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Umgang mit inaktiven/desinteressierten Spieler
felixs:
--- Zitat von: Skaeg am 3.01.2024 | 16:33 ---OT: (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich nehme das mal als gewollten Wortwitz auf der Basis dessen, dass es sich hier um eine Art message board handelt. Ansonsten müsste ich als alter Seemann jetzt das Entermesser wetzen und den Schlachruf "AN BORD! OHNE A!" anstimmen. >;D
--- Ende Zitat ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Bzw. dann noch besser den "Schlachtruf", sonst fühlt sich die nächste Gruppe zur Korrektur befleissigt :)
Skaeg:
--- Zitat von: Maumbra am 3.01.2024 | 15:11 ---@Skaeg: Ja, ich und mein Mann sind in Deutschland, der rest der Gruppe ist über zwei Länder in Südostasien verstreut. Wir sind aber allesamt Nerds und mein Mann zockt online mit den anderen auch öfters oder sie ratschen einfach über Serien und Animes, aber zu den Zeiten ist unser Problemspieler selten on. Das Problem ist also weniger, dass die Gruppe sonst keinen Kontakt hätte oder Hobbies außerhalb pflegen könnte, sondern dass der eine Freund keine Zeit für uns aufbringen kann/will, um online zu kommen. Oder sich eventuell wirklich inzwischen mehr offline orientiert und deswegen die Sessions als letztes Bindeglied sieht?
--- Ende Zitat ---
Letzteres klingt durchaus möglich. Ich würde dann aber gerade vorschlagen, seinen Charakter einfach als unterstützenden NSC, der hin und wieder von einem Gelegenheitsspieler übernommen wird, zu behandeln - insbesondere wenn Dein Mann das als "Notlösung" schon quasi als Präzedenzfall etabliert hat. Halt ein Arrangement zu finden, bei dem er nicht aktiv mitmacht, aber seine Inaktivität auch nicht stört, sondern er nur ein bißchen nice-to-have Charakterspiel besteuert, wenn er denn mal will. Wenn das für ihn und euch funktioniert und er halt wirklich nur kommt, um abzuspannen und sich die Stimmen seiner alten Freunde anzuhören... warum nicht?
P.S.:Schon passiert.
flaschengeist:
--- Zitat von: First Orko am 3.01.2024 | 15:47 ---Es mag da kulturelle Klüfte geben, die einen Umgang miteinander erschweren... aber meine persönlichen Meinung nach ist das hier:
in meinen Augen einfach Arschlochverhalten! Bei "Mein Privatleben geht vor, deshalb sage ich Gruppentermine ab und lasse Andere hängen" ist einfach mal hart egoistisch und unsozial. Ist natürlich nur eine einseitige Sicht, aber das Zitat wirft echt kein gutes, menschliches Licht auf den Spieler.
Aber gut, sei's drum - ein Bruch ist nicht erwünscht und es soll herummanöveriert werden...
--- Ende Zitat ---
Diese Analyse teile ich im Wesentlichen, ich würde es allerdings eher so formulieren: Ihr habt für ihn nicht Priorität Nr. 1 und er hat offenbar keine Sorge, es sich mit euch zu verscherzen, wenn er seine Prioritäten durchsetzt. Solches Verhalten ist meiner Kenntnis nach besonders für Asiaten ungewöhnlich, sind doch dort die Belange eines Kollektivs (in diesem Falle eure Gruppe) i.d.R. wichtiger als die Bedürfnisse des Individuums.
Ich persönlich würde nun folgendermaßen vorgehen:
1. Mir klar machen, dass ich am Zug bin, weil mich ja etwas am Status quo stört, ihn aber nicht.
2. Ihm klarmachen, dass sein Verhalten auf Kosten meiner Bedürfnisse geht.
3. Schauen, ob er das versteht und mir zumindest entgegen kommt.
4. Wenn nein hätte ich persönlich kein Interesse, noch in die Beziehung zu ihm zu investieren - dass es keine Freunschaft nach meiner Definition ist (Stichwort "Reziprozität"), hat er nämlich mit seinem Nein bewiesen.
Selis:
Mir sind verschiedene Sorten von inaktiven oder besser passiven Spielern unter gekommen, meist und ich denke das trifft hier nicht zu Personen, die es nicht schafften sich gegen die anderen SpielerInnen aber auch dem SL durchzusetzen.
