. Bin aber trotzdem je älter ich werde, umso mehr für Offplay-Ansprachen.

Vielleicht kann man ja auch mal ein Abenteuer machen, in dem ein Spieler sich in seine Paranoia verrent und eine entsprechende Störung bekommt?

Oder alle jagen die große Verschwörung und am Ende kommt raus, es gibt gar keine Hexen, alles nur Verschwörung?

Maarzan:
Dann wird das Dorf eben von Orks geplättet, na und, wo sind da die "Konsequenzen"?

Als erzieherische Maßnahme wird doch dann typischerweise empfunden, wenn die Kausalität zwischen "Spielersünde" und "Konsequenz" jetzt nicht so wirklich logisch aufeinander folgen.

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