Die krasseste Variante war jemand, der eigentlich nur geduldet wurde, weil er alles minutiös in seinen Laptop hackte beim Spiel, sonst wurde der nur untergebuttert.
Nicht ganz so krass, weil es einfach nicht mehr passt und der Spieler noch nicht bereit war, das ganze selbst aufzugeben, eine Situation in der ich mehrmals mich befand.
Aber ich hatte auch mal einen Spieler, der entweder nur Dünnschiss veranstaltete oder nur durch dämliche Sprüche auffiel.
Als ich mit ihm darüber sprach kam halt heraus, das er nur da ist, weil er etwas unternehmen will. Wir einigten uns dann einvernehmlich, weil da andere Unternehmungen geeigneter sind.
Ich denke wir können hier viel rumraten, ohne das der betroffene Spieler selbst mit der Sprache rausrückt, bliebe nur zwei Möglichkeiten ignorieren und hinnehmen oder den Spieler aus der Gruppe entfernen.
Maumbra:
Danke nochmals für die weiteren Antworten von euch allen! Und auch dafür, an Bo(a)rd sein zu dürfen. ;)
@flaschengeist: Ich denke, dass er sich vielleicht selbst daran stört, "egoistischer" zu sein und uns deswegen auch nicht absagen möchte. Eben weil er weiß, dass das nicht gut ankommen könnte. Oder, wie mein Mann es vormuliert, "dass er denkt, er würde uns damit einen Gefallen tun, weiterhin bei den Sessions mitzumachen" und das Eingeständnis, vermeintlich egoistisch zu sein und uns im Stich zu lassen für ihn nicht infrage kommt.
Der Mehrwert der Freundschaft ist eine andere Sache, die ich nur für mich beantworten kann. Ich habe meinen Mann aber auch schon mal gehört, dass er darüber nachgedacht hat, ob die Konsquenz ihn als Freund zu verlieren wirklich so schlimm in den Konsequenzen wäre. Das Problem ist wohl wirklich, dass mein Mann ihn direkt ansprechen müsste und klar und deutlich seine Probleme erklären müsste und riskieren muss, dass der andere sich angegriffen fühlt. Was er bisher noch immer scheut, weil er Konfrontationen solcher Natur vermeiden möchte, wenn es möglich ist.
@Selis: Das Problem haben wir zum Glück nicht. Unsere Gruppe hat eher das Problem, dass keiner Initiative ergreifen möchte und wir teilweise zu lange überlegen bevor wir in die Tat kommen. Insbesondere bei Gesprächen mit NPC's. Anfangs war unser Casual Gamer sogar sowas wie der Gruppenführer, weil ich neu in GURPS war und noch nicht die Sicherheit hatte. Von den anderen spielt der eine einen sehr übervorsichtigen Charakter, der andere entweder dumme Charaktere oder Tiere. Wenn es also darum geht, klare Anweisungen zu geben oder Entscheidungen zu treffen, konnten wir uns am Anfang gut auf ihn verlassen, aber als er weniger aktiv wurde, übernahm ich mehr und mehr die Rolle, was mir auf Dauer aber zu anstrengend ist. Auch ein Nebenpunkt, was meinen "Leidensdruck" in der Situation verstärkt ohne ein großes Problem an sich zu sein. Ich dachte auch, dass er sich vielleicht überrannt fühlte und meinen könnte, dass ich jetzt die Anführerrolle habe und er deswegen nicht mehr gebraucht würde. Weil ich eben auch nicht so ganz zufrieden damit war, habe ich mal zwischen den Missionen den Charakter in einen gewechselt, der keinerlei Führungsqualitäten oder Ambitionen hat und gehofft, ob das ihn vielleicht wieder aktivieren würde. Aber es hat sich nichts geändert und wir haben gemerkt, dass ohne meinen ersten Charakter, der als Anführer auftritt, wir unsere Sessions nur unnötig in die länge ziehen, weil sonst keiner mit NPC diplomatisch reden kann. Der Mangel an Spotlight war auch eine Vermutung von meinem Mann, weswegen er einige Begegnungen gezielt auf seinen Charakter abgerichtet hat, aber auch hier hat er sich nicht mehr eingebracht. Deswegen behaupte ich einfach einmal, das dass bei uns kein Problem sein kann.
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